Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Balkanreise nach Griechenland - Teil 2

14. bis 17. April 2014

Gesamtroute 11. bis 23. April 2014

2014 - Gesamtroute über den Balkan nach Griechenland ...

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Rovinj (HR) – Medjugorje (BIH) – Mostar (BIH) – Montenegro (MTN) – Albanien (ALB) – Griechenland (GR) – Igoumenitsa – Parga – Patras – Kloster Mega Spileon – Korinth – Athen – Delphi – Meteora Klöster – Ostküste – Heimfahrt – Mazedonien (MAZ) – Serbien (SRB) – Kroatien (HR) – Slowenien (SLO) – Villach (A) – Kuchl – 4996 km

Griechenland ...

Kroatien - Bosnien und Herzegowina - Montenegro - Albanien - Griechenland ...

14.04. – 17.04.2014

Igoumenitsa – Parga – Patras – Kloster Mega Spileon – Korinth – Athen – Delphi – Meteora Klöster – 1134 km

Tag 4
Mo. 14.04.2014
Vormittag: Sonnig + 19° C
Nachmittag: Sonnig + 20° C
Autobahnmaut: € 11,30
Brückenmaut Patras: € 13,20
Abfahrt: 10:51 - Ankunft: 19:55 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 04 Minuten
Igoumenitsa - Parga - Meerbusen Korinth
1967 - 2030 - 2313 km (346 km)
Blick vom Womo aus ...

Am nächsten Morgen genießen wir zuerst einmal die schöne Aussicht von unserem Womo aufs Meer, die Ruhe, den Sonnenschein und das Frühstück – ist es nicht herrlich im Urlaub? Bei einem gemütlichen Spaziergang erkunden wir die Umgebung.
Anschließend verabschieden wir uns von unseren neuen holländischen Freunden. Sie werden ein paar Tage auf den netten Stellplätzen verbringen, die wir bei der Anfahrt schon gesichtet hatten. Da wir leider nicht soviel Zeit haben, zieht es uns weiter in Richtung Süden. Schauen wir mal, wie weit wir kommen …

Parga

Die in der Nacht doch einigermaßen schwierige Anfahrt lässt sich am Tag halbwegs gut bewerkstelligen. Wir fahren vorbei an Igoumenitsa und bestaunen die großen Fährschiffe, die im Hafen liegen.
Durch blühende Landschaften geht es nach Parga, eine Stadt, die wegen ihrer Lage touristisch sehr bekannt ist.
Irgendwie gelangen wir direkt in das enge Zentrum und müssen die Spiegel einklappen, um durch zu kommen. Bei der Ortsausfahrt finden wir einen Parkplatz und auf geht es zur Besichtigungstour …

Zwischengeschichtl – Lesebarrieren  …

Wer die griechische Schrift nicht kennt, tut sich eventuell beim Lesen der Hinweisschilder etwas schwer, besonders dann, wenn die Ortsnamen nur mehr in der fremden Schrift und nicht mehr in unserer gebräuchlichen lateinischen Schrift angegeben sind. Zu dieser Gattung gehören wir …
… aber Gott sei Dank haben wir ja noch unser Navi. Aber was macht Susi, diese falsche Henne? Sie schreibt auf einmal auch in Griechisch und spricht auch ganz komisch … !
Unmöglich, wenn selbst die eigenen Leute einem in den Rücken fallen. Sonja und ich haben aber fest zusammen gehalten und so sind wir trotz griechischer Schrift gut durch das Land gekommen …

Schöne Strände und - leider - Rauchzeichen am Horizont ...

Wir fahren weiter der Westküste entlang in Richtung Süden. Neben den üblichen Rauchsäulen sehen wir auch viele nette Plätze neben dem Meer, die zum Verweilen einladen. Wenn wir mehr Zeit hätten, würden wir sicherlich den einen oder anderen einsamen Platz zum Übernachten nützen.


So fahren wir aber gemütlich weiter in Richtung Patras, um auf der gewaltigen Brücke vom Festland auf Peloponnes über zu setzen …

Die Brücke von Patras verbindet das Festland mit Peloponnes ...
Schöne Strände und - leider - Rauchzeichen am Horizont ...

Wir sind relativ langsam unterwegs, genießen schöne Aussichten, machen mal da – mal dort eine Pause, kaufen köstliche Erdbeeren am Straßenrand, gönnen uns in Patras einen Kaffee usw.

Als die Dunkelheit herein bricht, fahren wir von der Autobahn, die entlang des Korinthischen Meeresbusens verläuft, ab und suchen uns einen Übernachtungsplatz am Meer.

Übernachtungsplatz in der Nähe von Pounta auf den/m/r Peloponnes
Geschotterter Parkplatz einer Baufirma
Kostenlos
Meeresbusen von Korinth
GPS: N 38,17601° E 22,24741°
Tag 5
Di. 15.04.2014
Vormittag: Sonnig + 15° C
Nachmittag: Sonnig + 21° C
Autobahnmaut: € 14,20
Abfahrt: 11:12 - Ankunft: 20:32 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 22 Minuten
Übernachtungsplatz - Kloster Mega Spileon - Kanal von Korinth - Athen
2313 - 2342 - 2494 - 2626 km (313 km)
Endlich wieder: Blick auf das Meer ...
Endlich wieder: Blick auf das Meer ...
Kloster Mega Spileon

So, jetzt stehen wir also auf dem Peloponnes und lassen uns die Sonne – die immer stärker wird -auf den Bauch scheinen. Dass wir soweit „runter“ kommen, hätte ich mir nicht gedacht. Aus diesem Grund habe ich auch keinen speziellen Reiseführer mit. Diese Halbinsel und andere lohnenswerte griechische Inseln werden wir vielleicht ein andermal bereisen. Jetzt geht es weiter Richtung Korinth – Athen, aber vorher wollen wir noch in die Berge: Das Kloster Mega Spileon besuchen …

Wir kurven in das Landesinnere auf über 1000 Meter hinauf und nach 29 Kilometer Bergstraßen erreichen wir das Kloster, das um 840 herum erbaut wurde. Der Legende nach fand die Hirtin Euphrosyne in einer Drachenhöhle eine vom Apostel Lukas gemalte Marien-Ikone. Diese wundertätige Ikone hat alle Jahrhunderte überdauert.

Kloster Mega Spileon
GPS: N 38,09137°   E 22,17196°

Zwischengeschichtl – Der schweigsame Mönch

Wie Schwalbennester fügen sich die 8 Stockwerke des Klosters in die steile Felsenwand – 190 Meter unter dem Gipfel. Auch die ehemalige Drachenhöhle ist noch vorhanden und wird vom Kloster geschützt. Leider ist das Kloster geschlossen – Vorsaison. Trotzdem wagen wir uns durch die von Löwen bewachte große Tür in das Innere und steigen eine Stiege mit rotem Teppich hoch. Plötzlich steht ein Mönch vor uns. Er ist von kleiner Statur (erinnert mich – nicht böse gemeint – an die Figur des Glöckners von Notre Dame), schwarz gekleidet und trägt einen ebenso schwarzen, langen Bart. Ich entschuldige mich für unser Eindringen und erzähle ihm auf Englisch, dass wir den weiten Weg von Österreich hier her gemacht haben. Der Mönch winkt uns stumm, ihm zu folgen. Er schließt uns extra das Museum auf. Erst als ich einige Bilder mache, sagt er mir leise ebenfalls auf Englisch, dass ich das bitte nicht tun solle. Selbstverständlich respektiere ich seine Bitte. Wir erfahren interessante und erschütternde Details: Das Kloster ist in seiner Geschichte sehr oft abgebrannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde hier von deutschen Soldaten ein Massaker an den damaligen Bewohnern begangen …

Der eher schweigsame Mönch öffnet uns auch noch die Tür zur Grotte und lässt uns dann alleine. Das grüne und orange, künstliche Licht und die Drachenfigur wirken ein bisschen kitschig, ansonsten wäre die Stimmung in der Grotte, in der das Tageslicht einfällt und auch eine Quelle plätschert, geheimnisvoll …

Wir durchstreifen weiter still und alleine die Räume des Klosters. In der Kirche treffen wir auf weitere, schwarz gekleidete Mönche, die uns zunicken. Anschließend spazieren wir durch die Klosteranlage. Bis auf das lebendige Vogelgezwitscher ist es wunderbar ruhig hier. Wir begegnen im Freien niemanden, außer einem großen Greifvogel, der die Felswand entlang segelt. Am schön angelegten Garten und dem Hühnerstall kann man erkennen, dass die Mönche Selbstversorger sind. Es ist schön hier – fast wehmütig verlassen wir Mega Spileon, um uns nach der Talfahrt wieder ins Getümmel der Autobahn zu werfen .. 

Auf der Fahrt nach Korinth: Riesige Öltanker ...
Geschäftsstraße in Medjugorje ...
Kanal von Korinth

Am Nachmittag erreichen wir den Kanal von Korinth – oder besser gesagt: Wir fahren auf der Autobahn daran vorbei. Aber den muss ich unbedingt sehen, also zuerst Maut zahlen und dann von der Autobahn runter und zurück.

Die Idee für diesen Kanal kann auf eine 2600-Jahre alte Geschichte zurück blicken. 6346 Meter lang, über 80 Meter tief und ca. 24 Meter breit wurde der Kanal dann 1881 bis 1893 erbaut. Schiffe ersparen sich durch diesen Kanal einen Umweg von 400 Kilometern um den Peloponnes.

Es wird Abend. Wir verabschieden uns von Korinth und streben jetzt der Hauptstadt Athen zu. Wie immer in Großstädten suchen wir einen Campingplatz, um unser Wohnmobil während des Stadtbesuches in Sicherheit zu wissen. Leider sind die drei im Reiseführer beschriebenen Plätze in Rafina Nahe Athen alle wegen der Vorsaison geschlossen. Nur auf einem geschlossenen Campingplatz öffnet ein südländischer Mann den Schranken und sagt, wir sollen uns hier gegen Gebühr einstellen. Obwohl wir keine Vorurteile haben, ist das Gefühl kein besonders Gutes und so suchen wir uns selbst einen Übernachtungsplatz und werden bei einem Jugendspielplatz fündig …

Übernachtungsplatz neben Spielplatz (Wiese)
Kostenlos
Ca. 20 Minuten Fußweg zum Bus nach Athen
GR-19009 Rafina
GPS: N 38,02883° E 23,99579°
Tag 6
Mi. 16.04.2014
Vormittag: Leicht bewölkt + 18° C
Nachmittag: Stark bewölkt + 18° C
Abfahrt: 09:00 - Heimkehr: 21:05 Uhr
Ausflugszeit: 12 Stunden 05 Minuten
Stadtbesichtigung Athen
Athen

Auf unserem Übernachtungsplatz bekommen wir immer wieder Besuch von freilaufenden Hunden. Das gehört in Griechenland zum Alltagsbild und ich verliere schön langsam meine Angst vor unbekannten Hunden, die ich seit einem Hundebiss in meiner frühen Jugend, mit mir trage. Die freilaufenden Hunde hier bellen fast nie und haben allesamt einen so treuherzigen und bettelnden Blick, dass die Furcht eben schön langsam vergeht …

Nach dem Frühstück und einem kurzen Morgenspaziergang geht es mit dem Bus, der auf ein Handzeichen hält, um € 2,40 von Rafina nach Athen.

Auf unserer Fahrt ins Zentrum von Athen sehen wir immer wieder Müll neben der Straße liegen. Auch das gehört in Griechenland zum Alltagsbild. Man gewöhnt sich zwar nicht daran, aber mit der Zeit fällt es gar nicht mehr so auf …

Die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Dieses Athen muss eine große Stadt sein ;-))
Die Hauptstadt Griechenland umfasst mit den Vororten ca. 4 Millionen Einwohner!

Wir sind der Meinung, wenn man schon in Griechenland ist, sollte man sich auch die Hauptstadt mit der berühmten Akropolis ansehen. Bei der Endstation verlassen wir den Linienbus und machen uns auf den Weg zur Akropolis.
Zwei-, dreimal fragen wir nach dem Weg und werden von den englischsprechenden Griechen mit den Stadtbussen der Linien 2, 4 oder 11 in Richtung Akropolis geschickt.

Schon unterwegs sehen wir in den dichtbebauten Stadtteilen immer wieder den einen oder anderen griechischen (was denn sonst …) Tempel an uns vorüber ziehen …

Freilaufende Hunde gehören in Griechenland zum Straßenbild ...
Mit dem Bus in die Hauptstadt Athen (ca. 1 Stunde) ...
Große Stadt - viel Müll ...

Nach einigen Besichtigungen und nach einigen gefühlten Kilometern zu Fuß müssen wir uns erst einmal stärken. Vor einem Lokal treffen wir einen „Leutefänger“ (wie sie Sonja nennt und wie man sie vor vielen südländischen Lokalen antrifft). Er hat mal in Deutschland gearbeitet und spricht perfekt Deutsch. Weil noch nicht so viel los ist, unterhalten wir uns mit dem Griechen und erfahren Interessantes über seine Ansicht über Touristen im Allgemeinen, über die Deutschen im Besonderen und auch über Österreicher hat er eine eigene Meinung. Sonja lässt sich gefüllte Paprika nach griechischer Art schmecken. 

Ich genehmige mir eine Fischspezialität. Der „Leutefänger“ spricht zum Abschluss mit dem Wirt und dieser bedankt sich persönlich mit einem Stamperl Ouzo bei uns für den Besuch – das ist nett.

Auf der Suche nach einem geeigneten Souvenir für unsere Lieben zu Hause entdecken wir gar Ungewöhnliches in einem Laden unterhalb der Akropolis. Obwohl unsere Heimatgemeinde Kuchl auch als „Holzgemeinde“ bekannt ist, suchen wir uns ein anders, geeigneteres Souvenir in Form von kulinarischen Köstlichkeiten aus …

Danach geht es rauf zur Akropolis. Für € 12,– pro Person dürfen wir den Weg zwischen den historischen Steinen nach oben in Angriff nehmen. Aber Halt! Eine Angestellte stoppt uns: Wir müssen zuerst unser Eis fertig schlecken, wir könnten ja die wertvollen Steine beschmutzen. Die vielen Aufsichtsbeamten halten ihr wachsames Auge ganz genau darauf, dass ja niemand die alten Steine berührt …

Der Himmel über uns hat sich in der Zwischenzeit zugezogen. Das ist auf der einen Seite gar nicht schlecht, weil nicht heiß und eigentlich die ideale Temperatur für eine Stadtbesichtigung …

Auf der anderen Seite ist es zum Fotografieren nicht ganz so optimal. Überall wird restauriert und als wir ganz oben ankommen, kommt auch noch Wind auf …

Wir staunen darüber, dass man mit den einfachen Mitteln vor langer Zeit solche Bauwerke gestalten konnte und verbringen viel Zeit zwischen den alten Steinen …

Nach dem Abstieg von der Akropolis setzt sich die Besichtigungstour fort. Neben den vielen Steinen, Säulen, Kirchen und sonstigen Sehenswürdigkeiten finden wir aber natürlich auch Zeit, um uns einen gemütlichen Kaffee zu gönnen oder im Spezialitätenladen unseren Vorrat an griechischen Süßigkeiten aufzufrischen …

Wir haben viel gesehen und unser „Must to see in Athen-Programm“ mit Bravour absolviert. Am Abend sind wir hundemüde. Zusammen mit „Lola“, meinem kleinen Orang-Utan-Stofftierweibchen, plane ich die Tour für morgen, während Sonja ihre Bastelarbeiten bei einem gemütlichen Kaffee fort setzt ..

Wir übernachten auch dieses Mal neben dem Spielplatz in Rafina – ca. 30 km vom Stadtzentrum in Athen entfernt.

Auf den Straßen in Albanien ...
Übernachtungsplatz neben Spielplatz (Wiese)
Kostenlos
Ca. 20 Minuten Fußweg zum Bus nach Athen
GR-19009 Rafina
GPS: N 38,02883° E 23,99579°
Von der Küste ins Landinnere und dann wieder ans Meer ......

Nächste Etappe: Athen – Delphi – Meteora Klöster – Ostküste 

Tag 7
Do. 17.04.2014
Vormittag: Leicht bewölkt + 18° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 14° C
Autobahnmaut bis Delphi: €15,15
Abfahrt: 09:37 - Ankunft: 21:16 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 32 Minuten
Rafina (Athen) - Delphi - Meteora Klöster
2626 - 2825 - 3101 km (475 km)
Delphi

Nach dem es in der Nacht geregnet hat, wird es auf dem Weg von Athen nach Delphi immer schöner: Wettermäßig und landschaftlich …

Statuen, Steine, und viele alte Gegenstände im Museum ...

Delphi
Eintritt Delphi pro Person: € 6,–
GPS: N 38,48180°   E 22,50330°

Heute steht das „Orakel von Delphi“ auf dem Programm. Die Ausgrabungen stehen ebenfalls auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Über die Geschichte und die Geschichten dieses Ortes könnte man – so wie bei jeder Ausgrabung in Griechenland – seitenlange Erklärungen schreiben.

Diese kann man aber in den diversen Reiseführern oder im Internet ausführlich nachlesen. Uns gefällt auf jeden Fall der Ort und die Landschaft ausgezeichnet. Zwischen den Ruinen blüht und sprießt es überall. Auch die Ausgrabungen sowie die „Prunkstücke“ (Omphalos – Nabel der Welt, Wagenlenker …) und die dazugehörenden Erzählungen sind mehr als interessant …  

Olivenbäume so weit das Auge reicht – weiter geht es über Lamia zu den Thermalbädern Loutra Thermopilon und Loutra Damasta, die zwar warmes aber derart stinkendes Wasser bieten, so dass der bei uns gebräuchliche Begriff „Gestunkenes Osterei“ eine ganz neue Bedeutung erlangt …

Gegen Abend erreichen wir nach gut 250 Kilometern den Ort Kalambaka. Bei der Anfahrt hat es wieder zu regnen begonnen, mit dem Vorteil, eine herrliche Gewitterstimmung mit dunklen Wolken und durchscheinenden Sonnenstrahlen bewundern zu können …

Nach einer kurzen Bergfahrt kommen wir gegen 21:16 Uhr beim Hotel Arsenis an, das im Wohnmobil-Reiseführer als Stellplatz deklariert wird. Direkt beim Hotel stehen ein paar Wohnmobile aber dank unser angeborenen Schüchternheit, parken wir unser Womo gleich bei der Abzweigung zum Hotel auf einem Wiesenparkplatz.

Noch während ich einparke, kommt in der Dunkelheit und im Regen auf einem kleinen Mofa eine korpulente Gestalt daher. Er trägt ein FC Barcalona-Leibchen mit der Aufschrift „Messi“ und erzählt mir in rekordverdächtiger Schnelligkeit auf Deutsch und Englisch, dass er ein Freund der Deutschen und (nach dem er auf unser Kennzeichen gesehen hat …) selbstverständlich auch der Österreicher sei …

Ein ganzes Tal lauter Olivenbäume ...
Auf den Weg zu den Meteora-Klöstern ...
Zwischenstation in der Nähe von Lamia: Die Heilbäder Loutra Thermopilon und Loutra Damasta ...
Ein Bild mit Seltenheitswert: Unser Womo und ich während der Fahrt ...
Herrliche Abendstimmung auf dem Weg zu den Meteora-Klöstern ...

Zwischengeschichtl – Kostas …

Kostas Arsenis – nach einigem Nachfragen, verstehe ich den Namen des geschäftstüchtigen Wirtes des gleichnamigen Hotels.  Wir dürfen Kostas sagen und ja, er ist ein Fan von Lionel Messi, dem argentinischen Fußball-Ausnahmekönner in Diensten des FC Barcelonas …

Wir sollten doch und gerne auf seinem Parkplatz übernachten – gratis und falls wir Strom oder irgendetwas anderes brauchen – kein Problem. Als Gegenleistung würde er sich einen kleinen Einkauf in seinem Hotel erwarten. Zum Beispiel hätte er wirklich informative Bücher über die Meteora-Klöster.

Wir benötigen zwar keinen Strom und haben auch sonst alles Notwendige mit, trotzdem nehmen wir das Angebot an: Herr Arsenis scheint ein interessantes aber vor allem sehr gesprächiges Männlein zu sein, das oder besser gesagt, den wir uns genauer ansehen.

Kostas empfängt uns in seinem Hotel und erzählt uns vorerst einmal die gesamte Familiengeschichte. Danach zeigt er uns seine Schätze von Reiseführern, Prospekten und Sonstiges und lobt seinen Wein. Zwischendurch stellt er uns seine Mama Vassiliki vor.

Auf meine bescheidene Frage, ob es um diese Zeit (so gegen 22:00 Uhr) auch noch etwas zu Essen und Trinken gibt, schickt er Mama Vassiliki in die Küche und bringt uns seinen Spezialwein.

Danach lässt er sich gemütlich in seinen Stammplatz neben dem offenen Kamin fallen, macht mal eine Pause vom vielen und schnellen Reden und schaut uns beim Essen (Hausgemachte Bratwürste, Faschiertes, Kartoffelspalten, Tsatsiki und natürlich griechischer Salat) zu …

Aber nicht lange, denn jetzt fange ICH an, zu fragen: Ob er Österreich kennt, wie gehen die Geschäfte, wie geht es den Griechen und dem Land, usw.

Er sagt, er kenne Österreich, zumindest sei ihm die Kitzbühl-Touristenmafia (Originalzitat) ein Begriff.

Danach ist es mit der kurzen Schweigeminute überhaupt und gänzlich vorbei. Wir erörtern auf seine Fragen hin, die europäische Union, tauschen unsere durchaus unterschiedlichen Meinungen über sämtliche (wirklich alle) europäischen Staaten und deren Bewohner aus, lassen uns die Griechen, das Land und ihre Eigenheiten erklären, sprechen über das Volk der Wohnmobilfahrer, die Autoren der einschlägigen Reiseführer und streifen noch kurz die Besonderheiten dieser Gegend – die Meteora-Klöster.

Sonja und ich sind die einzigen Gäste im großen Raum. Mama Vassiliki ist schon schlafen gegangen und kurz hat der Bruder von Kostas vorbei geschaut. Mittlerweile hat uns Kostas voll Stolz in seine Kaminecke eingeladen und sein Redeschwall scheint kein Ende zu nehmen. Irgendwann – nach ein paar weiteren Gläsern – müssen wir dann aber doch Abschied nehmen, es ist schon ziemlich spät …

Wir wissen jetzt alles, was es zu wissen gibt und verabschieden uns herzlich von Kostas, um endlich ins wohlverdiente Bett in unserem Womo zu fallen …

Übernachtungsplatz Hotel Arsenis
Geschotterter Parkplatz / Wiese
Kostenlos
GR-42200 Kalambaka
GPS: N 39,70841° E 21,65463°

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