Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Niederlande

Schusterreise vom 13.04. bis 21.04.2025

Gesamtroute 13. bis 21. April 2025

Über Deutschland in die Niederlande ...

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Duisburg (D) – Obelink (NL) – Amsterdam – Giethoorn – Alkmaar – Simonehoeve – Zaanse Schans – Zandvoort – Keukenhof – Den Haag – Delft – Rotterdam – Kinderijk . Maastricht (NL) – Kuchl  (A) – 2638 km

VORWORT

Wenn möglich, unternehmen wir jedes Jahr eine „Schusterreise“ – was ist das: Unsere Familie Unterwurzacher blickt mit Stolz in fünfter Generation auf das Schuhmachergewerbe zurück. Aus diesem Grund wurden wir in der Kindheit oft die Schusterkinder genannt. Wir – das sind Marie-Luise, Margreth und der Jüngste – Rupert, meine Wenigkeit, und natürlich ist Sonja, meine allerliebste Ehefrau und mittlerweile ehemalige Geschäftsfrau, Schuhhändlerin oder Schustersfrau (wie man sie auch immer nennen möchte) auch Mitglied der „Schusterfamilie“ und damit Gott sei Dank mit von der Partie, außerdem wird sie schon lange von meinen Schwestern als dritte Schwester bezeichnet – so weit, so gut …

Unsere diesjährige Schusterreise geht also nach Amsterdam. Aus dem ganz einfachen Grund, weil Margreth noch nie in der niederländischen Hauptstadt war und weil zufällig auch noch gerade Tulpenblüte ist – war das Ziel dieses Mal relativ rasch klar: NIEDERLANDE

Da es momentan keinen aktuellen Reiseführer der Womo-Reihe für die Niederlande gibt und mir der gekaufte Reiseführer von Marco Polo persönlich überhaupt und gar nicht zusagte, suchte ich mir die notwendigen Informationen bei YouTube und machte die Feststellung, dass momentan die Niederlande absolut im allgemeinen Trend für Wohnmobilreisen liegt …

Auch ein befreundeter Wohnmobilkollege half mir mit ein paar Tipps weiter – Sepp, herzlichen Dank!

Daten:
– Österreich: 9,16 Mio. Einwohner, 83.883 km2 Fläche, 109 Einwohner/km2, Wien;
– Deutschland: 84, 74 Mio. Einwohner, 357.588 km2 Fläche, 237 Einwohner/km2, Berlin;
– Niederlande: 18,04 Mio. Einwohner, 41. 543 km2 Fläche, 432 Einwohner/km2, Amsterdam;

Reiselektüre:
YouTube …

Tag 1
SO. 13.04.2025
Vormittag: Heiter + 22° C
Nachmittag: Heiter + 22° C
Abfahrt: 08:08 Uhr - Ankunft: 19:15 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 07 Minuten
Kuchl (A) - Duisburg (D)
0 - 816 km
Viel Autobahn ....
Kaffeepause ...
Die Anfahrt ...

Am Palmsonntag geht es los. Zuerst Margreth im Nachbarort abgeholt, Marie-Luise an der oberösterreichischen Grenze aufgelesen und dann den lieben ganzen Tag über deutsche Autobahnen – wie es bei uns heißt: in Richtung Holland – oder besser gesagt, wie es geographisch richtig ist: In Richtung Niederlande …

Der Verkehr hält sich trotz der Ostern-Ferienzeit in Grenzen und nicht nur bei einigen Pausen (Mittagessen, Kaffee usw.), gibt es wie immer viel zu erzählen: Aktuelle Geschehnisse wechseln sich mit Anekdoten aus der Kindheit ab und so wird der „Familienausflug“ wieder zu einem teils sentimentalen und teils sehr lustigem Erlebnis …

Gegen Abend werde ich als Chauffeur dann doch etwas müde. In Duisburg werden wir beim „Landschaftspark Nord“ – einem Industriedenkmal – fündig.

Bei unserer Ankunft stehen bereits einige Wohnmobile hier bei diesem Industriedenkmal. Das ehemalige Hüttenwerk und die Hochofenkulisse sind wirklich beeindruckend. 

Offizieller Stellplatz Landschaftspark Nord
Parkplatz auf Schotter
Kostenlos, Mistkübel, öffentliches WC,
Industriedenkmal Landschaftspark Nord, Emscherstraße 71, D-47137 Duisburg
GPS: N 51,481379° E 6,784324°
Tag 2
MO. 14.04.2025
Vormittag: Sonnig + 22° C
Nachmittag: Heiter + 22° C
Abfahrt: 10:05 Uhr - Ankunft: 17:05 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden
Duisburg (D) - Obelink (NL) - Amsterdam
816 - 886 - 1037 km (221 km)
Fahrt durch die Niederlande ...
Der "berühmte" Obelink ...
Obelink

In der Nacht war es also – so wie in Park4Night beschrieben – doch einigermaßen laut und ich hatte nicht immer ein gutes Gefühl bei der relativ großen Menschenansammlung rund um den Parkplatz und direkt neben unserem Wohnmobil. Aber alles gut – nach einem ersten gemeinsamen und ausgiebigen Frühstück geht es nun über die Niederländische Grenze ca. 70 km zum Obelink. Obelink – Europas größter Freizeitmarkt mit einer Gesamtfläche von 72.500 m² ist in Camperkreisen quasi eine Berühmtheit. Also „muss“ man – wenn man schon einmal in dieser Gegend ist – dem Megashop einen Besuch abstatten. Und genau das machen wir auch …

Nach einigen Stunden Reizüberflutung komme ich zu meinem persönlichen Fazit: Nett, groß, gigantisch – aber wenn man nicht gezielt etwas braucht, genügt ein einzelner Besuch. In diesem Sinne haben wir es gesehen, haben natürlich einige mehr oder weniger nützliche Kleinigkeiten gekauft und damit den Obelinkbesuch abgehakt …

Obelink - Eingang
Es "wurlt" im größten Freizeitmarkt Europas ...
Camping Zeeburg

Nach dem niederländischen Mittagessen im Obelink fahren wir weiter in Richtung Utrecht. Die anscheinend sehenswerte Stadt streichen wir aber auf Grund des starken Verkehrs und der fortgeschrittenen Zeit (doch zu lange eingekauft …) aus unserem Reiseprogramm. Und das ist auch gut so – gegen 19:00 Uhr erreichen wir Amsterdam und den Campingplatz Zeeburg. Wir waren vor einigen Jahren auf dem Camping Gaasper – hat zwar damals auch super gepasst, aber dieses Mal wollten wir etwas neues erleben und haben uns daher für Camping Zeeburg entschieden. Dabei haben wir unwahrscheinliches Glück – wir bekommen den letzten, freien Platz und können den Abend unbesorgt genießen …

2024 neu renoviert, meistens auf Wiese, Sanitäranlagen, V/E, Kochgelegenheiten, Restaurant, Geschäft, Kajak- und Radverleih, ca. 20 min mit der Straßenbahn 26 zum Hauptbahnhof Amsterdam
€ 102,55 - 4 Personen, Wohnmobil, 2 Nächte ohne Strom
Zuider IJdijk 20, NL-1095 KN Amsterdam
GPS: N 52,36550° E 4,959419°
Tag 3
DI. 15.04.2025
Vormittag: Sonnig + 23 ° C
Nachmittag: Wechselhaft + 18° C
Stadtbesichtigung Amsterdam
Beginn: 09:15 Uhr - Rückkehr: 24:00 Uhr
Ausflugszeit: 14 Stunden 45 Minuten
Mit der Straßenbahn 26 nach Amsterdam ...
Vor dem Rijksmuseum in Amsterdam ...
Amsterdam

Am Vortag in der Rezeption noch Brötchen bestellt, genießen wir das Frühstück. In der Rezeption haben wir uns vorher auch eine Tageskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel in Amsterdam gekauft – € 9,50 pro Person. Wir sind ca. 10 min vom Campingplatz Zeeburg über die Brücke zur Straßenbahnstation unterwegs. Danach geht es mit der Bahn durch die Vororte direkt zum Hauptbahnhof – Ein- und auschecken mit der Tageskarte in der Straßenbahn nicht vergessen.

Wir verbringen einen interessanten und wunderschönen Tag in der niederländischen Hauptstadt. Über das Internet habe ich ein Kombiticket für das Rijksmuseum und eine Grachtenrundfahrt (€ 36,00 pro Person) gebucht.

Das Rijksmuseum beherbergt Werke von Künstlern wie Rembrandt, Van Gogh, Jan Steen und Frans Hals. Es ist mehr als beeindruckend, wenn man vor der „Nachtwache“, „Die Schlacht von Waterloo“, „Das Mädchen in Blau“ oder vor dem „Selbstportrait von Vincent van Gogh“ steht. Unfassbar, was die großen Meister schon damals geleistet haben …

Teils zu Fuß, teils mit der Straßenbahn erkunden wir die Innenstadt von Amsterdam. Zwischendurch stärken wir uns beim Mittagessen, Kaffee und auch der Besuch in einem irischen Pub darf nicht fehlen …

Die einstündige Grachtenfahrt ist ebenfalls  sehr zu empfehlen. Die Grachten – künstlich angelegte Kanäle – erinnern und stark an unseren vorjährigen Besuch in Venedig. Vom Boot und vom Wasser aus hat man wieder eine ganz andere Sicht auf Amsterdam. Während der letzten Minuten der Bootsfahrt kommt nun das Wasser auch von oben …

Nächtliche Grachten in Amsterdam ...

Nach dem Abendessen im Jordaan-Viertel „schmeißen“ wir uns in das berüchtigte Nachtleben von Amsterdam, das ja auch so seine Eigenheiten haben soll …

Ein Beispiel davon ist das berühmte Rotlichtviertel, dem wir natürlich auch einen Besuch abstatten …

Richtig müde nach diesem intensiven Tag treten wir kurz vor Mitternacht die Heimfahrt zu unserm Campingplatz Zeeburg – wieder mit der Straßenbahn 26 – an 

2024 neu renoviert, meistens auf Wiese, Sanitäranlagen, V/E, Kochgelegenheiten, Restaurant, Geschäft, Kajak- und Radverleih, ca. 20 min mit der Straßenbahn 26 zum Hauptbahnhof Amsterdam
€ 102,55 - 4 Personen, Wohnmobil, 2 Nächte ohne Strom
Zuider IJdijk 20, NL-1095 KN Amsterdam
GPS: N 52,36550° E 4,959419°
Tag 4
MI. 16.04.2026
Vormittag: Regenschauer + 11° C
Nachmittag: Wechselhaft + 12° C
Abfahrt: 10:33 Uhr - Ankunft: 20:20 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 47 Minuten
Amsterdam - Giethoorn - Alkmaar - Simonehoeve
1037 - 1144 - 1304 - 1337 km (300 km)
Die ersten Tulpenfelder ...
Bootsverleih in Giethoorn ...
Giethoorn

Planänderung: Weil wir Utrecht vorgestern nicht besucht haben und der Städtebesuch in Amsterdam nur einen (langen) Tag gedauert hat, haben wir uns etwas Zeit eingespart und diese wollen wir heute, trotz nicht allzu gutem Wetter nützen, um Giethoorn im Norden der Niederlande, zu besuchen …

Giethoorn wird von den Giethoornern so beschrieben: Der Teil unseres Dorfes, den die meisten ausländischen Touristen sehen werden, wenn sie uns besuchen, heißt: „Giethoorn Village“. Dieser Teil unseres Dorfes enthält alle kleinen Inseln, die durch 176 Brücken mit dem Festland verbunden sind. Tatsächlich gibt es auf all diesen Inseln Häuser (Bauernhäuser), die im 18. und 19. Jahrhundert erbaut wurden. Bootsverleih, Touristenläden, Giethoorn Hotel, Campings, B&B und Restaurants (die gut vertreten sind) sind mit typisch holländischen Häusern mit Strohdächern durchsetzt. Dieses Holländische Dorf hat keine Straßen im Zentrum.

Und was machen wir? Genau – eine idyllische Bootstour (€ 50,– für das Boot und zwei Stunden …) …

Gigantische Tulpenfelder ...

Es hat geregnet, das Elektroboot war etwas umständlich durch die Kanäle zu lotsen – aber es war ein trotzdem schöne Bootstour. Jetzt haben wir aber auch wieder genug von dem Reisen auf dem Wasser und wir genießen noch das Mittagessen in einem der Giethoorner Restaurants. Danach fahren wir weiter in Richtung Norden. Unterwegs sehen wir wieder einige gigantische Tulpenfelder …

Unsere Route führt uns zum IJsselmeer, dem größter See des Landes, der von Flüssen gespeist wird und durch einen künstlichen Deich vom Meer abgetrennt ist …

Parken in Alkmaar ...
Alkmaar

Die Fahrt über den großen Damm, der das IJsselmeer vom Meer trennt, war schon ziemlich beeindruckend und führt uns weiter nach Alkmaar. Die historische Stadt ist berühmt für ihre malerischen Grachten und den jahrhundertealten Käsemarkt. Gemütliche Einkaufsstraßen und besondere Geschäfte machen Alkmaar zu einer der beliebtesten Einkaufsstädte der Niederlande. Leider haben die Geschäfte schon zu und deshalb können wir auch die vielen Museen – wie: Käsemuseum, Beatlesmuseum, Biermuseum, Elvismuseum – nicht besuchen. Macht aber nichts, die Altstadt ist auch so sehr sehenswert …

Käserei und Holzschuhfabrik Simonehoeve ...

Nach dem Stadtbesuch geht es weiter zu einem Bekannten-Tipp: Zum kostenlosen Stellplatz bei der gut 30 km entfernten Käserei und Holzschuhfabrik Simonehoeve …

Bei unserer Ankunft kurz nach 20:00 Uhr stehen schon viele  andere Wohnmobile auf dem großen Parkplatz links vor der Fabrik. Auch wir verbringen hier eine ruhige Nacht …

Asphaltierter Parkplatz vor der Fabrik, Kinderspielplatz, WC in der Fabrik (am Tage geöffnet), E
Kostenlos
Wagenweg 2, NL-1145 PW Katwoude, Volendam
GPS: N 52487743° E 5,034632°
Tag 5
DO. 17.04.2025
Vormittag: Wolkig + 15° C
Nachmittag: Heiter + 18° C
Abfahrt: 10:05 Uhr - Ankunft: 15:00 Uhr
Reisezeit: 04 Stunden 55 Minuten
Simonehoeve - Zaanse Schans - Zandvoort - Keukenhof - Jachthaven Jonkman
1337 - 1361 - 1409 - 1429 - 1436 km (99 km)
Führung und Verkauf Simonehoeve ...
Käserei und Holzschuhfabrik Simonehoeve

Kurz vor 09:00 Uhr klopft es an der Wohnmobiltür. „Guten Morgen – liebe Österreicher. Ab 09:00 Uhr gibt es eine kostenlose Führung für alle Wohnmobilinsassen …“ erklärt uns ein, in niederländische Tracht gekleideter, freundlicher Käsefabriksmitarbeiter. Natürlich nehmen wir daran teil. In deutscher Sprache erfahren und sehen wir, wie die berühmten Holzpantoffel erzeugt werden (ist wesentlich einfacher, als ein handgemachter Lederschuh …)

Kurze Führung ...
Großer Verkaufsladen ...

Weiters erfahren wir in aller Kürze, wie die Käsesorten Gouda, Edamer und andere hergestellt werden. Danach geht es natürlich in den sehr großen Verkaufsraum, wo auch wir uns mit Käse eindecken – eh klar …

Das Tal von Saas-Fee
Menschenmassen in Zaanse Schans ...
Zaanse Schans

Käse haben wir, jetzt wollen wir die andere niederländische Sehenswürdigkeit sehen: Windmühlen. Ca. 30 km von der Käsefabrik entfernt, liegt Zaanse Schans. Komischer – aber bekannter Name in den Niederlanden. Hier gibt es Windmühlen in Hülle und Fülle, aber keine Parkplätze. Zumindest nicht heute. Schon bei der Anfahrt im Stau, werden wir immer weiter gewunken. Alle Parkplätze voll. Wir fahren über eine große Brücke und finden – gar nicht so einfach – im Wohngebiet einen Parkplatz für unserer Wohnmobil. Ein bisschen gehen schadet ja auch nicht. Zurück über die Brücke schließen wir uns den vielen anderen Touristen an und reihen uns in den massiven Besucherstrom ein …

Wikipedia: Die Zaanse Schans ist ein Ort in der niederländischen Gemeinde Zaanstad, gegenüber von Zaandijk an der Zaan gelegen. Ungefähr 1.900.000 Besucher besichtigen jährlich dieses Freiluftmuseum, das mit dem Gedanken errichtet wurde, das historische Erbe dieses ältesten Industriegebiets der Niederlande zu zeigen. Viele Häuser des Ortsteils sind bewohnt, so dass nicht nur Touristen auf dem Gelände anzutreffen sind. In Zaanse Schans gibt es das Zaans Museum sowie ein Holzschuh-Museum. Der Eintritt in das Dorf ist kostenlos …

Parkplatz in Zandvoort ...
Sehr belebte Strandpromenade ...
Zandvoort

Heute ist bei unserer „Schusterreise“ ein Groß-Besuchstag, trotzdem kommt bei meinen drei Damen und bei mir kein Stress auf. Als nächster Höhepunkt habe ich den Küstenort Zandvoort auserkoren, irgendwann müssen wir ja auch ans Meer … 

Wir parken direkt gegenüber der berühmten Formel-Eins-Strecke in den Dünen, finden nach einigem Suchen einen Parkautomaten und lassen uns ein landesspezifisches Kibbeling schmecken – das panierte Fischgericht mit Pommes ist köstlich. 

Der kilometerlange und breite Sandstrand ist beeindruckend und weil sich mittlerweile richtig schönes Wetter eingestellt hat, ist der Strand auch schon relativ stark bevölkert …

Auch wir genießen die warmen Sonnenstrahlen, lassen die Drohne fliegen und relaxen ein bisschen am Strand von Zandvoort, bevor es wieder weiter geht in Richtung Keukenhofen  …

Riesige Tulpenfelder auf dem Weg zum Keukenhof ...
Eine Farbenpracht sondergleichen ...
Keukenhof

Am Nachmittag fahren wir dann weiter zum Keukenhof. 

Wikipedia: Etwa 100 Hoflieferanten sind dafür verantwortlich, dass jedes Jahr wieder Zwiebelblumen – wie beispielsweise NarzissenHyazinthenKaiserkronen – im Keukenhof zu sehen sind, die in dem sandigen und kalkhaltigen Boden gut gedeihen. Hauptthema sind traditionellerweise Tulpen, von denen jährlich 4.500.000 Zwiebeln in 100 Variationen von Hand gepflanzt werden. Insgesamt werden in den 30 Blumenshows jährlich ca. sieben Millionen Blumenzwiebeln gepflanzt. Der 32 Hektar große Park mit 2.500 Bäumen in 87 Variationen wird von 15 Kilometern Spazierwegen durchzogen 

Die Hauptblütezeit ist abhängig von den jeweiligen Witterungsbedingungen. Sie liegt in der Regel in der Mitte des Monats April. In den acht Wochen Öffnungszeit pro Jahr besuchen nach Angaben des Keukenhofs etwa 1,4 Millionen Menschen den Keukenhof, von denen ca. 80 % aus dem Ausland kommen.

Auch wie gehören zu den 1,4 Millionen Besuchern. Kurz vor 16:00 Uhr erreichen wir den gigantischen Blumenpark, der in der Nähe von Lisse liegt.

Parkplatz Wohnmobil – € 17,50
Eintritt pro Person – € 25,00

Die "Schusterkinder" Marie-Luise und Margreth ...
Rupert und Sonja ...
Immer wieder: Tulpenfelder ...

Der Besuch des Keukenhof zahlt sich definitiv aus, wirklich empfehlenswert – da sind wir uns alle einig und wir haben uns doch ein paar Stunden zum Genießen Zeit genommen. Nach dem obligaten Einkauf von Blumenzwiebeln aller Art, fahren wir weiter.

Ebenso einig sind wir uns, dass der Jachthaven Jonkman, den wir als Übernachtungsplatz in Park4Night gefunden haben, ein ebenfalls schönes Plätzchen ist. 

Wir genießen den idyllischen Sonnenuntergang und begeben uns nach dem anstrengenden Tag etwas früher als sonst zu Bett. Ein bisschen hören wir die Flugzeuge über uns – oder war es die nicht weit entfernte Eisenbahn, aber wir schlafen trotzdem gut …

Jachthaven Jonkman
Sonnenuntergang und Übernachtungsplatz ...
Parkplätze auf Asphalt, Duschen, WC, V/E
€ 25,00 für eine Nacht
Jachthaven 1, NL-2172 JX Sassenheim
GPS: N 51,737997° E 04,364878°
Tag 6
FR. 18.04.2025
Vormittag: Sonnig + 20° C
Nachmittag: Sonnig + 22° C
Abfahrt: 10:40 Uhr - Ankunft: 20:37 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 57 Minuten
Jachthaven Jonkman - Den Haag - Delft - Rotterdam
1436 - 1464 - 1488 - 1506 km (70 km)
Strand von Den Haag
Sonja und der Strand von Den Haag
Den Haag

Heute schlafen wir etwas länger und es geht gemütlich nach dem Frühstück wieder in Richtung Nordsee. Wir parken kostenlos im Hafen von Den Haag.

Den Haag ist eine Stadt an der Nordsee und liegt im Westen der Niederlande. Der im gotischen Stil erbaute sogenannte Binnenhof ist ein Gebäudekomplex und Sitz der niederländischen Regierung. Der Paleis Noordeinde aus dem 16. Jahrhundert ist Regierungssitz der Königlichen Familie. In Den Haag befinden sich zudem der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen mit Sitz im Friedenspalast (Vredespaleis) und der Internationale Strafgerichtshof.

Soweit die Google-Info – uns zieht es an den breiten, belebten Strand von Den Haag mit viel Sand, vielen Menschen, Riesenrad und vielen Restaurants. 

Nach einem langen Spaziergang probieren wir ein wirklich gutes Mittagessen mit Blick auf das Meer – köstlich das Essen und herrlich die Ambiente.

Zwischendurch darf ein Eis bei diesen Temperaturen auch nicht fehlen – Urlaub pur. 

Das Delfter Blau ...
Die vielen Grachten in Delft ...
Delft

Nach dem Meer und dem Strand von Den Haag fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Delft. Hier ist die Parkplatzsuche gar nicht so einfach. In der Nähe der Altstadt dürfen meistens nur Einwohner parken. Park4Night (schön langsam mache ich Werbung für die App … ;-)) gibt uns den Tipp, dass in der Nähe eines großen Möbelhauses ein Parkplatz ist. Den finden wir auch nach einiger Zeit und dann geht es zu Fuß in die Altstadt. 

Delft ist für handbemalten, blauweißen Keramiken weltbekannt, außerdem befindet sich das Grabmal des niederländischen Malers Johannes Vermeer hier. Uns begeistert nicht nur das Delfter Blau, sondern auch die vielen Grachten und kleinen Brücken und das besondere Flair in dieser Altstadt, das wir bei einem gemütlichen Kaffee am Hauptplatz genießen …

Wir besuchen Kirchen, schlendern über große Plätze und entlang der Grachten, passen wie immer höllisch auf, dass wir nicht von den vielen Fahrradfahrern zusammengefahren werden, bevor es nach einiger Zeit wieder zu unserem Wohnmobil zurück geht …

Windmühle in einem Vorort von Rotterdam ...

Schön langsam werde ich noch ein Stadt-Fan … Aber ich muss sagen, die wirklich schönen niederländischen Städte und Dörfer überraschen mich und auch meine Damen doch sehr positiv …

Am Abend geht es dann doch weiter nach Rotterdam. Die einzelnen Wegpunkte liegen ziemlich eng beieinander und so finden wir gegen 20:30 Uhr einen der letzten, freien Stellplätze in Schiedam, in der Nähe von Rotterdam …

Zusätzlich haben wir noch ein besonderes Glück: Letzten Stellplatz ergattert und heute am Karfreitag (an Feier- und Sonntagen) ist auch das Übernachten frei …

Wohnmobil-Stellplatz Noordvest Schiedam
6 ausgewiesene Parkplätze gepflastert, ca. 10 min zur Metro
€ 12,60 pro Nacht, vor Feier- und Sonntagen kostenlos
Noordvest 40, NL-3111 PH Schiedam
GPS: N 51,91921° E 04,39372°
Tag 7
SA. 19.04.2025
Vormittag: Sonnig + 18° C
Nachmittag: Sonnig + 20° C
Stadtbesichtigung Rotterdam
Beginn: 10:05 Uhr - Rückkehr: 16:50 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 45 Minuten
Mit der Metro nach Rotterdam ...
Viel Orange in Rotterdam ...
Rotterdam

Wir haben ruhig geschlafen und werden vom Geschrei – sorry, vom „Gesang“ vieler Enten und Vögel geweckt. Anschließend geht zu Fuß zur ca. 10 min entfernten Metrostation und danach mit der Metro, dem Bus und zu Fuß ins Zentrum von Rotterdam (RET-Tagesticket – € 11,00)

Wir besuchen die quirlige und nicht nur architektonisch interessante Markthalle (mit köstlichen Tapas-Speisen …) und den großen Samstag-Markt vor der Halle, spazieren zum größten Hafen Europas (dieses Mal ohne Bootstour …) und besuchen das REMASTERED – aus unserer Sicht ein außergewöhnliches, audiovisuelles Erlebnis (Eintritt pro Person – € 25,95), das wir im Vorjahr auch schon in London erleben durften.

Auch der Besuch in Rotterdam hat uns sehr gut gefallen – absolut empfehlenswert. Mit der Metro geht es wieder zurück nach Schiedam, wo wir uns im türkischen Stadtteil mit Speisen eindecken. 

Am Abend lassen wir uns dann ein köstliches Essen im Wohnmobil munden, bevor der Abend mit ein paar Kartenrunden „Mulatschak“ ausklingt …

Wohnmobil-Stellplatz Noordvest Schiedam
6 ausgewiesene Parkplätze, gepflastert, ca. 10 min zur Metro
€ 12,60 pro Nacht, vor Feier- und Sonntagen kostenlos
Noordvest 40, NL-3111 PH Schiedam
GPS: N 51,91921° E 04,39372°
Tag 8
SO. 20.04.2025
Vormittag: Sonnig + 18° C
Nachmittag: Sonnig + 19° C
Abfahrt: 10:25 Uhr - Ankunft: 22:09 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 44 Minuten
Rotterdam - Kinderdijk - Maastricht (NL) - Autobahnraststätte (D)
1506 - 1542 - 1755 - 1901 km (395 km)
Ostersonntag ...
Parkplatz für Wohnmobile in Kinderdijk ...
Kinderdijk

Ostersonntag – heute wollen wir noch einmal Windmühlen sehen und dazu fahren wir ein paar Kilometer ( 36) nach Kinderdijk und suchen wieder einmal einen Parkplatz. Eigentlich sind wir schon an den Windmühlen vorbei, als wir ein Schild zu einem Wohnmobil-Parkplatz folgen. Und wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann darf man nur auf diesen Parkplatz (Schranken), wenn man auch eine gültige Eintrittskarte um € 29,00 für eine Person löst – sinnlose Regelung, der Weg zwischen den Mühlen wäre eigentlich kostenlos. Aber da wir ansonsten keinen Platz für unser Wohnmobil gefunden haben, nehmen wir notgedrungen diesen Parkplatz …

Danach hatschen wir fast 3 Kilometer entlang des Flusses Lek zu Fuß bis zu den Mühlen. Wir erkundigen uns über die Wirkungsweise der Windpumpen, die dazu dienen, das anfallende Wasser aus den Poldern abzupumpen, um so den Boden landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Schön angelegt und viele Menschen. Ich nutze die Gunst der teuren Eintrittskarte und besichtige eine der Windmühlen von innen: Lange Wartezeit und ganz nett …

Nach Kaffee und Kuchen geht es am Nachmittag weiter in Richtung Maastricht …

Parkplatz in Maastricht
Maastricht in der Abenddämmerung ...
Maastricht

Auf YouTube sah ich einen schönen Stellplatz kurz vor Maastricht, idyllisch an der Maas gelegen. Da wollte ich heute noch hin, aber bedauerlicher- und erschreckender Weise ist dieser ausgebucht. Auch der nächste Campingplatz – bummvoll!

Also gibt es kurzer Hand ein Planänderung. Wir suchen uns an diesem Abend einen Parkplatz in Maastricht, unternehmen eine kleine Stadtbesichtigung und dann fahren wir weiter in Richtung Deutschland, um irgendwo zu übernachten. Gesagt – getan.

Wir parken direkt in der Innenstadt von Maastricht und weil es schon fast 18:00 Uhr ist, kostet es auch dieses Mal nichts …

Parkplatz GPS:
N 50,851487°   E 5,698054°

Und wie gefällt uns Maastricht: Ebenfalls – wie auch alle anderen besuchten niederländischen Städte – sehr gut. Ein köstliches Abendessen in einem überdachten Gastgarten bei Regen, vervollständigt den wunderschönen Tag, bevor es in Richtung Deutschland weiter geht ..

Übernachtungsplatz irgendwo in Deutschland
(Autobahnrastplätze werden allgemein wegen Einbruchsgefahr nicht als Übernachtungsplätze empfohlen)
Tag 9
MO. 21.04.2025
Vormittag: Sonnig + 19° C
Nachmittag: Sonnig + 15° C
Abfahrt: 07:52 Uhr - Ankunft: 19:55 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 03 Minuten
Raststätte (D) - Kuchl (A)
1901 - 2638 km (737 km)
Moselblick ...
Reifenpanne ...
Ein paar kleine Staus auf unserer Heimfahrt ......
Heimfahrt

Nach einer ruhigen Nacht heißt es nun – am Ostermontag – früh aufstehen. Es liegt noch eine lange Strecke vor uns.

Nach kurzer Fahrt decken wir uns bei der Autobahnraststätte Moseltal West (Moselblick) mit entsprechendem Gebäck ein und lassen uns ein gutes Frühstück schmecken.

Danach setzen wir die Fahrt bei entsprechendem Osterreiseverkehr in Richtung Heimat fort. 

Als wir irgendwo auf der Strecke auf einem vollbesetzten Parkplatz halten, um eine Kaffeepause einzulegen, klopft es plötzlich an unsere Wohnmobiltür. Ein Schweizer Eidgenosse ersucht uns, ob wir nicht so nett sein könnten und unser Wohnmobil rückwärts auf den Gehsteig zu fahren, denn dann hätte er mit seinem Morelo-Wohnmobil inklusive Autoanhänger auch noch Platz und könnte so eine Reifenpanne auf Anhänger beheben.

Selbstverständlich – keine Frage. Nein, so selbstverständlich sei das nicht. Er hatte schon völlig andere Reaktionen erlebt, immerhin war das schon die dritte Panne – auf Grund der zu kleinen Reifen auf dem Anhänger – die er miterlebte und manche Verkehrsteilnehmer seien nicht sehr kooperativ gewesen. Mein angebotene Hilfe benötigte der gute Mann nicht, er war ja sehr geübt, wie man sehen konnte …

Ansonsten verlief unsere Heimreise, abgesehen von ein paar kleinen Staus, problemlos und so erreichten wir gegen 20:00 Uhr wieder unser zu Hause in Kuchl, nachdem wir unsere Schwestern wohlbehalten abgesetzt haben …

Reise-Resümee: 

Niederlande mit dem Wohnmobil

Also wir waren alle zusammen wirklich positiv über unsere Schusterreise 2025 in die Niederlande überrascht. Nicht dass wir eine schlechte Meinung über das Land gehabt hätten, aber dass wir so schöne, stimmungsvolle Dörfer und Städte kennen lernen durften, damit hatten wir nicht gerechnet. Dass Amsterdam eine lässige Hauptstadt ist, wussten wir schon und dass die Tulpenblüte sagenhaft sein würde, war uns auch bekannt …

Auch die Menschen waren immer nett und zuvorkommend. Auch, dass wir eher wenig Berge bzw. überhaupt keine Erhebungen sehen würden, war uns im Vorfeld bekannt, aber  die extrem langen und breiten Sandstrände waren auch beeindruckend. Sicherlich nicht vermissen werde ich einen bestimmten Geruch, der nicht nur in Amsterdam um jede Ecke wehte …

Alles in allem können wir die Niederlande als Reiseland für Wohnmobilisten nur wärmstens und mit gutem Gewissen empfehlen.

„Wij kijken ernaar uit u weer te zien …“

„Wir freuen uns auf ein Wiedersehen …“

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