Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Auf den Spuren des Jakobsweges - Teil 3

Teil 3 – Portugal – 02.08. bis 09.08.2017

Gesamtroute 21. Juli bis 09. August 2017

2017 - Gesamtroute - Auf den Spuren des Jakobsweges ...

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Musée de I’insolite (F) – Monte Jaizkibel (E) – San Juan de Gatzelugatxe – Park Cabarceno – Santillana – Playa de Barayo – Castro de Coaña – Praia de Picón – La Coruña – Capo de Finisterre – Cascada de Rio Ézaro – Playa Boca de Rio – Santiago de Compostela – Monte de Santa Trega – Praia de Rodanho (P) – Bom Jesus do Monte – Praia do Funtão – Porto – Fátima -Tomar – Peniche Papóa – Sintra – Lissabon – Cristo Rei – Cabo Espichel – Praia de Vale Figueires – Praia da Bordeira – Cabo de São Vincente – Ponta da Piedade  – San Clemente (E) – Carcassonne (F) – Trebés – Chauvet Höhle – Montélimar – Colmar – Herbolzheim (D) München Erding – Kuchl (A) – 7711 km

Die Anfahrt ...Der Süden Portugals ....

Von Lissabon in die Algarve ...

02.08. – 09.08.2017

Lissabon (P) – Cristo Rei – Cabo Espichel – Praia de Vale Figueires – Praia da Bordeira – Cabo de São Vincente – Ponta da Piedade – San Clemente (E) – Carcassonne (F) – Trebés – Chauvet Höhle – Montélimar – Colmar – Herbolzheim (D) München Erding – Kuchl (A) – 3803 km

Tag 13
Mi. 02.08.2017
Vormittag: Sonnig + 27° C
Nachmittag: Sonnig + 27° C
Stadtbesichtigung Lissabon
Abfahrt: 10:00 Uhr - Rückkehr: 19:00 Uhr
Ausflugszeit: 08 Stunden
Lissabon - Lisboa

Heute steht die Stadtbesichtigung von Lissabon auf dem Programm. Ich war schon vor ein paar Jahren auf einem Städtetrip mit meinem Sohn Rupert jun. hier in Lisboa und wollte deshalb unbedingt noch einmal hierher. Der Campingplatz mag zwar kein 5-Sterne-Platz sein, aber für einen Stadtbesuch ist er ideal gelegen. Sonja und ich holen uns in der Rezeption ein Busticket (€ 1,85 pro Person und eine Richtung). Die Haltestelle ist ca. 5 Minuten entfernt und wir fahren gut eine ¾ Stunde bis ins Stadtzentrum – Am Praça da Figueira steigen wir auf den gelben Sightseeing-Bus um und erkunden so Lisboa …

Die Fahrt im offenen Tourismusbus ist für uns eine ideale Art, um diese Stadt zu erkunden. Man kann bei jeder Sehenswürdigkeit aus- oder einsteigen und man sieht wirklich viel. Zusätzlich werden die Sehenswürdigkeiten über den – manchmal zu kleinen – Kopfhörer in der jeweiligen Sprache erklärt.
Wir genießen einen wunderschönen Tag – aber nicht nur wir: Es sind außer uns wirklich viele, sehr viele Touristen unterwegs. Wir meiden viele Warteschlangen und verzichten auf den direkten Besuch von einigen Sehenswürdigkeiten. Lieber legen wir öfters eine gemütliche Pause ein und sehen den Touristen zu …

Lisbao ist eine schöne Stadt – trotz portugiesischen Spezialitäten zur Stärkung wird man aber auch in dieser heißen Stadt einmal müde und wir haben genug von Plätzen, vielen Häusern und noch viel mehr Menschen … 

Nach der intensiven Stadtbesichtigung – die auch Sonja sehr gefallen hat – geht es am Campingplatz zur Abkühlung noch einmal in den Pool und anschließend zum gemütlichen Tagesausklang …

Lisboa Camping - ca. € 35 pro Nacht
Abgegrenzte Parzellen mit eigenem Wasser- und Stromanschluss, Tisch und Bank. Sanitäre Anlagen veraltet aber sauber, Pool, V/E, kleiner Supermarkt, Kaffee und Restaurant ....
Ca. 45 min mit dem Bus nach Lissabon
GPS: N 38,72483° W 9,20794°
Tag 14
Do. 03.08.2017
Vormittag: Sonnig, heiß + 34° C
Nachmittag: Sonnig, heiß + 37° C
Abfahrt: 10:12 Uhr - Ankunft: 22:00 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 48 Minuten
Lissabon - Cristo Rei - Cabo Espichel - Praia de Vale Figueiras - Praia da Bordeira
3908 - 3921 - 3961 - 4242 - 4262 km (354 km)
Christo Rei
Brücke über den Tejo von Lissabon zum Cristo Rei ...

Trotz gestrigem Stadtbesuch sind wir ausgerastet und so kann es heute weiter in den Süden Portugals gehen.

Wir fahren noch einmal durch Lissabon und überqueren dann anschließend die 2278 Meter lange „Ponte 25 de Abril“, die über den Rio Tejo führt. Sie ist die weltweit drittgrößte Hängebrücke mit kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr und erinnert ein bisschen an die Golden Gate Bridge in San Franzisco. Schon von weitem und nicht zu übersehen, begrüßt uns die riesige Statue Cristo Rei, die wir uns näher ansehen …

Weitere Fahrt in den Süden Portugals ...
Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Cabo Espichel

Je weiter wir in Richtung Süden kommen, desto wärmer wird es …

Wir fahren durch riesige Korkeichenwälder und nähern uns dem Cabo Espichel, ein Kap, das an der Tejo-Mündung liegt. Hier befindet sich neben dem Leuchtturm auch die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Cabo, die mit ihren ehemaligen und jetzt verlassenen Pilgerunterkünften an einen Italowestern erinnert. Fehlt nur noch die Musik von Ennio Morricone ..

Cabo Espichel 
GPS:   N 38,41957°   W 9,21322°

Wie aus einem Italowestern, es fehlt nur noch die Musik von Ennio Morricone: Pilgerkirche Cabo Espichel
Landwirtschaftliches Gefährt oder Außerirdische?

Die Temperaturen steigen weiter, momentan stehen wir bei + 34° C – also doch schon ziemlich warm. Ist es die Hitze und fährt da vor mir plötzlich ein außerirdisches Gefährt – oder doch nur ein eigentümlich, landwirtschaftliches Ding???

Wir fahren auch heute – so wie schon im ganzen Urlaub – auf mautfreien Straßen – der Küste entlang. Mit der Klima ist es im Wohnmobil angenehm kühl und so vergehen die Kilometer wie im Flug …

Zwischengeschichtl – -Velocidade controlada:

Es gab sie schon in Spanien und auch hier in Portugal wird die Geschwindigkeit auf – für uns – ungewöhnliche Art geregelt  …

Guten Tag, guten Abend, Danke, Bitte und ein paar andere Sprachfetzen sind uns auf Spanisch und Portugiesisch geläufig, aber mehr leider auch schon nicht. Schon gar nicht der Text unterhalb der Verkehrsschilder. Ja okay, die Verkehrsschilder selber sind uns (zum Großteil … ;-)) schon bekannt, aber – wie gesagt – der Text – eine eher undefinierbare Nullnummer …

Als wir nun zum ersten Mal durch eine Ortsdurchfahrt mit 50er Beschränkung dahindüsen, vielleicht ein bisschen schneller als 50 km/h, da wundern wir uns über eine Ampel, die auf rot schaltet. Nicht das alleinige Rotschalten der Ampel hat uns verwundert, das machen ja für gewöhnlich unsere heimischen Ampeln ja auch, nein, das Verwunderliche war, dass wir nun auf einer Straße standen, auf der wir keine Kreuzung und auch keinen Fußgängerübergang ausmachen konnten, die eine Verkehrsampel rechtfertigen würden. Nichts – keinen wirklich ersichtlichen Grund, warum wir hier für kurze Zeit anhalten mussten und dann – ebenso geheimnisvoll – nach ein paar Sekunden, bei Grün wieder weiterfahren konnten.

… Und dann nach ein paar Ampeln und mehreren Fragezeichen kam endlich die Erleuchtung: Wenn man im Ortsgebiet die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nur ganz gering überschreitet, wird dies durch eine Radarmessung registriert und dann schaltet eine Ampel gnadenlos ein paar Meter weiter auf Rot. Man muss halten (das gefällt weder mir, noch denen, die hinter mir ebenfalls warten müssen …) und nach ein paar Sekunden darf man wieder weiter fahren. Sehr wirksam (wenn man es versteht …) und es kostet nur Nerven und kein Geld (Gott sei Dank …)!

Eigenartige Geschwindigkeitsregelung durch Ampeln in Portugal und auch in Spanien ...
Es ist heiß und Badezeit ....
Praia de Vale Figueiras

Nach einiger Zeit und einigen Kilometern, ist wieder einmal ein erfrischendes Bad im Meer notwendig. Mittlerweile befinden wir uns an der westlichen Algarve, im Naturpark Südwest-Alentejo und Costa Vicentina, einem 80 Kilometer langen, wunderbaren Küstenabschnitt mit herrlichen Stränden.
Über einen 5 Kilometer langen Schotterweg gelangen wir zum Praia de Vale Figueiras, an dessen langem Sandstrand sich bereits einige Einheimische dem Sonnen- und Meeresbaden hingeben und die Brise vom Atlantik her genießen …

Praia de Vale Figueiras
GPS:   N 37,24738°   W 8,86752°

Praia do Bordeira

Nun ist es nicht mehr weit zum Praia da Bordeira in der Nähe von Carrapateira, wo wir den zahlreichen Surfern am idealen Strand zusehen und wieder einmal ins Schwärmen geraten.

Praia do Bordeira 
GPS:   N 37,19275°   W 8,90236°

Wie aus dem Bilderbuch: Praia da Bordeira bei Carrapateira
Ein Surfer Paradies sondergleichen ...
Atemberaubend der Strand von Bordeira ...
Eines der wenigen Wohnmobile mit deutschem Kennzeichen ...
Zwischen Praia da Bordeira und Praia do Amado finden wir "unseren" Übernachtungsplatz ...

Allerdings stehen hier um den Praia de Vale Figueiras auch ziemlich viele Wohnmobile – also nicht so unser Ding  …

Hier sieht man Portugiesen, Spanier, Franzosen, Italiener und auch einige deutsche Wohnmobilisten – die Sufergemeinde scheint sehr groß zu sein.

Oben auf den Klippen wird es menschenmäßig etwas ruhiger und nach ein paar, wenigen Kilometern auf der Sandpiste finden wir einen wunderbaren Übernachtungsplatz mit herrlicher Aussicht …

Hier zwischen dem Praia de Vale Figueiras und dem Praia do Amado gibt es mehrere Zufahrten direkt an den Klippenrand. Einige sind mit Steinen versperrt, einige – so wie unser Übernachtungsplatz sind frei befahrbar. Neben uns steht nur noch ein spanisches und ein französisches Wohnmobil – das passt gut so … 

Wie man auf den Bildern sieht: Ausblick und Sonnenuntergang genial – was man auf den Bildern nicht sehen kann: Der Duft frischer portugiesischer Kräuter, die salzige Brise vom Meer herauf, das Rauschen der Wellen, wenn sie gegen die Klippen klatschen und die herrliche innerliche Stimmung …

Übernachtungsplatz 3,5 km von Praia da Bordeira in südlicher Richtung
Geschotterter Parkplatz, kostenlos
Keine Infrastruktur - nur schön ...
P-8670-230 Carrapateira
GPS: N 37,18333° W 8,91169°
Tag 15
Fr. 04.08.2017
Vormittag: Sonnig, heiß + 38° C
Nachmittag: Extrem heiß + 44° C
Abfahrt: 09:00 Uhr - Ankunft: 24:00 Uhr
Reisezeit: 15 Stunden
Praia da Bordeira - Cabo de São Vincente - Ponta da Piedade - Ponta da Piedade (P) - San Clemente (E)
4262 - 4292 - 4333 - 5117 km (855 km)
Die westliche Algarve ...

Das war definitiv die letzte Nacht am Atlantik – so viel steht fest, wir müssen wieder – so schwer es uns fällt – an die Heimfahrt denken.  Aber vorher werden wir noch den weiteren Verlauf der Algarve – zumindest – streifen ..

Nach dem Frühstück geht es vorbei am Praia do Amado, dem Surfer Paradies, die sich hier zu Hauf tummeln …

Nach einem kurzen Plausch führt die Fahrt vor bei an immer wieder schönen Stränden schließlich zum südwestlichsten Punkt Europas …

Cabo de São Vincente - der südwestlichste Punkt Europas - Das (wieder einmal) Ende der Welt ...
Der lichtstärkste Leuchtturm Europas am südwestlichsten Zipfel Europas ...
Cabo de São Vincente

Der südwestlichste Punkt Europas – Das (wieder einmal) Ende der Welt wartet auf uns. Ein spektakuläre Küste, ein Leuchtturm und eine Würstelbude, die bei unseren deutschen Nachbarn schon fast Kultstatus errungen hat …

Cabo de São Vincente
GPS:   N 37,02355   W 8,99533

Für eine Bratwurst ist es noch zu früh und so besuchen wir noch kurz die Festung von Sagres, ein portugiesisches Nationaldenkmal.

Habe ich schon gesagt, dass es heute ziemlich heiß ist, extrem heiß. Wir haben jetzt am Vormittag schon + 38° C. Einen Programmpunkt hätten wir noch, also starten wir unseren Ducato und fahren ein paar Kilometer weiter

.. ein Foto musste sein ... (mehr aber nicht ...)
Festung von Sagres ...
Kleines "Materl" auf dem Weg zum Ponta da Piedade ...
Ponta da Piedade

Wir wollen die, von vielen Bildern bekannten, goldenen Sandsteinklippen besuchen. Schon bei der Anfahrt merken wir: Wir sind nicht alleine, es staut und zwar gewaltig. Mehrere Privat-Parkplätze füllen sich gegen eine Gebühr und neben der Straße parken links und rechts die Fahrzeuge. Auch wir finden hier ein Plätzchen neben einem kleinen Materl. Momentan schaut es gar noch nicht so überragend schön aus. Im Hinterland steht ein großer, verfallener Hotelkomplex, wie man sie eher auf Sizilien findet.
Zu Fuß geht es nun bei flimmernder Hitze auf der Landzunge vor bis zu den Klippen …

Nach ca. 1 – 2 Kilometern auf der Asphaltstraße erreichen wir das Kap und die Landschaft ist wirklich gewaltig: Gelb- rötlicher Sandstein, durchspült vom türkisblauen Wasser des Atlantiks. Ebenso enorm ist der Besucheransturm, unzählige Boote schlängeln sich durch und zwischen den Klippen dahin. Auf den Klippen selber wurlt es wie in einem Bienenschwarm. Jeder hat das Recht auf die Naturschönheiten !?

Nach einem ausgiebigen Spaziergang wird es uns hier zu heiß und wir müssen uns daran gewöhnen, dass es nun wieder in Richtung Heimat geht …

Es gibt nicht nur Postkartenmotive am Ponta da Piedade. Wir verlassen die Landzunge und begeben uns auf den Heimweg. Es ist kurz nach Mittag und die Sonne brennt herunter.
Hunger macht sich vom Magen herauf breit und wir suchen einen Parkplatz, um uns eine Kleinigkeit zu kochen – gar nicht so einfach. Die Fahrt mit der Klimaanlage ist ja noch relativ gemütlich, aber so bald man stehen bleibt, kriecht die Hitze bei allen Ritzen herein und wenn man aussteigt, glaubt man, es erschlägt einen. Beschattete Parkplätze sind fast überhaupt nicht zu finden

Nicht so schöne Kulisse an der Zufahrt zur Ponta da Piedade
Feuerwehrdenkmal ...
Brücken faszinieren immer wieder ...
Weiter geht die Heimfahrt - an Córdoba vorbei ...

In einem Olivenhain finden wir dann Gott sei Dank, doch ein geeignetes, schattiges Plätzchen.

Nach dem wir jetzt schon über 4000 Kilometer Maut frei und ohne Probleme unterwegs sind, wollen wir dies auch auf der Heimfahrt – so weit es geht – beibehalten. Von Lagos aus, haben wir die Küstenstraße über Faro gewählt. Wir haben ja auch auf der Heimfahrt keinen Stress – so lange wir brauchen, so lange brauchen wir halt.
So sehen wir mehr vom Land (wie zum Beispiel ein Feuerwehrdenkmalauto) und können uns schön langsam von Portugal verabschieden …

Über die Maut freie A 22 und dem Rio Guadiana erreichen wir am Nachmittag Spanien. Es hat mittlerweile + 44° C (!!!) erreicht. Alles andere, als im fahrenden Wohnmobil mit voll laufender Klimaanlage zu sitzen, ist mühsam. Uns wird erst jetzt bewusst, welch großes Glück wir mit dem Wetter und die durchschnittlichen + 26° C in den letzten zwei Wochen hatten – Halleluja!

Vorbei an Córdoba (nicht das legendäre Fußballcordoba – das liegt in Argentinien …) geht es trotz der Hitze wunderbar dahin und wir fahren und fahren und fahren …

Die Fahrt verläuft so gut, dass wir erst kurz vor Mitternacht von der Autobahn runter fahren und in San Clemente (habe ich vorher auch nicht gekannt) zufällig einen offiziellen Stellplatz zum Übernachten finden …

Übernachtungsplatz San Clemente
Geschotterter Platz, Mistkübel, V/E
Riesengroßer Platz, im hinteren Teil für Wohnmobile reserviert, kostenlos
E-16600 San Clemente, Carretera Cementerio
GPS: N 39,39724° W 2,43602°
Tag 16
Sa. 05.08.2017
Vormittag: Sonnig, heiß + 36° C
Nachmittag: Sonnig, heiß + 39° C
Abfahrt: 09:02 Uhr - Ankunft: 22:40 Uhr
Reisezeit: 13 Stunden 38 Minuten
San Clemente (E) - Carcassonne (F)
5117 - 6095 km (978 km)

Der Plan für heute sieht folgendermaßen aus: Frühstücken (eh klar) – unsere Nichte in Tarragona einen Besuch abstatten (ca. 460 km) und danach irgendwo einen Übernachtungsplatz suchen …

Leider erfahren wir erst am Nachmittag, dass sich der Besuch bei unserer Nichte aus familiären Gründen leider nicht ausgeht. Flexibel – wie Sonja und ich nun einmal sind – sagen wir uns, dass der Tag noch jung, das Wetter schön und wir sowieso gut drauf sind. Also starten wir durch und fahren in Richtung Frankreich …

Neben schönen Erlebnissen – wie zum Beispiel die Fahrt über den Stausee: Embalse de Contreras haben wir leider schon einige Unfälle auf unserer Reise bisher gesehen und auch heute fahren wir an zwei schweren Verkehrsunfällen vorbei. Ich möchte betonen, dass Sonja als Beifahrerin das Bild nicht aus Sensationsgier macht, sondern mich interessieren als Feuerwehrmann solche Einsatzbilder aus taktischen Gründen. Selbstverständlich sieht man auf unseren Bildern keine verletzten oder gar getötete Menschen.

Aus dem gleichen Grund interessieren mich natürlich auch die Waldbrände … 

Waldbrand bei Artés in der Nähe von Barcelona (schlechte Qualität – Spontanaufnahme …)

Frankreich empfängt uns mit einer wunderbaren Abendstimmung ...
Abendstimmung in Frankreich ...

Mit vielen verschiedenen Eindrücken erreichen wir die spanisch/französische Grenze bei Le Perthus, die wir auf der Landstraße überqueren. Auch ohne Meer und steile Klippen gibt es hier eine herrliche Abendstimmung ….

Und weil es gerade so schön ist, und weil es ja jetzt gar nicht mehr weit ist, fahren wir gleich nach Carcassonne weiter. Beim Besuch der Cité von Carcassonne, der Festungsstadt, begibt man sich auf eine Zeitreise. Die fast verfallene Festung wurde zwar erst im 19. Jahrhundert vollständig saniert, aber es entstand daraus ein ausgedehntes, historisches Monument, das 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. 

Die mittelalterliche Altstadt von Carcassonne
Carcassonne

Wir parken unser Womo auf dem, nicht weit entfernten Stellplatz und schlendern begeistert durch die alten Mauern und Gassen, bevor wir uns wohlgenährt und wohlverdient ins Bett schmeißen …

Stellplatz Carcassonne
Geschotteter offizieller Stellplatz für Wohnmobile und Reisebusse, Mistkübel, WC
Ca. 10 min bis zur Cite, wir zahlten ca. € 10,-- für die Nacht; andere berichten von 20 - 40 Euro pro Nacht (?)
F-11000 Carcassonne, Chemin de Montlegun 13 - 15
GPS: N 43,20523° O 2,37473°
Tag 17
So. 06.08.2017
Vormittag: Sonnig + 30° C
Nachmittag: Sonnig + 34° C
Abfahrt: 12:45 Uhr - Ankunft: 00:54 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 09 Minuten
Carcassonne - Tresbès - Chauvet Höhle - Montélimar
6095 - 6105 -6400 - 6453 km (358 km)
Citè von Carcassonne

Nachdem uns gestern Abend die Cité von Carcassonne so gut gefallen hat, wollen wir sie auch heute noch einmal besuchen. Es sind zwar wesentlich mehr Menschen als gestern unterwegs, aber die mittelalterliche Stadt hat auch so seine Reize: Enge Gassen, dicke Festungsmauern und sehr viele Restaurants, Kaffees und vor allem zahlreiche Läden, die wir (eher Sonja …) natürlich durchstöbern ..

Sommerfest in Tresbès

Man sieht vielleicht schon: Wir haben es heute, an diesem wunderschönen Sonntag gar nicht eilig. Die letzten 1 ½ Tage haben wir sehr viele Kilometer auf unserer Heimreise zurück gelegt, heute wollen wir es wieder einmal gemächlich angehen und auch wieder etwas besichtigen …

Als wir nach Mittag von Carcassonne abfahren, kommt uns daher nur ein paar Kilometer weiter in Tresbès das örtliche Sommerfest gerade recht. Hier gibt es heimische Spezialitäten, wie z.B. Eis aus Schafmilch, verschiedene Käse- und Salamisorten, Weine, Brot ….

... wunderschöne Alleen in Frankreich ...

Bald hätten wir auf dem lässigen Fest die Zeit übersehen, aber es hilft nichts: Irgendwann muss es dann doch weiter gehen. Wir legen auf Landstraßen und durch immer wieder wunderschönen Baumalleen schnell wieder einige Kilometer zurück und landen schließlich im romantischen Tal der Ardèche.

Uns wird gleich klar: Diese Gegend müssen wir uns unbedingt einmal genauer ansehen. Heute ist aber unser Ziel die Caverne du Pont-d’Art – der Nachbau der berühmten Chauvet-Höhle …

Caverne du Pont-d'Arc (Nachbildung der Chauvet-Höhle)
Auch Sonja wagt sich in die nachgebaute Höhle ..
Caverne Pont-d'Arc
Erstaunliche Tier-Darstellungen ...
Caverne du Pont d'Arc

 Die originalgetreue Nachbildung der Chauvet-Höhle befindet sich ca. 3 km vom Original entfernt.
Wir treffen erst kurz vor 20:00 Uhr am großen Parkplatz vor dem Areal ein und haben Glück: Wir bekommen die letzten zwei Tickets und dazu noch verbilligt! Rasch beeilen wir uns, um zur Führung (mit Audioguide) zu kommen.

Die Grotte Chauvet-Pont-d’Arc, im Departement Ardèche (Südfrankreich), zeigt die ältesten, bis heute bekannten Höhlenmalereien, die vor ca. 36.000 Jahren entstanden sind. Die Malereien zeigen Pferde, Löwen, Rhinozerosse und hunderte weitere Tiere. Insgesamt sind es 15 verschiedene Arten. Sie wurden mit rotem Ocker oder Feuersteinen in die Höhlenwände eingraviert oder mit Kohle auf die Wände gezeichnet. Am 22. Juni 2014 wurde die Grotte in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Auch in der nachgebildeten Höhle dürfen keine Fotos gemacht werden …

Irgendwie stört es mich ein bisschen, wenn man in Museen, Kirchen oder an sonstigen interessanten Orten trotz Eintritt keine Bilder machen darf (bitte nicht verraten, aber meistens halte ich mich nicht ganz daran …) aber in diesem Fall kann/darf man sich wenigstens Bilder aus dem Internet hochladen …

Es ist erstaunlich, ja fast nicht zu glauben, wie die Menschen vor bis zu 36.000 Jahren schon künstlerisch tätig waren und wie exakt und einfallsreich die Zeichnungen, Malereien und Ritzungen ausgeführt wurden.

Nach fast einer Stunde Rundgang durch die Höhle, geht es weiter in die Galerie des Aurignaciens. Hier helfen Filme und Touchscreens die Wollnashörner, Mammuts und Riesenhirsche zu entdecken. Wirklich gut gemacht das Ganze – kein Wunder, dass der Bau des gesamten Areals ca. 55. Millionen Euro gekostet hat …

 

Zwischengeschichtl – Invasion der Mingerl …

Mittlerweile ist es 22:30 Uhr geworden, das Bett ruft. Aber am großen Parkplatz vor der Caverne darf man nicht stehen bleiben (Schranken schließt) und auf einem Parkplatz neben der Straße wollen wir nicht übernachten. Also machen wir das, was wir in solchen Fällen immer machen: Wir fahren einfach in Richtung Heimat weiter, irgendwo werden wir schon ein geeignetes Plätzchen finden.

Die Straße führt den Berg rauf und wird schmäler. Nach ein paar Kilometer stoßen wir auf ein Umleitungsschild und bei der Umleitungsstrecke auf ein Fahrverbot für Wohnwagen und einer Gewichtsbeschränkung von 3,5 t. Meistens kein gutes Zeichen … Erwartungsgemäß wird die Straße oder besser gesagt, der Weg noch schmäler, teilweise einspurig.  Jedes Mal, wenn wir an eine Straßenkreuzung kommen, hoffen wir auf eine breitere, größere  Straße. Aber, das Gegenteil ist der Fall …

Heute ist Vollmond und zur unheimlichen Gegend kommen noch tausende Nachtfalter, die uns wie dicke Schneeflocken entgegen kommen. Gott sei Dank sind das ziemlich die einzigen Lebewesen, die uns entgegen kommen, kein Mensch ist hier zu Fuß unterwegs und nur ganz wenige Fahrzeuge begegnen uns und das ist auch gut so. Wir fahren kilometerlang bergauf, bergab durch den Wald und die Stellen zum Ausweichen sind sehr, sehr dünn gesät. Nach gut dreißig Kilometern geht es über eine schmale, kurvige Bergstraße talwärts. Teilweise muss ich mit meinem 6,99 m Mobil zurück setzen, um die Kurven zu bewältigen. Aber – das ist ein hoffnungsvolles Licht in der Dunkelheit, wir nähern uns endlich wieder der Zivilisation – eine größeres Dorf (Viviers) liegt vor uns.

Halleluja, wir haben es geschafft und quasi zur Belohnung finden wir im Hafen an der Rhone ein wunderbares Plätzchen zum Übernachten. Es ist jetzt kurz vor Mitternacht, Sonja bereitet eine kleine Mahlzeit (wir haben heute am Abend noch nichts gegessen …), wir hören die rauchige Stimme einer französischen Sängerin im Lokal am Hafen, die Rhone plätschert leise dahin, ich öffne mir ein Bierchen – Wohnmobilherz, was willst du mehr …

… Wenn da nicht die vielen kleinen Mücken wären. Ja, wo kommen denn die alle her? Ganz kleine, winzige Mücken – „Mingerl“ sagt meine niederösterreichische Gattin und wer Sonja kennt, weiß wie tierliebend sie ist. Aber bei Gelsen, „Mingerln“ und anderem Kleingetier hört diese Tierliebe ganz schnell auf. Es dauert nicht lange und Sonja wird umschwirrt von einer ganzen Mingerl-Wolke. Diese unanständigen Viecher kommen durch die Lüftungsschlitze der Fenster herein und das Insektengitter der Eingangstür ist sowieso überhaupt kein Problem für die Insekten, die sich mittlerweile, trotz nun geschlossener Tür, zu hunderten in unserem Wohnmobil tummeln.

Ein Vorteil, dass die Tiere so klein sind ist die Tatsache, dass – wenn man sie zwischen den Händen zerklatscht – machen sie keine großen Blutflecken. Und zu dieser drastischen Maßnahme greift nun, die ansonsten wirklich sehr tierliebende Sonja. Aber es sind eindeutig zu viele, viel zu viele – eine Invasion, wie in einem Horrorfilm! Rund um das Dachfenster wurrl’t es schon ganz schwarz, die Sicht im Wohnmobil ist eingeschränkt und es werden immer mehr. Auch außen, unter der Straßenlaterne verdunkelt sich unsere Windschutzscheibe. Leichte Panik breitet sich innen aus – wer Hitchcock’s „Die Vögel“ kennt, weiß – wovon ich spreche …

Was kann man – wir – tun? Die Aktion mit dem Staubsauger und das brutale Zerklatschen der Mingerl führt zu keinem messbaren Erfolg, es sind einfach zu viele! Sonja und ich beraten uns kurz (Kriegsrat) und setzen den ersten Punkt unseres Notfallplanes sofort um: Wir müssen hier weg! Ich starte unser Womo und nach ein paar Kilometern, fernab des Flusses geben wir den kleinen Tieren mit dem Öffnen aller möglichen Fenster und Türen die letzte Chance, unser Wohnmobil lebend zu verlassen. Leider nützen die Mingerl dies nicht. Damit ist ihr Schicksal besiegelt, Uns bleibt nichts anderes mehr übrig, als den Insektenspray aus der Waffenkammer zu holen. Nach dem gezielten Einsatz und ein paar Minuten ist alles vorbei, Totenstille herrscht im Wohnmobil …

Ich gebe wieder Gas, wir öffnen nach einer Weile wieder alle Fenster, damit wir nicht auch noch benebelt wegschlafen und finden dann ein paar Kilometer weiter in Montèlimar einen offiziellen Stellplatz. Während wir die Leichen zusammen kehren, bleiben die Fenster geöffnet. Gegen 01:30 Uhr fallen wir todmüde in die Betten – wir haben überlebt …

Stellplatz Montélimar
Offizieller Stellplatz, kostenlos
Geschottert, V/E, Mistkübel
F-26200 Montélimar
GPS: N 44,56565° O 4,75652°
Tag 18
Mo. 07.08.2017
Vormittag: Sonnig + 28° C
Nachmittag: Sonnig + 28° C
Abfahrt: 09:26 Uhr - Ankunft: 19:30 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 48 Minuten
Montélimar - Colmar (F) - Herbolzheim (D)
6453 - 7018 - 7093 km (640 km)

Unser Wohnmobil ist wieder rein – alle Leichen sind beseitigt und auch die Insektensprayradikalkur hat bei uns (hoffentlich) keine bleibenden Schäden hinterlassen …

Heute wollen wir wieder maut frei ein paar Kilometer hinter uns lassen und dann noch Colmar – die schöne Stadt im Elsass, an der wir bisher immer vorbei gefahren sind – besuchen. Durch das Rhonetal und wieder einmal an einem Kernkraftwerk vorbei, geht die lustige Fahrt weiter. Ich vermisse jetzt schon die schönen Küstenstraßen von Spanien und Portugal …

Colmar - die Stadt bemüht sich ...
Colmar

Wie gesagt, wir sind bisher an dieser netten Stadt immer nur vorbei gefahren – leider. Unser Wohnmobil haben wir am offiziellen Stellplatz der Stadt am Hafen abgestellt. Das Areal war zwar schon voll und das Tor verschlossen, aber wir haben unser Fahrzeug – so wie etliche andere auch – vor dem Tor geparkt.

Stellplatz Colmar Hafen
GPS:   N 48,08033°   O 7,37375°

Bis auf das Abendessen mit einem unfreundlichen Personal, ist Colmar eine sehr besuchenswerte Stadt. 

Da der offizielle Stellplatz am Hafen in Colmar voll war, fuhren wir an diesem Abend ein Stückchen weiter und nächtigten auf dem Autobahnparkplatz in Herbolzheim (D).
(Die Sehnsucht nach Spanien und Portugal steigt weiter … ;-))

Zwischengeschichtl – Sprechen sie Deutsch (II):

Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen und wenn man zwei Mal den gleichen Fehler macht, ist man selber schuld – vor ein paar Monaten in Straßburg erging es uns ähnlich:

Mein Fehler war, dass wir gefragt haben, ob man in diesem Lokal Deutsch spricht – dies wurde auf englisch verneint …

Wir bekamen gegen 21:15 Uhr einen Platz im Gastgarten des gut besuchten Le Stam in der romantischen und schönen Stadt Colmar. Der geschäftige Kellner verneinte die Frage, ob er Deutsch sprechen würde und fragte uns auf Englisch nach Getränken. Dass wir einige Zeit auf die Getränke warten mussten, war kein Problem, aber wir sagten dem Kellner mindestens drei Mal, dass wir auch essen wollten. Nach ca. 20 Minuten brachte er dann endlich die Speisekarte, sagte aber dazu, dass zwei Drittel der Speisen schon aus wären. Also bestellten wir aus dem was überblieb Weinbergschnecken in Variationen und einen Flammkuchen. Gleichzeitig auch noch weitere Getränke, auf die wir wieder 15 Minuten warten mussten. In dieser Zeit lief der Kellner öfters an uns vorbei, reagierte aber nicht auf unsere Zurufe. Als dann endlich die Getränke und wieder einige Zeit später das Essen kam. Servierte er 12 Weinbergschnecken in den bekannten Schälchen: Keine verschiedenen Variationen – in relativ geschmackloser grünen Soße (wenig gewürzt, kein Knoblauch) und ohne Brot. Der Flammkuchen wies außen eine tiefschwarze verkohlte Schicht auf. Auf meine Reklamation hin, bekam ich dann drei halbe Scheiben Brot.

Auf Grund des fortgeschrittenen Abends und dem Hinweis, dass die Küche jetzt geschlossen sei, aßen wir halt das auf, was halbwegs genießbar war, um zumindest an diesem Abend satt zu werden.
Ich habe noch so gut wie nie, in einem Restaurant ein Essen beanstandet – überall können Fehler passieren. Aber hier kamen zum verbrannten und lieblosen Essen noch die unverschämte Art der Angestellten dazu. Wie dann anschließend meine Reklamationen vom Personal behandelt wurden – möchte ich hier nicht mehr wiedergeben, kurz zusammengefasst: Eine Frechheit …

Zum Abschluss möchte ich betonen, dass dies für uns absolute Ausnahmen sind, wir haben in Frankreich und mit den Franzosen sonst nie schlechte Erfahrungen gemacht, im Gegenteil! Wir werden die ansonsten schöne Stadt Colmar sicherlich wieder besuchen – das besagte Lokal sicherlich aber nicht mehr …

Autobahnparkplatz Herbolzheim
Kostenlos
(Autobahnrastplätze werden allgemein wegen Einbruchsgefahr nicht als Übernachtungsplätze empfohlen)
Tag 19 - Di. 08.08.2017
Herbolzheim - München --- 7093 - 7519 km (426 km)

Es geht nach Hause. Über den Heimweg ist relativ wenig Spektakuläres zu berichten. Es geht bei viel Verkehr über Stuttgart nach München. Besuch bei einem sehr großen Campinghändler und anschließend zum Ausklang, einen wirklich erholsamen Abend in der Therme Erding.
Wir übernachten kostenlos am Parkplatz der Therme und gönnen uns einen erholsamen Bade- und Saunaabend …

Viel Verkehr bei der Heimfahrt ...
Barocke Wallfahrtskirche Wilparting bei Irschenberg
Tag 20 - Mi. 09.08.2017
München (D) - Kuchl (A) 14:23 Uhr --- 7519 - 7711 km (192 km)

Am Mittwoch geht es dann wieder schön gemütlich weiter nach Hause. Zwischendrin noch ein Besuch der Wallfahrtskirche Wilparting und der benachbarten bayrischen Gasstätte. Ankunft zu Hause: 14:23 Uhr …

Reise-Resümee

Spanien/Portugal – Auf den Spuren des Jakobsweges

Man liest über Spanien und Portugal als Wohnmobil-Reiseland sehr oft als Überwinterungsland für Nordeuropäer im Rentenalter. So lange wollten wir nicht warten und entschlossen uns daher, die iberische Halbinsel jetzt und heuer im Sommer zu erkunden. Unsere Erwartungen an die Küsten Nordspaniens und in Portugal waren auf Grund der vielen Reiseberichte, die ich gelesen habe, ziemlich hoch und wurden rundum bestätigt, ja sogar übertroffen. Wir haben sogar gewisse Ähnlichkeiten mit unserer Vorjahresreise nach Irland festgestellt. Herrliche Klippen, stürmische Brandung, teilweise wunderbare Sandstrände und sehr oft, sehr einsam – trotz Hochsaison. Also – wieder einmal – fast an jedem Abend aus unserer Sicht auf einem Traumplatz übernachtet. Das Wetter war zum Reisen ebenfalls ideal: Bis auf zwei Tage, nie zu heiß und vom Atlantik her immer eine kühle, angenehme Brise. Die kurzen Regenperioden konnten den Gesamteindruck nicht stören.

Die zurückgelegte Fahrtstrecke bei der An- und noch mehr bei der Heimreise war wieder hoch, aber für unsere Verhältnisse „normal“. Außerdem haben wir uns wieder ein paar Zwischenpunkte gesucht, um nicht nur im Fahrzeug zu sitzen. In unseren Zielländern Spanien und Portugal haben wir einen Tagesdurchschnitt von ca. 240 Kilometer erreicht. Wir suchen gerne den Kontakt zu den Menschen in unseren Reiseländern. In beiden Ländern auf der iberischen Halbinsel haben wir durchwegs freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen. Besonders aber auch die Pilger auf den Jakobswegen hatten, trotz der Strapazen wirklich einen glückseligen Gesichtsausdruck. Dass man eine Wohnmobilreise naturgemäß nicht mit einer Pilgerreise vergleichen kann, ist selbstverständlich ganz klar. Trotzdem – und das war ja auch unser Ziel – konnten wir einen kleinen Einblick in das Geheimnis „Jakobsweg“ gewinnen. Vielleicht – und das steht in den Sternen – machen wir uns ja mal zu Fuß auf den Weg … 

Der Weg ist das Ziel – dieser Spruch bewahrheitet sich immer wieder auf unseren Reisen mit dem Wohnmobil und ich kann mir momentan für uns keine schönere Art vorstellen, um die „Welt“ (Europa) zu entdecken und dabei Menschen und Landschaften zu entdecken. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es in allen – von uns bisher bereisten – Ländern schön und interessant ist. Natürlich gibt es große Unterschiede, natürlich gibt es nicht nur Postkartenmotive, aber jede Gegend hat ihren eigenen Reiz. Auch in Spanien/Portugal haben wir einen idealen Mix aus Natur, Kultur und Erholung vorgefunden und können eine Wohnmobilreise in diese Länder nur empfehlen …  

Caminante, no hay camino, se hace camino al andar …
Reisender, es gibt keine Wege, Wege entstehen im Gehen (Fahren) …
(spanisches Sprichwort)

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