Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Skandinavien - Die Elchtour - Teil 4

04. August bis 08. August 2014

Gesamtroute - 16. Juli bis 10. August 2014

Norwegen 2014 Gesamtroute
2014 - Skandinavien - Die Elchtour - Gesamtroute

Gesamtroute

Kuchl (A) - Kopenhagen (DK) - Stockholm (S) - Nordkap (N) - Tromsö - Andenes - Lofoten - Trondheim - Trollstigen - Geiranger - Lillehammer - Oslo - Tanumshede (S) - Elchsafari (S) - Brunsbüttel (D) - Nürnberg - Kuchl (9865 km)

4. Etappe - Von Oslo nach Hause ...

04.08. – 10.08.2014

Oslo – Heddal – Tanumshede (S) – Elchsafari – Esjberg (DK) – Brunsbüttel (D) – Nürnberg – Kuchl (2669 km)

Tag 20
Mo. 04.08.2014
Vormittag: Bewölkt + 17° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 20° C
Stadtbesichtigung Oslo
(0 km)
Stadbesichtigung Oslo
Unser Womo direkt vor dem Holmenkollen
Oslo

Heute steht also Oslo auf dem Programm. „Üschli“ wie wir Norweger sagen.
Unser Oslo-Pass (NOK 280– pro Person), den wir am Vortag auf einem Campingplatz gekauft haben, aktiviert sich beim ersten Gebrauch und das ist gleich bei der Holmenkollenschanze der Fall, die wir uns heute näher ansehen wollen.

Der Holmenkollen-Balken gilt als älteste Sprungschanze der Welt und ist die meistebesuchteste Touristenattraktion von Oslo. Und diese wirklich vielfältige Sportstätte ist wirklich einen Besuch wert.

Zu Fuß und dann mit dem Lift geht es ganz hinauf und da hat man dann schon einen besonderen Blick ganz hinunter auf den Oslo-Fjord …
Im Schimuseum erfahren wir mehr über die Entwicklung der Schanzen, über den Wintersport in Skandinavien und vieles mehr und wir nehmen uns noch die Zeit, fü reinen ausgiebigen Spaziergang …

Aussicht auf den Oslo-Fjord
Sportzentrum Holmenkollen
Die Schanze - Interessante Architektur
Mit dem Lift ganz nach oben ...
Ganz oben ...
Schimuseum ...
1. Platz auf dem Holmenkollen
Sonja auf der Besuchertribüne ..
Schloss von Oslo
Rathaus von Oslo

Unser Womo hat heute mal Pause und kann sich ausruhen. Mit dem Zug (Oslo-Pass) geht es dann „runter“ in die ca. 640.000 Einwohner zählende Hauptstadt Norwegens.
Wir hatten bisher so viel Glück mit dem Wetter, da darf man über den heutigen Nieselregen nicht jammern. Obwohl, ein bisschen Sonnenschein wär‘ auch nicht schlecht …
Wir spazieren die Karl Johans Gate hoch und wenden uns den vielen Sehenswürdigkeiten zu und besuchen das Schloss.

Der einsetzende Platzregen kann uns nicht beeindrucken, wir sind ja nicht aus Zucker. Weiter geht es zum Rathaus, das bei meinem ersten Besuch mit Sohn Rupert leider geschlossen war.

Für uns geht es dann – passend – zum Friedensnobelpreiscenter und anschließend per Schiff auf die Museumsinseln weiter. Im Frammuseum, Kon-Tikimuseum, Nosk Martimt Museum und im Vikingskipshuset bestaunen wir vom Wikingerschiff über das Kon-Tiki-Floss, Papyrusboot Ra II, die Forschungsschiffe von Roald Amundsen und Co bis zu den Riesenschiffen der norwegischen Marine. Nach diesem massiven Museumsbesuch und nach so vielen Schiffen, kommt es mir fast vor, als ob der Boden schwanken würde.

Zwischengeschichtl – Bombenalarm

Das erst im Jahr 1950 eingeweihte Rathaus ist wirklich einen Besuch wert. Neben dem großen Saal, in dem jedes Jahr der Friedensnobelpreis verliehen wird, gibt es weitere interessante Räume, Gemälde und Fresken. Auch der berühmteste Maler Norwegens, Edvard Munch ist mit dem Bild „Leben“ vertreten. Mir persönlich ist Munch zu depressiv, also freuten wir uns sehr über den Sonnenschein, der uns beim Verlassen des Rathauses begrüßte. Auf der Meerseite des Rathauses genossen wir die Wärme, ein Eis und beobachteten die Umgebung.

Da fiel uns ein Rucksack auf, der da so mutterseelenalleine vor dem Rathaus stand. Es dauerte auch nicht lange, bis sich Sicherheitsbeamte um das Ding kümmerten. Wenn man an das fürchterliche Massaker eines rechtsextremistischen Attentäters am 22. Juli 2011 zurück denkt, dass 77 unschuldigen Menschen das Leben gekostet hatte und das ganz in der Nähe des Rathauses mit einer Autobombe seinen Ausgang hatte, braucht man sich über die Vorsicht der Sicherheitsbeamten nicht wundern. Wir standen ca. 20 Meter von dem einsamen Rücksack entfernt und ganz wohl war uns dabei nicht. Als die Beamten Verstärkung anforderten, erschien es uns auch besser, das Gelände zu verlassen. Aus etwas größerer Entfernung konnten wir dann noch beobachten, dass der Rucksack abtransportiert wurde. Explodiert ist Gott sei Dank nichts …

Bombenalarm ...
Oas Opernhaus von Oslo ...

Ich war schon bei unserem ersten Besuch von der Oper Oslo, von diesem 2008 eingeweihten Meisterwerk der Architektur (Architekturbüro Snöhetta – Schneekappe) begeistert. Wie ein schwimmender Eisberg erhebt sich das Gebäude aus dem Oslofjord. Auf weißem Carrara-Marmor kann man vom Wasser bis auf das Dach spazieren und auch im Inneren bieten sich faszinierende Einblicke …

Am Abend geht es per Zug wieder zurück zu unserem Stellplatz in der Nähe der Holmenkollenschanze. Todmüde fallen wir in unsere Betten …

Stellplatz Holmenkollen
asphaltierter Parkplatz
kostenlos
N- 0787 Oslo, Holmenkollen
GPS: N 59,98125° E 10,66888°
Tag 21
Di. 05.08.2014
Vormittag: Bewölkt + 20° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 24° C
Abfahrt: 09:03: - Ankunft: 22:12 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 09 Minuten
Oslo - Heddal - Tanumshede (S)
7196 - 7343 - 7572 km (376 km)
vigeland - park
Sonja in Fahrt

Ihr interessiert euch nicht für Kunst? Skulpturen sind nur ein Haufen von (alten) Steinen. Dann besucht doch mal den Vigeland- oder Frognerpark in Oslo …

Dieses Mal geht es vom Holmenkollen wieder mit dem Wohnmobil (es hatte genug Zeit, um sich auszurasten …) runter nach Oslo zum kleinen Parkplatz beim Frognerpark. Er zeigt 212 Stein- und Bronzeskulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland, die von 1907 bis 1942 entstanden sind und den Kreislauf des menschlichen Lebens symbolisieren. Begleitet uns ins Museum bis hin, durch den Park zum großen Monolith …

Stabkirche Heddal von vorne ...
Stabkirche Heddal von hinten ...

Es hilft alles nichts: So beeindruckend dieser Skulpturenpark ist, irgendwann müssen wir auch wieder weiter …

Wir haben aber noch ein bisschen Lust auf Norwegen , also machen wir einen „kurzen“ Abstecher nach Heddal zur dortigen, sehr bekannten Stabskirche. Schön von vorne und schön von hinten …

Der Sage nach erbaute der Troll Finn, der im Svintruberg unweit Heddals wohnte, das Gotteshaus im Laufe von nur drei Tagen. Einzelne Kunsthistoriker datieren die ältesten Teile der Stabkirche, die die Größte in Norwegen ist, vor allem den Chor, auf das 12. Jahrhundert zurück …

Aufgrund ihrer Größe und der Vielzahl der sich überlappenden Dächer wird die Stabkirche gelegentlich als „gotische Kathedrale aus Holz“ bezeichnet. Die dreischiffige Langkirche mit erhöhtem Mittelraum ruht auf zwölf tragenden Masten, den sogenannten „Stäben“. Für den Bau wurde harzreiches Kiefernholz verwendet, das zum Schutz gegen Fäulnis regelmäßig nach mittelalterlichem Vorbild geteert wird. 25 bis 30 Prozent des Originalmaterials hat sich bis heute erhalten. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode konnte nachgewiesen werden, dass ein Balken der Grundkonstruktion aus der Zeit zwischen 875 und 925 stammt …

Und weil es gerade so schön ist, fahren wir gleich weiter und freuen uns wieder einmal über einen schönen Wasserfall, dessen Namen ich gerade nicht mehr weiß …

Auch hier in Südnorwegen ist es landschaftlich ausgesprochen schön. Vielleicht haben wir ja mal die Gelegenheit, diesen Teil Norewegens näher zu erkunden, das zahlt sich sicherlich auch aus …

Wasserfall ...
Fähre über den Oslofjord nach Moss

Und da es immer schöner wird, schippern wir von Horten mit der Fähre über den Oslofjord nach Moss.

Danach geht es weiter und wir verlassen ein wenig wehmütig und mit einem weinenden Auge Norwegen. Die schon bekannte E6 weist uns den Weg nach Tanum in Schweden.

Das Wetter hat sich weiter wesentlich gebessert und die Abendstimmung ist auch in Schweden absolut nicht von schlechten Eltern …

Dank Sonja und meinen Fahrkünsten ;-)) erreichen wir dann ohne Probleme den Parkplatz beim Vitlyckemuseum (Felszeichnungen). Probleme gibt’s aber trotzdem, es leuchtet nämlich ein kleines Öllämpchen bei meinem Womo ganz rot auf und eine Meldung sagt mir: „Motoröl wechseln lassen …“. Jetzt habe ich doch extra in Anbetracht unserer geplanten Reisen, im Februar ein großes Service machen lassen. Aber für heute bin ich müde und morgen ist auch noch ein Tag (l.m.a.A. ihr lieben Sorgen …)..

Auch nicht schlecht: Sonnenuntergang in Schweden ...
Übernachtungsplatz Vitlycke Museum
geschotteter Parkplatz
kostenlos
S-45793 Tanumshede, Vitlycke 2,
GPS: N 58,69569° E 11,33750°
Tag 22
Mi. 06.08.2014
Vormittag: Heiter + 23° C
Nachmittag: Heiter- + 23° C
Abfahrt: 08:40 - Ankunft: 21:01 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 21 Minuten
Tanumshede (S) - Elchfarm - Korge (DK)
7572 - 7930 - 8098 km (526 km)

Zwischengeschichtl – Rotes Lämpchen …

Da leuchtet also nun das rote Öllämpchen bei meinem Fiat Ducato. Dieses Fahrzeug ist erst zwei Jahre alt und im Februar habe ich das erste große Service machen lassen. Natürlich habe ich jetzt sofort die Gebrauchsanweisung gelesen und das Öl kontrolliert – beides in Ordnung. Das blinkende Öllämpchen und die nette Aufforderung: „Motoröl von Fachwerkstatt wechseln lassen …“ bleiben aber leider. Also rufe ich meine nette Fachwerkstätte an und erfahre hier, dass das Ganze nicht so tragisch ist. Ich sollte mit ruhigem Gewissen nach Hause fahren und dann würden sie sich das mal in Natura ansehen. Aja, wie weit hätte ich denn noch bis nach Hause? Naja, so ca. 2000 Kilometer … Aha, das ist doch noch ein bisschen weit, aber trotzdem nach Hause fahren und wenn das rote Lämpchen nicht mehr blinkt und dauerleuchtet, dann vielleicht noch einmal anrufen …

Also fahre ich weiter – mit ruhigem Gewissen kann man zwar nicht sagen, aber ich fahre weiter. Die blinkende Kontrollleuchte und die, in regelmäßigen Abständen kommende Aufforderung zum Ölwechsel beruhigen mich nicht wirklich.

Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier – ich auch. Nach ein paar hundert Kilometern blinkender Kontrollleuchte, habe ich mich schon fast daran gewöhnt. Ich zähle sogar schon die Intervalle.
Wir kommen ohne Motorschaden wirklich bis nach Hause, wo ich natürlich sofort den Ölwechsel in der Fachwerkstätte durchführen lasse. Wie man es mir als völligen Laien erklärt, vermischt sich durch einen Fehler, der Treibstoff Diesel mit dem Öl und verunreinigt dieses – quasi ein bekanntes Problem. Für gut € 200,– wird die Software aktualisiert und korrigiert, der Ölfilter und das Öl gewechselt. Beim nächsten Werkstättenbesuch soll die Software erneut ausgelesen werden, um etwaige Fehler zu erkennen.
Seitdem geht mir das Blinken der Ölkontrolle fast schon ab …

SCHWEDEN
Felsritzungen von Tanum ...

Heute wollen wir uns also nach dem Frühstück den 3000 Jahre alten Felsritzungen in der Gegend von Tanum in Schweden widmen. Direkt beim Institut haben wir gestern schon ein paar dieser Zeichnungen gesehen. Heute geht es ein paar Meter weiter zum Parkplatz Aspeberget. Hier kann man auf einem schön angelegten Rundweg die interessanten Gestalten, Schiffe, Tiere usw. aus der Bronzezeit gut betrachten. Weiter geht es nach Litsleby, (hier könnte man auch gut übernachten) wo uns ein großer Krieger empfängt …

Felsenritzungen von Litsleby in Schweden ...
3000 Jahre alt ...

Wir brummen weiter. Irgendwann müssen wir halt doch ein paar Kilometer in Richtung Heimat zurück legen. Auch trotz rot blinkender Ölwarnleuchte kommen wir gut voran. Unser nächstes Ziel ist die Elchfarm in Markaryds. Als wir dort eintreffen, ist es schon fast 17:00 Uhr. Hoffentlich bekommen wir noch ein paar Elche zu sehen. Für einen Eintritt von nicht ganz € 9–, fährt man hier mit dem eigenen Fahrzeug eine Runde durch ein abgesperrtes Gebiet und kann dabei Elche und Bisons vor die Linse bekommen. Obwohl das Aussteigen strengstens verboten ist, kommen die Tiere teilweise so nah, dass man sie sogar – wenn man sich traut – angreifen kann. …

Auch die Schweden können Brücken bauen ...
Elchfarm in Markaryds
... zum Angreifen nahe ...
Elchkuh ....
... und Bisons
Ein stattlicher Bulle ...
Gar nicht scheu: Elch und Sonja ...
Mein Elch-Favorit ...

So, jetzt habe ich also meine Elche aus nächster Nähe betrachten können und ich muss sagen: Beeindruckend Tiere!

Wir sind sogar eine zweite Runde mit unserem Womo durch das weitläufige Gelände gefahren – so gut hat es uns gefallen.

Eingekauft haben wir im dazugehörenden Shop auch: Massenhaft Elchiges … 

Nach diesem Erlebnis fahren wir in Richtung Küste und dann mit der Fähre von Helsingbor (S) nach Helsingör (DK) (€ 101,19).

Sonja kann bei der Überfahrt sogar Delphine sichten.
Danach finden wir bei schöner Abendstimmung, unterhalb von Kopenhagen in Koge, wieder einmal einen schönen Übernachtungsplatz, ganz ohne Stellplatz-, Reise- oder sonstigem -führern.
Wir parken unser Womo direkt am Meer, vor einem Vogelschutzreservat und verbringen eine ruhige, einsame und erholsame Nacht …

Fähre von Helsingbor (S) nach Helsingör (DK)
Delphine bei der Überfahrt ...
Idyllisch: Vogelreservat ...
Abendrot in Dänemark ...
Übernachtungsplatz vor Vogelreservat
asphaltierter Parkplatz
kostenlos
DK-4600 Koge, Ölby,
GPS: N 55,49064° E 12,19989°
Tag 23
Do. 07.08.2014
Vormittag: Bewölkt + 18° C
Nachmittag: Auflockernd + 20° C
Abfahrt: 10:26 - Ankunft: 21:00 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 34 Minuten
Koge (DK) - Esbjerg - -Brunsbüttel (D)
8098 - 8373 - 8621 km (523 km)

Wir haben herrlich ruhig geschlafen – in der Früh haben uns die Wasservögel geweckt und das ist gut so, denn nun kann ich den Vormittag für einen Spaziergang im Vogelreservat nützen. Dem Reservat vorgelagert ist ein künstlich angelegter Damm in T-Form. Hier ist das Wasser schwarz, als ob eine Ölpest stattgefunden hätte. Aber wie mir ein kundiger Vogelkundler erklärt, handelt es sich um eine bestimmte Algenart, die um diese Jahreszeit normal ist.

Heute geht es weiter in Richtung Deutschland, aber dieses Mal auf dem Landweg über Brücken. Zwischenstopps lockern die Fahrt auf – also besuchen wir in Esjberg (DK) die 1994 aufgestellte und neun Meter hohe Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“.

Der Mann von Esbjerg ...
Nach was halten die Männer und Sonja Ausschau ?

Und weil wir schon mal da sind, nutzen wir wie kleine Kinder das Wattenmeer, um unsere Füße mit dem Schlamm dreckig zu machen …

Schnappschuss von Sonja - ich passte nicht mehr ganz aufs Bild ...
Schnappschuss von Rupert ...
Fotografiert der schon wieder ...
Selfie im Wattenmeer ...
Mir gefällt der Ortsname - da will ich hin ...

Weil wir Zeit haben, fahren wir nicht auf der Autobahn, sondern auf Landstraßen nach – tja, wohin wollen wir heute eigentlich? Ein Blick auf die Landkarte und es ist klar – Ich will nach Brunsbüttel! Warum? Keine Ahnung – einfach, weil mir der Name so gut gefällt …
Auf dem Weg dahin lockert das Wetter auf und wir erleben – wieder einmal – eine wunderbare Abendstimmung. Obwohl ich mich von Sonnenauf- bzw. -untergängen nicht sattsehen kann, habe ich dieses Mal aus Platzgründen auf die Bilder verzichtet …..

In Brunsbüttel – Neufeld sind wir an der Elbemündung angelangt. Ein netter deutscher Camper verweist uns auf den offiziellen Stellplatz der Gemeinde. Hier neben dem Yachthafen haben wir einen wunderbaren Blick auf das Elbedelta. Im Vordergrund grasen und blöcken unzählige Schafe und schnattern Gänse, im Hintergrund ziehen die großen Schiffe und Frachter vorbei in die Nordsee hinaus. Außerdem können wir mit dem Hafenmeister einen langen „Schnack“ führen …

Schafe, Gänse, Vögel und die Elbemündung ...
Öffentlicher Stellplatz
Wiese/geschottert; V + E, Dusche, WC,
€ 6,-- pro Nacht (ohne Strom und Entsorgung)
D-25724 Brunsbüttel, Neufeld,
GPS: N 53,90658° E 9,01914°
Tag 24
Fr. 08.08.2014
Vormittag: Heiter + 24° C
Nachmittag: Heiter + 26° C
Abfahrt: 09:39 - Ankunft: 18:01 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 22 Minuten
Brunsbüttel - Bad Salzuflen
8621 - 8966 km (345 km)
Schafe, Nebel und große Schiffe ...

Nach anfänglichem Frühnebel zeigt sich in Brunsbüttel (der Name wird mir lange nicht mehr aus dem Sinn gehen …) bald die Sonne …

So ein offizieller Stellplatz ist auch mal ganz nett: Man findet vielwissende Gesprächspartner und kann die doch etwas enge Brause im Wohnmobil mit einer normalen Dusche tauschen. Die Anlagen hier sind sehr sauber und die 6 Euro für eine Nacht ein Klacks …

Gemütliches Frühstück ...
Kartenstudium auf der Fähre ...

Der nette, pensionierte Hafenmeister schaut auch heute wieder vorbei und gibt uns gute Ratschläge für die Weiterfahrt. Bevor es wieder in Richtung Heimat weitergeht, nützen wir die Sonne, um wieder einmal im Freien zu Frühstücken (frische Brötchen aus dem Omnia-Backofen) und die vorbeifahrenden, großen Schiffe zu bestaunen …

Wir nehmen in Brunsbüttel die kostenlose Fähre über den Kanal und schippern anschließend in Glückstadt mit einer weiteren Fähre über die Elbe nach Wischhafen (Namen haben die hier …). Auf dem Weg bleiben wir immer wieder mal stehen, um uns z.B. die Deichbauten anzusehen oder sonstige Besonderheiten vor dem Deich, auf dem Deich oder hinter dem Deich aus der Nähe zu betrachten.

Vorbei geht es an Hamburg ohne größere Staus in Richtung Bad Salzuflen. Dort besuchen wir zum ersten Mal langjährige Freunde – die Familie Thiemann, die seit über 50 Jahren ihren Urlaub in unserer schönen Heimat Kuchl verbringen. Die Wiedersehensfreude ist groß und so verbringen wir einen wirklich netten Abend im Landkreis Lippe und einen privaten Übernachtungsplatz finden wir auch in der Nähe …

Auf dem Deichdamm ...
Sind wir zu weit gefahren - Holland ?
Fähre nach Wischhafen ...
Riesige Containerschiffe ...
Bei unseren Freunden in der Nähe von Bad Salzuflen ...
Übernachtungsplatz Bad Salzuflen
asphaltierter Parkplatz
kostenlos
D-32105 Bad Salzuflen
Privat
Tag 25
Sa. 09.08.2014
Vormittag: Heiter + 24° C
Nachmittag: Heiter + 24° C
Abfahrt: 09:31 - Ankunft: 17:33 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 02 Minuten
Bad Salzuflen - Nürnberg
8966 - 9471 km (505 km)

Nach dem gemeinsamen Frühstück und dem Besuch auf dem Friedhof, müssen wir leider von der Familie Thiemann wieder Abschied nehmen. Aber wir werden uns sicher wieder in Kuchl beim nächsten Urlaub treffen …

Nun heißt es wieder ein paar Kilometer hinter uns bringen. Dieses Mal geht es über Autobahnen bis nach Nürnberg. Sonja wollte schon immer mal wegen der berühmten Lebkuchen dort hin. Für diese Süßigkeit haben wir zwar momentan die falsche Jahreszeit, aber wir besuchen Nürnberg trotzdem. Unser Wohnmobil stellen wir auf einem der städtischen Stellplätze (Super-Einrichtung!) am Wöhrder-See ab und spazieren eine gute halbe Stunde in die Innenstadt.

Nach der Besichtigung gönnen wir uns ein spezifisches Abendessen mit Bratwürstel und Stelze. Danach wieder zu Fuß zurück zu unserem Wohnmobil, das in der Zwischenzeit von italienischen Campern vollständig eingeparkt wurde …

Stellplatz am Wöhrder See in Nürnberg
Geschotterter Platz
kostenlos
Dr.-Gustav-Heinemann-Str. 50, 90491 Nürnberg
GPS 49°27’33”N, 11°06’44”O
Tag 26
So. 10.08.2014
Vormittag: Sonnig + 27° C
Nachmittag: Sonnig - + 29° C
Abfahrt: 09:56 - Ankunft: 18:00 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 04 Minuten
Nürnberg (D) - Kuchl (A)
9471 - 9865 km (394 km)
Neues Maskottchen: Norli, der Elch ...

Auch den letzten Tag lassen wir gemütlich angehen. Unsere italienischen Nachbarn haben uns um 05:00 Uhr in der Früh bereits verlassen und so steht einer Heimfahrt nichts im Wege. Allerdings stehen wir dann auf der Autobahn: Extrem viel Verkehr und zahlreiche Staus. In München fahren wir ab und besuchen unsere Verwandten in Starnberg, um uns bei einem gemütlichen Mittagessen im Biergarten von der Fahrt zu „erholen“. Bei der Weiterfahrt geht es zum Teil über Landstraßen durch Südbayern, um den Staus auf der Autobahn zu entgehen. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir unseren Heimatort Kuchl. Nach dem Ausräumen und Versorgen des Wohnmobils und nach genau 9865 gefahrenen Kilometern zeigt der Tacho unseres Fiat Ducato genau einen Gesamtstand von 47.500 an …

Reise-Resümee:

Zum ersten Mal hatten wir mehr als zwei Wochen Zeit für eine Reise. Noch einmal einen ganz großen und herzlichen Dank an Rupert jun. Marlene, Thomas, Maria und Marie-Luise, dass sie uns durch ihre Mithilfe ermöglicht haben, gut dreieinhalb Wochen in der Weltgeschichte herum zu gondeln …

Nach diesen dreieinhalb Wochen hatte ich im Gegensatz zu unseren bisherigen Reisen aber auch zum ersten Mal das Gefühl, dass der Urlaub ruhig noch ein bisschen länger hätte dauern können und das Heimweh hielt sich in Grenzen. Das alleine zeigt schon, dass uns diese Skandinavienreise sehr gut gefallen hat …

Wenn wir nun von unserer Reise erzählen, kommt leider über kurz oder lang (meistens sofort …) die Frage: „Wie viele Kilometer seid ihr gefahren“ und wenn wir wahrheitsgemäß darauf antworten, folgt fast immer: „Um Gottes Willen, wie könnt ihr euch das nur antun …

Nur kurz dazu Folgendes vorweg: Nein, die lange Strecke und die vielen Kilometer waren überhaupt kein Problem (bis auf die Treibstoffkosten … ;-)). Im Gegenteil, wenn wir ins Wohnmobil einsteigen, beginnt für uns der Urlaub – quasi leben wir den Spruch: Der Weg ist das Ziel. Ich fahre gerne und Sonja hat dieses Mal das Wohnmobil auch einige Kilometer lang gesteuert. Außerdem haben wir Zwei uns immer noch sehr viel zu sagen und zu besprechen. Aus diesem Grund verfliegt die Zeit wie im Fluge und die Zwischenstopps sorgen für angenehme Unterbrechungen der Reise.

Aber nun zu unserer Elchtour 2014 – Was bleibt von dieser Skandinavienreise wirklich im Kopf: Zuerst einmal die Wahnsinnsfahrt zum Nordkap – das werden wir unser Lebtag lang nicht mehr vergessen!

Neben interessanten Stadtbesichtigungen dann die wunderschöne Natur, sehr viel Natur: Wald so weit das Auge reicht, begleitet von Wasser in allen möglichen Formen, von stillen Seen, tiefen Fjorden, wilden Flüssen und tosenden Wasserfällen. Daneben ragen steile Berge in die Höhe und verleihen dem Ganzen etwas Majestätisches. Man erlebt diese Natur hautnah, trifft bzw. sieht Rentiere, Elche, Dachse, Füchse, Wale, tausende Vögel und auch die Flora ist einzigartig. Die bereisten Landschaften sind so schön und vielfältig, dass man schnell ins Schwärmen gerät. Besonders dann, wenn ich an die kitschigen Abendstimmungen und Wolkengebilde denke. Aber man kann es gar nicht richtig in Worte fassen, sondern man muss es ganz einfach selbst erleben.

Das Wetter war absolut angenehm, wir haben es als (für unsere Heimat) sommerlich normal empfunden. Die Norweger sprachen von einer außergewöhnlichen Hitzewelle. War es einmal für kurze Zeit bewölkt oder regnete es sogar, dann bescherte uns das trotzdem beeindruckende Bilder und mystische Momente.

Die Sorge vor Gelsenschwärmen war völlig unbegründet. In Norwegen haben zum Beispiel nur zwei Exemplare dieser Gattung mein süßes Blut gekostet, hingegen zählte ich nach nur einem Abend in Deutschland 26 Gelseneinstiche an mir. Ohne von Vorurteilen belastet zu sein, haben wir die Erfahrung gemacht, dass diejenigen Norweger, die wir getroffen haben, auf keinen Fall unfreundlich, aber doch eher wortkarg und etwas kühl in der Kommunikation gewesen sind. Nichts desto trotz, ist Norwegen ein Paradies für Wohnmobilreisende: Saubere Parkplätze an jeder Ecke mit ebenso sauberen Sanitäranlagen. Ver- und Entsorgungen findet man ebenfalls vieler Orts. Frei Übernachten mit Hausverstand ist fast überall möglich.

Wir haben also schon ein bisschen von Skandinavien gesehen und uns in diese Landschaften verliebt, der Großteil – besonders Süd- und Fjordnorwegen wartet aber noch auf uns und wir werden sicher wieder kommen – quasi die Vorfreude ist jetzt schon riesengroß …

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