Reiseberichte der Familie Unterwurzacher
Erste Womo-Tour - Kroatien - Teil 2
18. Juli bis 29. Juli 2007
2. Etappe - Der Küste Kroatiens entlang ...
1807. – 29.07.2007
Dubrovnik (HR) – Korcula – Split – Primosten – Krk – Punat – Faaker See (A) – Kuchl – 1335 km
Tag 4
Mi. 18.07.2007
Vormittag: Sonnig + 27° C
Nachmittag: Sonnig + 29° C
Abfahrt: 09:30 - Ankunft: 17:08 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 38 Minuten
Dubrovnik - Korcula - Vela Luka
1101 - 1277 km (176 km)
Wieder auf Tour: Über die Küstenstraße ging es von Dubrovnik wieder retour. Über eine kleine Brücke gelangten wir auf die Insel Peljesac und durchquerten die hügelige Landschaft, bewunderten im Vorbeifahren Europas größte Wehrmauer (über 5 km lang) in Ston und die Weinberge links und rechts der Straße und kamen gegen Mittag in Orebic an, um mit der Fähre nach Korcula zu gelangen …
Zwischengeschichtl – Fährprobleme …
Als einer der ersten Fahrzeuge fuhren wir über die schmale Kaimauer zum Anlegeplatz der Fähre und wurden von einem netten, aber nicht der deutschen Sprache mächtigen Arbeiters gestoppt: Erst jetzt bemerkten wir mit großer Bestürzung, dass alle vorher ein Ticket im Hafen gelöst hatten, nur wir nicht …
Man unterschätze nie meine kleine Sonja – sie entwickelt in Notsituationen ungeahnte Kräfte: Spontan sortierte sie die Lage, ließ den uns zurückweisenden Arbeiter links liegen, erkundigte sich rechts im perfekten Kauderwelsch bei einem Holländer über den Ort der Ticketausgabe, sprintete in bewundernswerter Art und Weise ein paar hundert Meter retour, ergatterte in Rekordzeit die Tickets und sprintete ebenso schnell wieder retour zu unseren Womo.
Währenddessen hatte ich die verantwortungsvolle Aufgabe, die vorwurfsvollen Blicke der an mir eng Vorbeifahrenden standhaft zu ignorieren. Dank meiner laufstarken und außer Atem schnaufenden Sonja konnten wir dann zu guter Letzt als Vorletzter doch noch auf die Fähre auffahren und bei der ca. halbstündigen Überfahrt das wirklich tiefblaue Meer bewundern.
Korcula – Irgendwie doch ein wenig müde, fiel der Rundgang in Korcula (auch Kleindubrovnik genannt) doch etwa kürzer aus und wir genehmigten uns an der palmenbewachsenen Hafenpromenade neben der Stadtmauer eine kühle Erfrischung.
Weiter ging die Fahrt dann durch malerische Zypressenwälder am Rücken der Insel in Richtung Vela Luka.
In unserem Womo-Reiseführer „Die schönsten Routen durch Kroatien“ von Rainer Höh, ist von einer Traumbucht, erreichbar über eine sehr schlechte Schotterpiste, die Rede. So etwas reizt den Rupert und so bogen wir kurzer Hand auf eine wunderbar, neu geteerte Straße und die vermutete Richtung ab und nach einiger Zeit sahen wir auch das Hinweisschild „Pupnatska Luka“ – unsere Traumbucht …
Ein Traum war aber auch die Straße, die steil bergab Richtung Meer verlief, denn plötzlich hinter einer scharfen Biegung, endete die gut ausgebaute Straße und es begann die Schotterpiste und „sehr schlecht“ ist keinesfalls übertrieben. Extrem grober Schotter (wir rutschten wie auf einer Schneefahrbahn), viel, viel Staub, links von uns der steile Abhang und einige, große Straßenbaumaschinen trugen überhaupt nicht zur guten Stimmung von Sonja bei …
Trotzdem mich die Abenteuerlust gepackt hatte, war mir Angesichts der brutalen Gegebenheiten überhaupt nicht wohl zumute und so folgte ich auch dem energischen Verbot von Sonja, der noch steileren letzten Zufahrt zur Traumbucht Pupnatska Luka zu folgen.
Wir begnügten uns daher mit dem wirklich herrlichen und atemberaubenden Anblick und ich behielt mir diesen Platz für eine vielleicht spätere Tour in Erinnerung. Nach ca. 10 km erreichten wir wieder und Gottseidank die Hauptstraße. Von dieser Seite her, war eine Zufahrt mit dem Verkehrszeichen „Sackgasse“ verboten …
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir Vela Luka – die größte Stadt der Insel und unser Ausgangspunkt für die Überfahrt nach Split.
Tag 5
Do. 19.07.2007
Vormittag: Sonnig + 32° C
Nachmittag: Sonnig + 35° C
Abfahrt: 06:26: - Ankunft: 11:37 Uhr
Reisezeit: 05 Stunden 11 Minuten
Vela Luka - Split - Primosten
1277 - 1278 - 1322 km (45 km)
Die Überfahrt war dann wirklich schön: dunkelblaues Wasser, Meeresluft und interessante Aussichten.
Preis: 2 Personen + Womo: € 136,–
Wir standen dieses mal wirklich an erster Stelle, allerdings hatten die Seemänner des Fährschiffes „Istra“ der Reederei „Jadrolinija“ eine andere, wahrscheinlich bessere Einteilung als ich …
Alle PKW’s die hinter uns standen wurden an unserem Womo vorbei gewunken, danach kamen sämtliche Liefer- und Lastwägen und irgendwann standen nur mehr zwei Fahrzeuge am großen Geländes des Hafens und nun wurde ich – endlich – auch hinein in den großen Bauch des Fährschiffes gewunken. Die Einfahrt war Millimeterarbeit und ich schwitzte trotz der frühen Morgenstunde nicht wenig …
Trotz positiver Empfehlung des Reiseführers verließen wir Split, da es in dieser Größe nicht wirklich, einen einladenden Eindruck auf uns machte. Dank Navi und Sonja kamen wir ohne Umschweife auf der Küstenstraße nach Primosten zum Campingplatz „Adriatic“, der uns durch Reiseführer, Internet und ADAC Campingführer als geeignet erschienen war. Mit der profunden Einweistechnik von Sonja und einem italienischen Nachbarn gelangte ich ohne größere Umstände in den – zwar sehr langen, aber durch Bäume ziemlich engen Stellplatz.
Nach diesem anstrengendem Einparken genehmigte ich mir traditionell ein Bier – leider alleine und dieses mal ohne unsere treuen Urlaubsgefährten Hedi und Sepp – alias „Die Bocheis“. Überhaupt ist es einer der ersten Urlaube, die wir – Sonja und ich – alleine verbringen. Tochter Marlene vertritt uns dankenswerterweise zu Hause im Geschäft und Sohn Rupert ist als Zivi im Landesfeuerwehrverband Salzburg tätig. Aber Sonja und ich werden die Zeit schon auch alleine rum bringen, da mach ich mir jetzt keine großen Sorgen …
Der Campingplatz Adriatic weist schattige Stellplätze mit Strom-, Wasser- und eigenem Abflussanschluss, sowie Internet und Whireless Lan ist auch möglich. Außerdem gibt es eine interessante Tierwelt zu beobachten. Sanitäranlagen völlig neu – Essen IA.
Auch der Stand passt – Kies und sauberes Wasser.
Sonja hat nach dem Baden Weihnachtsbäume für den Kuchler Bastelmarkt fabriziert – was soll man auch sonst bei 35°C mitten in Mitteldalmatien machen?
Tag 6
Fr. 20.07.2007
Vormittag: Sonnig + 30° C
Nachmittag: Sonnig - + 32 ° C
Stadtbesichtigung Primosten
(0 km)
Nach einem herrlichen Frühstück mit kroatischem Diätmarmelade unter wunderbar schattigen Pinienbäumen machten wir uns zu Fuß (schlechte Busverbindung) auf den Weg nach Primosten, den wir trotz starkem Verkehr und dank unserer Gesundheitssandalen der Marke „Ganter Aktiv“ relativ gut meisterten …
Primosten: Enge Gassen und eine außergewöhnliche Kirche. Außergewöhnlich war auch das lange Verkaufsgespräch mit eine Dame, die aus Bosnien (Sarajewo) hierher gezogen war. Sie erzählte uns vom ehemaligen System (das nicht gut war) und vom jetzigen System (das auch nicht sonderlich gut ist) und von Gott und Vaterland. Ich bin mir sicher, dass wir fast eine Stunde lang im hervorragendem Schulenglisch (meine Lehrerin Frau Kolnitz lässt grüßen) diskutiert haben – das ist mir so noch nicht untergekommen und es war ein Erlebnis …
Nach dem Besuch von Primosten ging es wieder zu Fuß zurück zu unserem Caampingplatz und wir beschlossen den Abend in einem kühlen, nächtlichen Bad im Meer ..
Tag 7
Sa.. 21.07.2007
Vormittag: Sonnig + 32° C
Nachmittag: Sonnig + 34° C
Abfahrt: 10:30 - Ankunft: 23:15 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 45 Minuten
Primosten - Nationalpark Krka - Zadar - Ravna Gora
1322 - 1392 - 1392 - 1743 km (421 km)
Wir verließen den schönen Campingplatz Adriatic in der Nähe von Primosten und fuhren entlang der Küste bis Sibernik, das wir, bis auf tanken und einen kleinen Einkaufsbummel in einem Shoppingcenter, links liegen ließen. Danach ging die Fahrt weiter in das Landinnere. Auf einem riesigen Parkplatz stellten wir unser Womo beim letzten schattenspendenden Bäumchen ab und machten uns nach einer kleinen Jause auf, um den Nationalpark Krka gegen eine Gebühr von € 11,– pro Person bei einer Affenhitze zu erkunden …
Wir hatten zwar auch schon im Vorjahr die weltberühmten Wasserfälle von Plitvica (Karl May – Filme) besucht, aber auch der Nationalpark Krka ist durchaus sehenswert. Etwas kleiner – wir brauchten ca. eine Stunde (und waren trotzdem ziemlich geschafft) aber man kann auch baden und in einem riesigen Gastgarten ein kühles Bier einnehmen, um den geschwächten Körper wieder auf zu peppeln …
Im Anschluss an die Besichtigung zurück nach Sibernik und auf der Küstenstraße in Richtung Zadar. Dieser Stadt wollten wir wegen der interessanten Märkte besuchen, leider waren durch Bauarbeiten ein Teil der Parkplätze in der Nähe der Altstadt nicht benutzbar und so setzten wir unsere Reise Richtung Nin fort. Der dortige Campingplatz, oder besser gesagt das riesige Touristenareal „Zanton“ war zwar sauber, aber trotzdem nicht unser „Ding“ – einfach zu viele Menschen ..
Wir fuhren in Richtung der Insel Krk weiter. Leider machte ich, trotz der richtigen Ratschläge von Sonja einen riesengroßen Umweg über die Autobahn Zagreb – Riejka, um dann bei einer Raststätte zu übernachten. Besser wäre es gewesen, bei Senj von der Autobahn runter und dann über die Küstenstraße weiter zu rollen …
Tag 8
So. 22.07.2007
Vormittag: Sonnig + 31° C
Nachmittag: Sonnig + 33° C
Abfahrt: 06:30 - Ankunft: 09:00 Uhr
Reisezeit: 02 Stunden 30 Minuten
Ravna Gora - Krk - Punat
1743 - 1843 km (100 km)
Zeitig in der Früh ging es weiter: Autobahn – Abfahrt und steile, serpentinenartige Straße Richtung Küste – mautpflichtige Brücke (€ 5,–) auf die Insel Krk – auf der teilweise recht holprigen Straße bis nach Punat ..
Den Campingplatz „Pila“ haben wir zwar kurz besucht – geblieben sind wir nicht: Betonierter Strand, alte Sanitäranlagen und überfüllte Stellplätze. Wir haben uns dann für den Campingplatz „Konobe“ entschieden, der zwar drei Kolometer außerhalb der Ortschaft, dafür aber umso herrlicher in einer Bucht liegt und über eine steile, aber problemlose Straße zu erreichen ist. Hier hat es uns gefallen und hier blieben wir einige Tage …
Fünf Tage ganz kurz: herrlich ruhiger Campingplatz, erste Reihe – 20 Meter vom Meer entfernt (wunderbarer Blick aus dem Womo-Fenster mit grün-blauen Meer und Schiffen) Viel Baden gegangen, super Essen in den zwei Restaurants, gemeinsam Karten gespielt und Spazieren gegangen und gefaulenzt …
Tag 12
Fr.. 27.07.2007
Abfahrt: 10:18 - Ankunft: 17:03 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 45 Minuten
Punat (HR) - Rijeka - Triest (I) - Faaker See (A)
1843 - 2209 km (366 km)
Wir haben es uns fünf Tage gut gehen lassen, am Campingplatz Kornobe. Jetzt ist ein gutes Datum dazu – der 27.07.2007 ….
Nach dem wir uns verabschiedet und das Womo ent- bzw. besorgt (frisches Wasser) hatten, deckten wir uns in Punat noch mit dem berühmten Olivenöl ein und besuchten eine Uraltkirche (12. Jhdt). Danach über Triest – Kanaltal (Bundestraße) bis zu „unserem“ Campingplatz „Arneitz“ am Faaker See, auf dem wir schon so oft – früher mit Wohnwagen – gestanden sind …
Tag 14
So. 29.07.2007
Abfahrt: 11:45 - Ankunft: 17:03 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 45 Minuten
Faaker See - Katschberg - Kuchl
2209 - 2436 km (225 km)
Zum Abschluss „jagte“ ich unser Womo noch über den Katschberg, um dann richtig relaxt in unsere Heimat (wie immer heilfroh) zurück zu kehren …
Es war einfach herrlich: Blitze, Starkregen, offenes Autofenster – so rollten wir über Obertauern hinunter und in Kuchl erwarteten uns schon die Kinder und Opa und Oma. Auch wieder schön zu Hause zu sein …