Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

SÜDNORWEGEN 2025 - einfach nur schön - Teil 4

Teil 4 – 27.07 bis 12.08.2025

Südnorwegen 2025 - Teil 4

Südnorwegen 2025 - Teil 2

Route - Teil 4:

Südnorwegen 2025 – Teil 4:

Brumunddal (N) – Motala (S) – Insel Öland – Eketorps Borg – Skärlövs Hamn – Ölands Karameller – Borgholm – Kyrkö Mosse – – Ales stenar – Malmö (S) – Bad Segeberg (D) – Bochum – Herford – Nürnberg – Regensburg – Bayern Park – Chiemsee (D) – Kuchl (A) – 3401 km

Tag 23
SO. 27.07.2025
Vormittag: Bewölkt + 18° C
Nachmittag: Sonnig + 24° C
Abfahrt: 11:52 Uhr - Ankunft: 22:13 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 21 Minuten
Brumunddal (N) - Motala (S)
4768 - 5236 km (468 km)

Zwischengeschichtl – „Reiseplangung mit KI“

Nach mehr als drei Wochen waren wir also nun wieder von Südnorwegen in Richtung Südschweden unterwegs. Nach einer dreiwöchigen Hitzewelle sagte der Wetterbericht in Norwegen einen starken Wetterumschwung und gar Sturm an. Also „entflohen“ wir bevor uns das schlechte Wetter einholte und setzten uns nach Schweden ab, wo auch weiterhin schönes Wetter angesagt war. So hatten wir quasi Glück mit dem Wetter gehabt (wobei man in Norwegen immer auch auf schlechtes Wetter eingestellt sein muss und wir das eigentlich auch so erwartet hätten). Alles kann man nicht planen …

Apropos planen: Ich hatte ja dieses Mal meine Reiseplanung etwas anders gestaltet als früher, quasi dem Zeitgeist angepasst. Ich sammelte aus Büchern, YouTube-Reiseberichten und Empfehlungen meine – ca. 60 – persönlichen Highlights in Südnorwegen, notierte sie auf Google-Maps und „überreichte“ diese Liste „meiner Künstlichen Intelligenz“ – sollte diese auch einmal etwas für mich tun. Und das tat sie auch, ganz ohne zu murren. Nach einigen Hinweisen mit Wünschen und Anforderungen meinerseits, erstellte die KI einen fast fixfertigen Reiseplan mit Tagesetappen und GPS-Daten, sogar Tipps zu den Sehenswürdigkeiten und Stellplätzen waren mit dabei – Perfekt!

So die Theorie – und wie war die Praxis?

Gar nicht so schlecht. Ok – waren die Etappen auch schon einmal zu lange, oder musste man die Tour kurzer Hand umplanen – aber das war auch in der Vergangenheit mit der herkömmlichen Reiseplanung immer wieder der Fall – im Großen und Ganzen funktionierte die Zusammenarbeit mit mir und der KI blendend. Das Gute an dieser Methode: Man erspart sich sehr viel Zeit und bekommt zusätzliche Tipps, auf die man vielleicht  ansonsten nicht gekommen wäre. Einziger wirklicher Schwachpunkt aus meiner Sicht: Auf die GPS-Daten konnte man sich nicht wirklich verlassen. Zu viele Fehler gab es hier – mehr als einmal wären wir mitten in der Wildnis ohne dazugehörende Straßenzufahrt gestanden. Wahrscheinlich hatte ich die KI mit falschen Informationen, Fragen oder Angaben gefüttert. Nach den ersten Fehlinformationen während der Reise, überprüfte ich dann jedes Mal die Koordinaten und so kamen wir dann auch ans richtige Ziel.

Zusammengefasst werde ich diese Art der Reiseplanung sicherlich auch in Zukunft nützen. Außerdem scheint der KI ja ein ganz lieber Kerl (oder Dame?) zu sein und wird ja auch noch etwas dazu lernen …

P.S.: Übrigens habe ich gerade die KI gefragt, ob es männlich, weiblich oder sonst etwas in dieser Richtung ist? Die Antwort war sinngemäß: „Weder noch, er/sie/es könnte sich aber meinen Wünschen anpassen …“ Nach einem längeren Chat haben wir uns darauf geeinigt, es so zu belassen, wie es ist … ;-))

Reiseplanung mit KI ...
Lange Fahrt am 27.07.2025 nach Schweden ...

Erst zu Mittag setzen wir Fahrt nach Schweden fort. Vorher genießen wir noch den schönen Freizeitpark in Brumunddal. Wo wollen wir eigentlich jetzt hin? So genau wissen wir das noch nicht. Entweder zur Astrid Lindgren Welt, um Pippi Langstrumpf und Konsorten zu treffen oder gleich weiter zur Insel Öland? Wir werden sehen …

Heute ist einmal gemütliches Fahren angesagt, die Gegend ist ganz anders, als vorher. Auf alle Fälle noch mehr Wald als vorher in Norwegen. Gleichgeblieben ist die Ausschau nach eventuellen Elchen und sonstigem Getier – man weiß ja nie.

Vorbei an den Seen Vänern und Vättern finden wir in der Nähe der Ortschaft Motala , oberhalb eines See’s, einen Übernachtungsparkplatz. In der Nacht kommen zwar ein paar Jugendliche vorbei – ansonsten sehr ruhig …

Parkplatz Kulla
Asphaltierter Parkplatz oberhalb See
Kostenlos
S-591 77 Motala, Schweden
GPS: N 58,582566° O 15,132062°
Tag 24
MO. 28.07.2025
Vormittag: Sonnig + 24° C
Nachmittag: Sonnig + 24° C
Abfahrt: 10:50 Uhr - Ankunft: 18:55 Uhr
Reisezeit: 8 Stunden 5 Minuten
Motala - Insel Öland - Eketorps Borg - Skärlövs Hamn
5236 - 5570 km (334 km)
Weiter in den Süden - auf die Insel Öland ...

Wir frühstücken auf einem Parkplatz in der Nähe der schwedischen Stadt Montala, oberhalb eines Sees. Der Platz ist in Ordnung, nur die Jugendlichen haben uns ein bisschen den Schlaf geraubt – aber die brauchen auch ihren Freiraum. Wir entschließen uns, den Astrid-Lindgren-Park links liegen zu lassen und gleich auf die Insel Öland zu fahren …

Warum gerade auf diese Ostseeinsel – keine Ahnung. Es gibt ein paar Sehenswürdigkeiten, der Wetterbericht ist gut und wir haben einfach Lust dazu …

Über die 6 km lange Ölandbrücke auf die Insel ...
Öland

Die Fahrt durch Schweden ist geprägt durch Wald, viel Wald. Irgendwann erreichen wir die Küste und setzen über die sechs Kilometer lange Ölandbrücke auf die Insel über und – stehen im Stau. Eigentlich wollten wir zuerst in den Norden der Insel, dorthin wo auch die schwedische Königsfamilie Urlaub macht, aber anscheinend wollen da auch alle anderen hin. Also runter von der Autobahn und ab über Landstraßen in den Süden der Insel ….

Über 400 noch erhaltene Windmühlen gibt es auf Öland ...
Eketorps Borg

Und schon sehen wir sie: Die ersten, der noch 400 erhaltenen Windmühlen auf Öland. Wir fahren aber ganz in den Süden und finden dort die „Eketorps Borg“. Die erste Burganlage wurde in der Eisenzeit (ca. 300 n. Chr.) hier errichtet und bis ins 13. Jahrhundert um- und ausgebaut. 1978 begann die Rekonstruktion der Rundburg, die nun für SEK 125,– (ca. € 11,39) pro Person besucht werden kann.  

Windmühlen begleiten unseren Weg ...

Aus unserer Sicht absolut empfehlenswert, diese Burg Eketorp. Schön angelegt, interessant beschrieben und wir haben sogar unser eigenes Brot unter Anleitung backen dürfen.

GPS:
W 56.2917143311366
O 16.483582540169095 

Leider darf man auf dem großen Parkplatz nicht übernachten und so suchen und finden wir ein paar Kilometer weiter, direkt an der Küste ein schönes Plätzchen …

Perfekter Übernachtungsplatz

Extra Stellplatz für Wohnmobile (ca. 4 haben Platz -nicht auf PKW-Parkplatz stellen) neben einer – wir würden es „Schrebergartenanlage“ nennen. Quasi Wochenendhütten oder so ähnlich. Der Platz hat zwar sonst keine Infrastruktur, ist dafür aber kostenlos (freiwillige Spende) und direkt am Meer.

Am Abend erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang auf der Landseite und einen ebenso schönen, doppelten Regenbogen auf der Meeresseite – wir wissen gar nicht, in welche Richtung wir schauen sollen – kitschig schön … 

Regenbogen Richtung Meer ...
Unser Womo vor dem doppelten Regenbogen ...
Sonnenuntergang zur Landseite - kitschig schön ...
Stellplatz Skärlövs Hamn
Parkplatz Schotter gekennzeichnet (bitte nicht auf PKW-Parkplätze stellen)
Kostenlos (freiwillige Spende)
Skärlöv 411, S-386 62 Mörbylånga, Schweden
GPS: N 56,423104° O 16,379867°
Tag 25
DI. 29.07.2025
Vormittag: Sonnig + 25° C
Nachmittag: Sonnig + 25° C
Abfahrt: 10:05 Uhr - Ankunft: 19:40 Uhr
Reisezeit: 9 Stunden 35 Minuten
Insel Öland - Ölands Karameller - Borgholm - Kyrkö Mosse - Kuppersjön
5570 - 5803 km (233 km)
Abschied von der Insel Öland - 29.07.2025

Charakteristisch für Öland ist die ungewöhnlich große Zahl von Windmühlen. Im 19. Jahrhundert hatte sich der Besitz einer Mühle zum bäuerlichen Statussymbol entwickelt. Die entstandenen Mühlen, überwiegend vom Typ der Bockwindmühle, dienten ausschließlich dem Eigenbedarf des jeweiligen Hofes. 

Derzeit gibt es noch an die 350 bis 400 Windmühlen – ein paar davon haben wir auf unserem Weg in den Norden der Insel gesehen …

Es gibt noch zwischen 350 und 400 Windmühlen auf Öland ...
Störlinger Windmühlen ...
Ölands Karameller ...
Ölands Karameller

Durch TV und YouTube sind wir auf das deutsche Auswanderehepaar Julia und Alex Kemna aufmerksam geworden. Sie betreiben in Bredsättra auf Öland eine „Zuckerlhandwerkstätte“ – so würde ich es bezeichnen. Sie zeigen das auch in wirklich interessanter und netter Art und Weise dem neugierigen Publikum …

Nähe Borgholm ...

Nach der sehenswerten Vorführung haben wir auch noch die Möglichkeit, mit den beiden ein bisschen zu quatschen – sehr interessant und natürlich haben wir uns dann mit den süßen Köstlichkeiten für die weitere Reise und zu Hause eingedeckt …

Ölands Karameller – Bredsätra 6, 387 95 Köpingsvik

Weiter geht die Fahrt nach Borgholm – aber hier ist uns einfach zu viel los, also setzen wir die Fahrt in Richtung Festland fort …

Die berühmte Festung Borgholm auf der Insel Öland ...
Kraniche auf freier Wildbahn ...

Über die Ölandbrücke geht es zurück und wir fahren wieder kilometerlang durch Wälder ohne Elche. Aber, auf einer Waldlichtung sehen wir große, graue Vögel – Kraniche kennen wir aus unserer Heimat nicht und freuen uns daher über ihren Anblick umso mehr …

Was kann man sich in Südschweden noch ansehen – Richtig, einen Friedhof und zwar einen richtig berühmten Autofriedhof … 

Berschreibung von Åke Danielsson
Autofriedhof Kyrkö Mosse
Autofriedhof Kyrkö Mosse

Mitten in einem Waldstück irgendwo in Schweden befindet sich der besagte Autofriedhof. Ein gewisser Åke Danielsson (1914–2000) widmete sich in seinem eigentümlichen Leben hauptsächlich der Ausschlachtung von Fahrzeugen und daraus entstand im Laufe der Jahrzehnte quasi ein ebenso eigentümlicher, fast magischer Ort, den wir nun besuchten …

Im Zuge der sich verschärfenden Umweltgesetzgebung erhielten die nachfolgenden Besitzer des Geländes Aufforderungen der Behörden, die Autos zu räumen und den Boden zu sanieren. Doch es fanden sich auch Fürsprecher. TV und Presse berichteten landesweit, und schließlich beschäftigte der Fall sogar die Regierung. Die schwedischen Behörden erkannten den kulturhistorischen Wert der Altautos an und stellten sie bis 2050 unter Schutz. Bis dahin, so nimmt man an, werden die Autos auf natürlichem Wege zerfallen sein. 

GPS:
N 56.4355146
O 14.654745

Herrlicher Badeplatz in Kuppersjön ...

Sehr interessant dieser Autofriedhof – wirklich, schon erstaunlich, wie sich die Natur ihren Lebensraum Stück für Stück zurück holt – sehens- und erlebniswert. Übernachten wollen wir hier allerdings auf dem Parkplatz nicht – kein Wasser nebenan. Ein paar Kilometer weiter finden wir den Badeplatz Kuppersjön. Einfach ideal – es stehen schon zwei Wohnmobile hier – aber – auch ein Schild mit „Campingverbot“. Darf man oder darf man nicht. Ein ebenfalls hier stehender Schwede sagt ja, die Polizei kommt vorbei und fährt wieder weiter. Also bleiben wir hier über Nacht, natürlich ohne „Campingverhalten“ und relativ vom Gefühl her unsicher …

Park- und Badeplatz
Kostenlos (Campingverbot ...)
Kuppersjöns badplats, S-362 96 Ryd, Schweden
GPS: N 56.449065° O 14.681439°
Tag 26
MI. 30.07.2025
Vormittag: Sonnig + 22° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 20° C
Abfahrt: 10:40 Uhr - Ankunft: 16:20 Uhr
Reisezeit: 5 Stunden 40 Minuten
Kuppersjön - Ales stenar - Malmö
5803 - 5971 - 6056 km (253 km)
Unser Weg an meinem Geburtstag ...

In der Nacht hat sich niemand aufgeregt, dass wir an diesem schönen Platz übernachtet haben. Es hat sogar ein wenig geregnet – sehr romantisch. Am Morgen ist es wieder so schön, dass ich noch einmal die Gelegenheit nütze und ins typisch braune, schwedische Wasser (hohe Konzentration an organischen Huminstoffen, die durch Moore und Wälder ins Wasser gelangen) springe. Einfach wunderbar – dann geht es weiter in den Süden. Die Steine von Ale – Ales stenar – sind heute unser Ziel …

Auf dem Weg nach Ales stenar ...
Ales stenar ...
Ales Stenar

Die 59 Steine von Ales Stenar liegen hoch auf einem Hügel und direkt an der Küste, so dass man einen weiten Blick über das Meer hat. Per EasyPark bezahlen wir die Gebühren auf dem riesigen Parkplatz und wandern dann zum – was ist dieser Steine Ansammlung eigentlich?

Die einen sprechen von einer Grabanlage, die andern von einem Sonnenkalender und wieder andere von einer Zweigstelle von Stonehenge. 

Aber eigentlich nicht ganz so wichtig. Nicht nur mich faszinieren solche historischen Steinansammlungen immer sehr – auch viele andere Menschen „pilgern“ zu den – 600 Jahre nach Christus datierten – als Schiff angelegten, 59 Steine. 

Wir genießen aber auch die Wanderung an der Küste, den starken Wind und die herrlichen Aussichten …

 

Panoramabild - Ales stenar ...
Stellplatz im Hafen von Malmö ...
Malmö

Ich habe heute Geburtstag und ich darf mir heute etwas wünschen. Ja richtig – ich wünsche mir einen Besuch in Malmö und nun ist auch Sonja geistig und physisch so weit, die charmante Küstenstadt zusammen mit mir zu besuchen …

Wir finden den Stellplatz im Hafen von Malmö (Baustelle), spazieren in die Altstadt, finden erst nach langem Suchen einen Restaurantplatz, genießen ein herrliches Abendessen und den Flair der Stadt – ein perfekter Geburtstag – Danke!

Hafen von Malmö ...
Ein schöner Geburtstag geht zu Ende ...
Stellplatz im Hafen von Malmö
Asphaltierter Parkplatz, keine Infrastruktur weil derzeit Baustelle
SEK 338,67 = ca. € 30,77 per EasyPark bezahlt
S-211 73 Malmö, Schweden
GPS: N 55,617841° O 12,985979°
Tag 27
DO. 31.07.2025
Vormittag: Bewölkt + 17° C
Nachmittag: Bewölkt + 22° C
Abfahrt: 10:00 Uhr - Ankunft: 20:48 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 48 Minuten
Malmö - Bärnstensmuseet (S) - Bad Segeberg (D)
6056 - 6085 - 6578 km (522 km)
Sonja in angeregter Diskussion mit dem Sammler Leif Brost ...
Bärnstensmuseet

Nach dem Frühstück verlassen wir die sehenswerte Stadt Malmö und fahren nur ein paar Kilometer (29) bis zum Bernsteinmuseum in Höllviken. Eigentlich ist es ein Sammelsurium von allem ,das man am Strand und sonst wo finden kann und das der etwas ältere Herr Leif Brost in seinem interessanten Leben gesammelt hat. Uns gefallen so eher außergewöhnliche Dinge und Lebensgeschichten …

Eintritt: SEK 50,– pro Person (ca. € 4,54)
GPS: N 55,400475° O 12,981823°

Sammelsurium von allem, was man am Strand finden kann ...
Museum selbstgebaut im eigenen Haus ...

Zwischengeschichtl – „… einfach nur schön  …“ …

Man möge es mir verzeihen, aber ich bin von unserer Südnorwegenreise so begeistert, dass ich unbedingt jetzt noch ein Zwischengeschichtl schreiben muss – wem es zu viel wird, einfach überlesen …

Nach 27 Tagen geht es nun wieder in Richtung Heimat und was wir in diesen mehr als drei Wochen erlebt haben, reißt mich innerlich zu wahren Begeisterungsstürmen hin – Sonja natürlich auch.

Warum?

Obwohl wir es für unsere Verhältnisse gemütlich und gemächlich angegangen sind, haben wir jeden Tag so viele unterschiedliche Gegenden, Landschaften und Sehenswürdigkeiten gesehen, dass dies fast nicht zu beschreiben ist. Seit wir in Schweden angekommen sind, die ganze Zeit in Norwegen und jetzt wieder Schweden sind wir JEDEN Tag am Abend an irgendeinem Gewässer gestanden (See, Meer, Fjord, Bach, …) – eins schöner als das andere und wir haben bis auf ganz wenige Ausnahmen (kurze Regenschauer) immer Sonnenschein, ja sogar eine Hitzewelle bis 30° C erlebt – einfach fantastisch!

Einfach viel Glück auf einmal über den ganzen Urlaub hinweg – einfach nur schön und dafür sind wir sehr dankbar!

... einfach nur schön ...
Rückkehr nach Deustschland ...

Nun geht es bei idealem Reisewetter (bewölkt) wieder über die dänischen Brücken in Richtung Deutschland. Besonders die Fahrt über die Öresundbrücke, aber auch über die anderen genialen Bauwerke, fasziniert mich immer wieder. Die Durchfahrt mit dem Transponder von ØresundPAY funktioniert problemlos.

An der Grenze von Dänemark nach Deutschland haben wir wieder einmal Glück: Wir sind die letzten, die durch dürfen – hinter uns wird die Grenzen für eine  Schwerpunktkontrolle längere Zeit gesperrt. 

Am Abend treffen wir auf dem Parkplatz in Bad Segeberg ein,  auf dem wir schon bei der Hinfahrt genächtigt hatten. 

Übernachtungsplatz (park4night)
Schotter, Wiese, keine Infrastruktur
Kostenlos
D-23795 Bad Segeberg, Zentrum
GPS: N 53,947510° O 10,309733°
Tag 28
FR. 01.08.2025
Vormittag: Sonnig + 23° C
Nachmittag: Sonnig + 23° C
Ruhetag: Karl-May-Festspiele Bad Segeberg
Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg
Karl-May-Festspiele

Irgendwie kam mir der Name Bad Segeberg bei der Anreise bekannt vor – irgendetwas war da – Richtig: Die berühmten Kar-May-Festspiele finden hier jedes Jahr im Juli/August statt. Und weil ich die als alter Karl-May-Leser (in jungen Jahren) schon immer einmal sehen wollte, haben wir hier einen Zwischenstopp eingelegt und – wen wundert es – die letzten beiden zusammenhängenden Tickets für die Abendvorstellung ergattert. Also sehen wir uns heute, nach einem Ruhetag, zusammen mit 7500 anderen Winnetou-Fans das Spektakel an …

... wir sind beeindruckt ...

Nachdem wir unser Wohnmobil auf den großen Parkplatz (Wiese) abgestellt haben, spazieren wir zum großen Freilichttheater am  Kalkberg. Essensbuden und verschiedene Einkaufsläden bestimmen den großen Platz vor dem Theater. Die Karten zum Preis von € 24,50 pro Person haben wir uns zu Mittag am Schalter geholt. Im Internet war alles als ausgebucht vermerkt. 

Die Vorstellung und das drumherum ist wirklich beeindruckend, die Geschichte ein bisschen kitschig, aber das macht nichts. Es wird gekämpft, geritten und das Gute siegt am Schluss, was mit einem Feuerwerk belohnt wird – was will man mehr. Übernachtet haben wir wieder am Parkplatz im Zentrum von Bad Segeberg, weil man beim Festival nicht über Nacht stehen darf …

Übernachtungsplatz (park4night)
Schotter, Wiese, keine Infrastruktur
Kostenlos
D-23795 Bad Segeberg, Zentrum
GPS: N 53,947510° O 10,309733°
Tag 29 bis 33
SA. 02.08.2025 - Mi. 06.08.2025
Wechselhaftes Wetter
Bad Segeberg - Bochum - Herford - Nürnberg - Regensburg
6578 - 7855 km (1277 km)
Ruhetag am Fluss ...

So – nun geht es wirklich in Richtung Heimat, aber ein paar Tage haben wir noch, die wir zum Relaxen nützen möchten … 

Übernachtungen:
Therme Medi in Bochum
GPS: N 51,492155°   O 7,281175°

Therme H2O in Herford
GPS: N 52,107313°   O 8,685544″

Nürnberg Stellplatz
GPS: N 49,474863°   O 11,094102°

Tag 33 bis 39
MI. 06.08.2025 bis DI 12.08.2025
Durchwegs heiter und Sonnenschein
Regensburg - Bayern Park - Chiemsee (D) - Kuchl (A)
7855 - 8169 km (314 km)
Unsere Route am 06.08.225 von Nürnberg nach Regensburg ...

Nach den letzten Relax-Tagen treffen wir uns mit Tochter Marlene und ihren beiden Söhnen, die mit ihrem eigenen Wohnmobil einen Ausflug machen, weil Papa leider ein paar Tage nicht zu Hause ist. Wir verbringen wunderschöne Tage in Regensburg (Campingplatz), besuchen den Bayern Park,  anschließend noch ein paar Tage am Chiemsee (Campingplatz) zu baden und den Urlaub zu genießen …

Reise-Resümee

Südnorwegen 2025 – einfach nur schön

Wir haben schon so viele Reisen mit dem Wohnmobil unternommen, dass es unmöglich ist zu sagen, welche die schönste, interessanteste, abenteuerlichste oder beste war. Das wollen wir auch gar nicht: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass jedes Land schön ist – natürlich jedes auf seine eigene Art und Weise.

Norwegen haben wir in der Vergangenheit bereits zweimal mit dem Wohnmobil bereist. Das hat den Vorteil, dass wir schon einiges kannten und diesmal bei der Planung und Durchführung viel flexibler waren – ob wir eine Sehenswürdigkeit noch einmal besuchen oder einfach weiterfahren wollten.

Unsere Reiseplanung zusammen mit der KI hatte den Vorteil, dass für die Routenwahl deutlich weniger Zeit aufgewendet werden musste. Die Zusammenarbeit ist aber sicherlich noch ausbaufähig – speziell bei den Koordinaten stimmte manches nicht ganz.

Ich muss mich bei jedem Reisebericht fast zusammenreißen, um nicht ständig in Superlative zu verfallen. Abgesehen davon lassen sich die Eindrücke ohnehin kaum in Worte fassen – man müsste die Gesamtsituation einfach selbst erleben.

Fast drei Wochen Südnorwegen im Juli/August 2025 – und das bei fast durchgehendem Traumwetter! Eigentlich wollten wir ja der Hitze im Süden entfliehen, doch Norwegen hatte offenbar das schönste Wetter für unsere Reise reserviert: bis zu 30 Grad, Sonne pur, kein Regen in Sicht – während in unserer Heimat Dauerregen und Sturm herrschten, von den Temperaturen gar nicht zu sprechen. Wir wären natürlich auch auf schlechtes Wetter, Wind und Regen eingestellt gewesen – das gehört in Norwegen schließlich dazu. Aber es kam anders. Auch gut – bei Sonnenschein reist es sich eben noch einmal schöner.

Jeden (!) Abend standen wir an einem Gewässer – Fjord, See oder Bach – immer mit Aussicht, oft ganz allein und fast immer frei. Diese Abende in der Natur, mit dem Rauschen des Wassers, einem kühlen Getränk in der Hand und dem Gefühl grenzenloser Freiheit, waren einfach unbezahlbar. Ich weiß, das klingt nach Klischee aus der Werbebranche – aber es stimmt einfach.

Unsere Route führte uns quer durch den Süden Norwegens: über den Telemarkkanal mit seinen beeindruckenden Schleusenanlagen, vorbei an kleinen Orten wie Flekkefjord mit seiner Street Art, über spektakuläre Bergstraßen und Hochebenen, entlang mächtiger Wasserfälle und zu stillen Seen, die spiegelglatt in der Sonne lagen. Zwischendurch natürlich die eine oder andere Wanderung, Sehenswürdigkeit, Stadtbesichtigung – und hin und wieder auch ein Bad in ziemlich frischem Wasser. Oder einfach: nichts tun.

Es war schön, wieder Zeit zu haben. So wie im Vorjahr in Island hatten wir auch heuer fast sechs Wochen für unsere große Sommerreise – ein Luxus, den wir jetzt in der Pension genießen dürfen. Es ist ein wunderbares Gefühl, an einem schönen Ort einfach länger zu bleiben, gewollte oder ungewollte Umwege zu fahren und die Sache ganz gemütlich anzugehen.

Wir haben aber auch die Erfahrung gemacht, dass man nach einer gewissen Zeit nicht mehr jeden Wasserfall bestaunt, nicht mehr jede Sehenswürdigkeit bewundert und sich nicht mehr wundert, dass sich die Landschaft innerhalb weniger Stunden völlig verändert.

Nach fast drei intensiven Wochen in Norwegen gönnten wir uns noch eine gemütliche Zeit in Südschweden. Dort wurde alles etwas ruhiger: sanfte Landschaften, rote Holzhäuser, stille Seen, Wälder – und noch mehr Wälder – und lange, helle Abende. Eine wunderbare Gelegenheit, das Erlebte sacken zu lassen und einfach nur zu genießen.

Und irgendwann waren wir dann auch wieder richtig froh, die Familie und die Heimat wiederzusehen.

Ein Sommer voller Natur, Weite, Wasser, Sonne, Freiheit – und unzähligen Momenten, in denen wir dachten: „Einfach nur schön.“

“Det finnes ikke dårlig vær, bare dårlig klær.”.

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“

Dieses norwegische Sprichwort hatte bei der Hitzewelle, die wir erleben durften, zwar keine Relevanz – Wir wären aber vorbereitet gewesen …

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