Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Loiretal und Bretagne - Teil 2

22. bis 28. Juli 2015

Gesamtroute 15. bis 28. Juli 2015

2014 - Gesamtroute über den Balkan nach Griechenland ...

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Rheinfall (CH) – Mülhausen (F) Schloss Guédelon – Château de Chambord – Loire – Amboise – Villandry – Guédèniau  – Mont St. Michel  – Pointe du Grouin – Saint Malo – Cap Fréhel – Fort la Latte – Île de Bréhat – Le Gouffre – Île de Quiberon – Orléans – Straburg – Therme Erding (D) – Kuchl (A) -3407 km

Bretagne

Von der Nordküste zur Südküste der Bretagne und danach die Heimfahrt ...

22.07. – 28.07.2015

Île de Bréhat (F) – Le Gouffre – Île de Quiberon – Orléans – Straburg – Therme Erding (D) – Kuchl (A) -1588 km

Tag 8
Mi. 22.07.2015
Vormittag: Bewölkt + 23° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 25° C
Abfahrt: 10:00 - Rückkehr: 18:10 Uhr
Wanderzeit: 08 Stunden 10 Minuten
Tagesbesuch Île de Bréhat
Fähre pro Person € 10,--
Île de Bréhat - Die Insel der Blumen und rosa Felsen ...
Umwerfende Aussicht ...
Der knallgelbe Leuchtturm bewacht unsere Heimfahrt ...
Île de Bréhat

Wir sind zwar eher durch Zufall hier, aber wenn schon, denn schon – heißt: Wir legen heute einen Wandertag ein: Mit dem Boot geht es rüber zur Blumeninsel Île de Bréhat. Die Ausflugsboote verkehren in kurzen Abständen und brauchen ca. 15 Minuten auf die Insel. Da Flut ist, landen wir direkt vor dem Hotel Belevue. Aber Heidi, Sepp, Sonja und ich schlagen uns schnell in die „Büsche“, um den Trubel zu entgehen. Hier erwarten uns schmucke, kleine Gutshäuser und gepflegte Gärten mit fast englischen Rasen. Palmen, Agaven und Mimosen zeugen von einem besonderen Klima und die Blumenwelt beeindruckt nicht nur unsere Damen ..

Im Archipel de Bréhat liegen unzählige Klippen und 86 Eilande. Die 404 Einwohner zählende Insel ist nur 3,09 km2 groß und setzt sich aus der „lieblichen“ Südinsel und der Nordinsel mit ihrer markanten Felsenküste aus rosa Granit zusammen. Autoverkehr gibt es hier nicht, ein paar wenige Traktoren und vor allem Fahrräder (mit oder ohne Anhänger) sorgen für den Transport. Wir durchwandern die Insel zu Fuß und bewundern neben den vielen Wildpflanzen, in den Gärten: Hortensien, Lavendel, Lilien und sogar Oleander.  

Zu Mittag wird es kurz etwas kälter, ansonsten herrscht das ideale Wanderwetter. Kurz vor dem Leuchtturm (Le Phare du Paon) lassen wir uns zur Stärkung bretonische Crepes und Galettes schmecken. Danach geht es weiter zum Leuchtturm und anschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt. Im „Dorf“ besichtigen wir noch den Friedhof und die Kirche Notre Dame de Bréhat, bevor wir wegen Ebbe einen Kilometer weiter zur Bootsanlegestrecke gehen müssen, als in der Früh bei der Ankunft. Zurück fahren wir wieder mit dem Boot, vorbei am knallgelben Leuchtturm und begleitet von den Möwen …

Vollbepackt mit Brot und Obst aus einem Hofladen ohne Verkäufer (es stand nur eine Schuh-Schachtel als Kassa da) erreichen wir wieder das Festland. In einem netten Shop besorgen wir uns noch bretonische Reiseandenken.
Danach lassen wir uns vor dem Wohnmobil bei herrlicher Aussicht das Abendessen munden und genießen noch einmal einen herrlichen Sonnenuntergang …

Übernachtungsplatz Pointe de l'Arcouest
Parkplatz - Wiese, WC, Mülleimer,
€ 6,-- pro Tag
Route d'Embarcadère, 22620 L'Arcouest,
GPS: N 48,82020° W 3,02020°
Tag 9
Do. 23.07.2015
Vormittag: Bewölkt + 19° C
Nachmittag: Wechselhaft + 21° C
Abfahrt: 09:48 - Ankunft: 16:50 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 02 Minuten
Pointe de L'Arcouest - Le Gouffre - Île de Quiberon
1819 - 1849 - 2074 km (266 km)
Wunderschöne Blume vor dem berühmtesten Haus in der Bretagne ...
Le Gouffre
Rosa Granitküste

So, die Île de Bréhat haben wir noch nicht gekannt und sie hat uns gut gefallen. Da kann man ruhig noch einmal herfahren. Wie soll unsere Reise nun weitergehen? Wir haben heute den 9. Tag unserer Reise und das heißt, dass uns noch sechs Tage Resturlaub bleiben. Bis nach Hause sind es auch noch ein paar Kilometer.
Ich schlage vor, noch ein bisschen die rosa Granitküste entlang zu fahren und beim berühmtesten Fotomotiv – Das Haus zwischen den Felsen: Le Gouffre – vorbei zu schauen. Wir fahren die 30 km und wandern entlang des Küstenweges in Richtung Sehenswürdigkeit.

Wenn man es noch nie gesehen hat, ist dieses Haus sicherlich interessant, aber Sonja und mir gefallen die schroffen Klippen an der Steilküste fast noch besser …
 

Zwischengeschichtl – Allgemeinwissen …

Das Haus zwischen den Felsen ist eins der bekanntesten Fotomotive der Bretagne. Früher konnte man direkt bis zum Haus gelangen und die Fotogier und Neugierde der Touristen soll soweit gegangen sein, dass sogar einige bis auf das Dach des Hauses gestiegen sind, um ein „gutes“ Bild schießen zu können. Dass dies den Eigentümern (das Haus befindet sich seit seiner Erbauung im Jahre 1861 im Privatbesitz) nicht ganz so recht ist und war, dafür kann man natürlich Verständnis aufbringen. Die Eigentümerfamilie veranlasste per Gericht, dass das Haus nicht mehr auf kommerziellen Bildern zu sehen sein darf und auch der Zugang zum Haus wurde gesperrt. Angeblich soll auch immer ein PKW vor dem Haus abgestellt sein, um das Fotomotiv ein wenig zu stören. Die Mauer um das Haus hat auch den Zweck, dass nicht so wie früher – die Kieselsteine rund um das Haus als Souvenir mitgenommen werden. Dies hat daneben noch den Vorteil, dass der gefährdete „Flussregenpfeifer“, ein netter kleiner Vogel, wieder ungestörter Platz zum Nisten findet.
Und hier sieht man wieder, wie klein die Welt doch ist: Auch im Naturschutzgebiet „Tauglgries“ (siehe Bild) in unserer Gemeinde Kuchl wird der Nistplatz des, auch bei uns heimischen, aber genau so seltenen „Flussregenpfeifer“ geschützt …

Vor kurzem bekam ich ein Email aus Deutschland von einem ganz netten Herren, der auf der einen Seite meine Reiseberichte äußerst lobte (was mich naturgemäß sehr ehrt und freut) und auf der anderen Seite mein Allgemeinwissen bestaunte. Um mich jetzt nicht mit fremden Federn zu schmücken und um nicht einen falschen Eindruck von mir zu erwecken, folgende Klarstellung: Ich weiß natürlich nicht jede Kleinigkeit, des von uns bereisten Landes, sondern informiere mich vorher – auf der Reise – und natürlich auch danach, in den verschiedenen Reise- und anderen „gescheiten -Büchern, aber vor allem auch im Internet über besondere Örtlichkeiten oder Dinge, die mich interessieren …
Tut mir leid, wenn ich jetzt einige „Bewunderer“ enttäusche, aber mein Allgemeinwissen würde ich als mittelmäßig bezeichnen und meine „Klugschreiberei“ basiert oftmals nur auf rege Recherche im Internet … ;-))

Heidi und Sepp haben vorerst einmal genug von der Granitküste gesehen und wollen – auch in Anbetracht der noch weiten Heimreise – den Süden der Bretagne kurz erkunden. Sie haben auf der Landkarte die Île de Quiberon entdeckt und für interessant genug befunden. Diese Halbinsel kennen Sonja und ich auch noch nicht und da wir immer für Neues und Unbekanntes offen sind, geht es geradewegs mitten durch die Bretagne in den Süden.

Stellplatzsuche auf der Île de Quiberon ...
... gar so einladend sieht das nicht aus ...
Picknick und Lageberatung ...
"Achtung Lebensgefahr" - hier scheint es interessant zu sein ...
Île de Quiberon

Um schneller voran zu kommen, benützen wir – wo es möglich ist – die Autobahn. Vorbei an dem schönen und sehenswerten Städtchen Auray und an den außergewöhnlichen Steinen (3000 Menhire und Dolmen) von Carnac fahren wir in den „Golfe du Morbihan“ und kommen am Nachmittag auf der Île de Quiberon an. Eine sehr schmale und 14 Kilometer lange Halbinsel mit sehr unterschiedlichen Landschaften – eine spektakuläre wilde Küste im Westen und Sandstrände im Osten.

In den diversen Reiseführern lesen wir, dass Quiberon zwar schön aber touristisch überlaufen sei. Stellplätze für Wohnmobile sind überhaupt eine Rarität. Wir fahren trotzdem hin und Sepp findet mit seinem – wieder einmal – untrüglichen Spürsinn mehrere Parkplätze direkt an der Küste. Leider vollgeparkt mit PKW’s und vielen Wohnmobilen, meist französischer Herkunft. Verkehrsschilder scheint man zu ignorieren. Die Straße ist so zu geparkt, dass wir kaum durchkommen und dann auch noch umdrehen müssen und den ganzen Weg noch einmal von der anderen Seite „genießen“ dürfen.

Wir lassen uns aber nicht beirren, finden glücklicherweise eine Plätzchen und picknicken vorerst einmal – in der Ruhe liegt die Kraft. Gegen Abend leeren sich schön langsam die Parkplätze neben der Straße, nur ein paar Wohnmobile bleiben übrig. Ich befrage einen französischen Wohnmobilisten über die Gebräuche hier auf Quiberon. Er gibt mir zu verstehen, dass man keinesfalls aus Gründen des Naturschutzes in die Wiesen fahren darf, aber wenn man auf den befestigten Plätzen bleibt, hat niemand etwas dagegen. Wir finden ein schönes Plätzchen, wo keine Verbotstafel stört und stellen unsere Womos hintereinander ab …

„Achtung Lebensgefahr“ – sogar auf Deutsch warnt ein Schild – aber der Strand ist einfach nur herrlich und liegt direkt neben „unserem“ Übernachtungsplatz. Von den Klippen führt ein kleines Weglein runter zum Sandstrand zwischen den Felsformationen. In so hohen Wellen haben wir noch nie gebadet, das muss so schnell als möglich geändert werden – rein in den wilden Atlantik.
Anschließend genießen wir die Abendstimmung am Meer und einen wärmenden Kaffee vor unseren Wohnmobil – wie schön kann die Welt sein …

Stellplatz Île de Quiberon
Plage de Port Pigeon
Kostenlos
Route de Côtière, Achtung: Übernachtung teilweise verboten
GPS: N 47,50908 W 3,14708
Tag 10
Fr. 24.07.2015
Vormittag: Auflockerung + 26° C
Nachmittag: Sturm + 20° C
Ruhetag ...

Heute ist Ruhetag – quasi nichts tun ist angesagt …
Naja, nichts tun ist auch nicht ganz richtig. Zuerst einmal frühstücken, eigentlich heißt das: Zuerst einmal das Frühstück herrichten – hier ist eingespieltes Teamwork gefragt: Tische und Sessel vor das Wohnmobil und in Richtung Küste ausrichten. Das Wetter hat in der Nacht wieder aufgelockert, die Sonne lacht uns entgegen. Der Kaffeeduft zieht durch das Womo nach draußen, wo der Frühstückstisch bereits mit Butter, Viallella, Marmelade, lauwarmen, weichgekochten Eiern und – in Frankreich fast Pflicht – frischem Baguette, gedeckt ist – fast paradiesisch …

Wir verbringen den Tag mit spazieren gehen, baden in der herrlichen Brandung, dem regen Treiben (Spaziergänger, Radfahrer, usw.) auf den Küstenwegen zusehen und nichts tun.


Gegen Abend werden die Menschen weniger und auch die meisten Wohnmobile verlassen die Küste. Bei einem der Wohnmobile fällt mir auf, dass der Besitzer das Grauwasser offen ablässt. Ich spreche ihn darauf an, aber er verschwindet nur achselzuckend in sein Gefährt. Mir ist so ein Verhalten unverständlich – gibt es doch speziell in Frankreich ein wirklich großes Netz an Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile.

... gegen Abend kommt Sturm auf - herrliche Bilder ...
... stürmische See - die Wassertropfen kommen fast waagrecht daher - und mittendrin zwei österreichische Womos ...
... die Ruhe nach dem Sturm - Stimmung kommt auf ...

Der Himmel verdunkelt sich und der Wind wird innerhalb kürzester Zeit stärker und stärker. Die immer größer werdenden Wellen schlagen schäumend gegen die Klippen. Jetzt würde ich sicherlich nicht mehr ins Wasser gehen. Ein richtiger Sturm kommt auf. Beeindruckt von den Naturgewalten und von der Stimmung versuche ich am Strand Bilder zu schießen. Die aufgepeitschten Sandkörner und die Regentropfen kommen waagrecht auf mich zu und stechen wie kleine Nadeln in meine Haut. Außer Heidi, die auch wie wild fotografiert und aufpassen muss, dass sie der Sturm nicht verweht, und mir sind keine Menschen mehr am einsamen Strand …

Es muss nicht immer nur Sonne, Sand und Meer sein – dieses Naturschauspiel, das uns hier geboten wird, ist faszinierend  und gegen 22:00 Uhr flaut der Wind plötzlich ab, der Regen hört auf und die düsteren Wolken öffnen sich wie ein Tor zum glutroten Himmel …

So beeindruckend dieser Abend gewesen ist, so wenig kommen wir in dieser Nacht zum Schlafen. Nicht ohne Grund sind wir die einzigen, die die Nacht hier heraußen verbringen. Der Sturm erwacht wieder und schüttelt unsere Wohnmobile gehörig durch …

Stellplatz Île de Quiberon
Plage de Port Pigeon
Kostenlos
Route de Côtière, Achtung: Übernachtung teilweise verboten
GPS: N 47,50908 W 3,14708
Tag 11
Sa. 25.07.2015
Vormittag: Sonnig + 22° C
Nachmittag: Sonnig + 24° C
Autobahnmaut € 14,90
Autobahnmaut € 19,30
Abfahrt: 08:55 - Ankunft: 20:20 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 25 Minuten
Île de Quiberon - Orléans
2074 - 2603 km (529 km)
Kaffeepause auf der Weiterfahrt ...
Richtig: Orléans - ob wir wohl die Jungfrau treffen?
Orléans

Gut durchgeschüttelt nach dem Sturm in der vergangenen Nacht sind wir trotzdem ausgeschlafen – und das ist auch wichtig, denn heute soll es wieder in Richtung Heimat gehen …
Tja, es hilft nichts: Irgendwann geht jeder Urlaub zu Ende. Wir wollen aber die Gelegenheit noch nützen, um bei dem einen oder anderen Plätzchen auf der Heimreise noch etwas Interessantes zu besichtigen.
Wir haben uns entschlossen, für den Heimweg – soweit es möglich ist – die Autobahn zu benützen. Das kostet zwar einiges an Maut, aber es hat den Vorteil, Zeit zu sparen …

Wir lassen uns aber auch die nötige Zeit: Ein Päuschen für den Kaffee, Mittagessen und so erreichen wir gegen 17:00 Uhr und ca. 520 Kilometern -Orléans, deren berühmteste Bürgerin – die Jungfrau – uns auf Schritt und Tritt willkommen heißt. Wir parken auf einem großen, schattigen Parkplatz ganz in der Nähe des Zentrums und unternehmen einen Spaziergang bei – wieder – warmen und schönen Wetter.
Erstes Ziel ist die sehenswerte, aber vom Stil her ungewohnte Kathedrale Sainte-Croix de Orléans. Wir bewundern die schönen Glasfenster und schlendern dann weiter durch den Ort und an die Loire …

Freizeitgelände in der Nähe von Orléans ...

Direkt in Orléans wollen wir aber nicht übernachten, obwohl es laut Reiseführer auf dem Parkplatz möglich wäre.
Haben wir für die Stellplatzsuche den bekannten „Schulz-Reiseführer“ in diesem Urlaub fast noch nie benützt, sondern uns auf bereits Bekanntes oder selbst Gefundenes verlassen, so leistet er dieses Mal wieder einmal gute Dienste. Dem Ratschlag folgend, fahren wir ca. 10 Kilometer außerhalb von Orléans das Freizeitzentrum „St-Denis-en-Val“ an und finden auf dem dortigen Parkplatz einen netten Übernachtungsplatz. Hier stehen schon ein paar wenige Wohnmobile und ein freundlicher Belgier leistet uns mit seiner Familie ein bisschen Gesellschaft und schenkt mir sogar ein typisch, belgisches Bier (es gibt anscheinend über 400 Sorten). Vielleicht sollten wir mal nach Belgien fahren …

Übernachtungsplatz St-Denis-en-Val
Parkplatz - Wiese, WC, Mülleimer,
Kosteno
Rue de la Levée, F-45650 St. Jean le Blanc,
GPS: N 47,89494° E 1,93879°
Tag 12
So. 26.07.2015
Vormittag: Leicht bewölkt + 22° C
Nachmittag: Bewölkt + 20° C
Autobahnmaut € 34,--
Autobahnmaut € 31,10
Abfahrt: 09:25 - Ankunft: 17:55 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 30 Minuten
Oreléan - Straßburg
2603 - 3223 km (620 km)
Mit dem Rad nach Straßburg ...
... plötzlich tauch er in den engen Gassen von Straßburg auf: Die Westfassade des Straßburger Münster ...
Straßburg

Am Sonntag sollst du ruhen – wir fahren. Irgendwie müssen wir ja wieder nach Hause kommen. Es geht gemütlich auf der Autobahn, bei relativ wenig Verkehr bis nach Straßburg, wo wir den bekannten Stellplatz im Parc du Rhin anfahren. Trotz eines großen Events mit lauter Musik, finden wir einen Platz für unsere Wohnmobile, neben den 30 anderen, die hier auf dem Stellplatz und dem benachbarten Parkplatz stehen.
Von dort geht es per Rad ins Zentrum von Straßburg. Wir wollen unseren Freunden diese schöne Stadt mit einem netten Flair zeigen … 

Heidi und Sepp gefällt der Münster von Straßburg und die Altstadt genauso gut wie uns. Speziell am Abend zeigt die Stadt ein beeindruckendes Bild. Da wir auf das Abendessen in einem der vielen, gefüllten Lokale fast eineinhalb Stunden warten mussten, und wir danach gemütlich mit einem guten Eis durch die laue Nacht schlendern, ist es fast Mitternacht, als wir zu unseren Wohnmobilen zurück kehren. Dafür ist hier das Event Gott sei Dank schon vorbei und es ist wieder Ruhe eingekehrt …

Übernachtungsplatz Straßburg
Parkplatz - Wiese, WC, Mülleimer,
Kostenlos
Rue de Cavaliers, Barc du Rhin, F-67 Straßburg,
GPS: N 48,56629° E 1,93879°
Tag 13
Mo. 27.07.2015
Vormittag: Leicht bewölkt + 24° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 24° C
Abfahrt: 09:03 - Ankunft: 15:15 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 12 Minuten
Straßburg (F) - Erding (D)
3223 - 3613 km (390 km)
Streik französischer Bauern an der Grenze zu Deutschland ...

Über den heutigen Tag gibt es nicht allzu viel zu berichten – An der Staatsgrenze haben französische Bauern protestiert und deutsche LKW nicht durchgelassen. Wir durften netterweise ohne Wartezeiten weiter. Der Weg führt uns über die Autobahn Stuttgart nach München. Sonja und ich wollen noch einen Wellnesstag in der Therme Erding einlegen, während Heidi und Sepp leider aus wichtigen terminlichen Gründen schon jetzt den langen Weg nach Hause antreten müssen.
Da der Privat-Stellplatz bei der Therme gerade umgebaut wird, stellen wir uns auf den – für Wohnmobile vorgesehen Parkplatz bei der Therme. Hier kann man ebenfalls über Nacht stehenbleiben – kostenlos. Man muss nur die Thermen-Eintrittskarte hinter der Windschutzscheibe anbringen. 
Gott sei Dank sind nicht all zu viele Besucher in der Therme. Für € 37,– pro Person, finden wir bis 23:00 Uhr Ruhe und Erholung in der – laut Werbung – größten Therme der Welt. Einfach nur entspannend, schade das unsere Freunde das leider nicht genießen können …

Therme Erding bei München
Parkplatz geschottert
kostenlos
Thermenstraße 1, D-85435 Erding,
GPS: N 48,29122° E 11,88910°
Tag 14
Di. 28.07.2015
Vormittag: Leicht bewölkt + 25° C
Abfahrt: 09:56 - Ankunft: 12:05 Uhr
Reisezeit: 02 Stunden 09 Minuten
Erding (D) - Kuchl (A)
3223 - 3407 km (184 km)
Auf der A8 Richtung Salzburg ...

Richtig gut erholt geht es nach dem Frühstück heute los, um die restlichen paar Kilometer bis nach Hause hinter uns zu bringen. Kurz nach München sehe ich schon von weitem, dass Rauch aufsteigt – hier brennt ein Fahrzeug. Als wir vorbeifahren sehen wir einen Sattelschlepper, aus dem Flammen schlagen und der (vermutliche) Lenker steht Hände ringend vor dem Fahrzeug. Der verzweifelte Mann tut uns leid und es ist auch ein völlig ungutes Gefühl, wenn man als Feuerwehrmann an so einem Unglück vorbei fährt und nicht helfen kann. Aber die Kollegen sind schon unterwegs …

Wir sind froh und dankbar, dass uns auf unseren Reisen – bis auf ein paar kleine, unwichtige Kratzer – bisher nichts passiert ist und freuen uns, dass wir wieder wohlbehalten in unserem Heimatort Kuchl gegen Mittag ankommen …

Reise-Resümee:

Wieder einmal zu viert: Endlich sind unsere Freunde, die Bochei’s, nach längerer Wohnmobil-Abstinenz, wieder mitgefahren. Naturgemäß ist das ein bisschen anders, als wenn man „nur“ mit seinem gewohnten Reisegefährten und noch länger bekannten Ehepartner unterwegs ist. Es gibt eben vier Meinungen, die man auf einen Nenner bringt. Daraus ergibt sich wiederum in Bezug auf Rythmus und Ziele eine andere Art zu Reisen und das ist gut so. Den größten Vorteil sehe ich darin, dass man die Stimmung und Freude am Urlaub und Erlebten mit den Freunden teilen kann. Ich habe es schon mal geschrieben:   
„Was gibt es Schöneres, als auf eigene Faust fremde Länder erkunden, in freier Natur das Frühstück genießen, Schlösser, Seen und Denkmäler entdecken, mit Freunden und einer Flasche köstlichem Rotwein am Abend unter dem Sternenhimmel über Gott und die Welt diskutieren ….“
Nachteile? Außer dass man vielleicht mit anderen Reisenden oder Einheimischen ein bisschen weniger zum Reden kommt, fällt mir da nichts Gravierendes ein und das ist auch nicht tragisch …

Wieder einmal Frankreich: Tja, die Grande Nation gehört unbestritten zu einem unserer Lieblingsreiseländern, obwohl wir genauso gerne nach Norwegen, Italien, Litauen, usw. oder sonst wo hin fahren – also auch wieder „wurscht“. Sonja und ich finden, dass jede Landschaft ihren eigenen Reiz hat, genauso wie äußerst interessant und unterschiedlich die Menschen sind. Außerdem sind wir beide absolut der Meinung, dass man ein Land, eine Region nicht beim ersten Mal vollständig kennen lernen kann. Auch nicht beim zweiten oder dritten Mal. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man immer wieder etwas Neues entdeckt und das macht für uns den Reiz aus. Obwohl es vielleicht manchmal so aussieht, „hacken“ wir ein Land oder eine Region nicht einfach ab, wenn wir es besucht haben, sondern wir sammeln Erfahrungen, die wir bald oder auch später, durch neue Erlebnisse und Reisen zu einem Gesamtbild – so wie ein Puzzle – zusammen fügen. Genauso geht es uns mit Frankreich: Die Leute sind (entgegen oft anderer Schilderungen) nach unseren Erfahrungen absolut nett und hilfreich. Sprachbarrieren werden durch ein bisschen Englisch oder/und durch Gebärdensprache weitgehend überwunden und die Landschaften sind so unterschiedlich, dass wir es in unserem Leben sicherlich nicht mehr schaffen werden, alles zu sehen. So haben wir bei dieser Reise neue Gebiete, wie Saint Malo, Île de Brehat, Île de Quibéron, für uns unbekannte Kirchen und Sehenswürdigkeiten usw. kennen gelernt. Sehr beeindruckt waren wir auch von, der oft sehr rauen See, von den hohen Wellen, stürmischen Wind und schroffen Felsen an der Küste. Speziell hier in der Betagne passt das Klima zum Land und es muss nicht immer Sandstrand und +35° C im Schatten sein. Die besondere Kulinarik – die bretonische Küche – hebe ich mir dann für eine der nächsten Reisen auf – ich freue mich schon drauf … 

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