Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Loiretal und Bretagne - Teil 1

15. bis 21. Juli 2015

Gesamtroute 15. bis 28. Juli 2015

2014 - Gesamtroute über den Balkan nach Griechenland ...

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Rheinfall (CH) – Mülhausen (F) Schloss Guédelon – Château de Chambord – Loire – Amboise – Villandry – Guédèniau  – Mont St. Michel  – Pointe du Grouin – Saint Malo – Cap Fréhel – Fort la Latte – Île de Bréhat – Le Gouffre – Île de Quiberon – Orléans – Straburg – Therme Erding (D) – Kuchl (A) -3407 km

VORWORT

Zum zweiten Mal geht es in diesem Jahr in eins unserer Lieblingsreiseländern, nämlich nach Frankreich und endlich wieder sind auch unsere Freunde - die Bocheis - mit dabei. Nach kurzer Besprechung haben wir gemeinsam beschlossen, in die Bretagne zu fahren. Heidi und Sepp waren in dieser Gegend noch nie und ich sollte daher eine entsprechende Route zusammen stellen. Für Sonja und mich eher ungewöhnlich, da wir ansonsten meistens das Neue suchen und (noch) nicht dahin fahren, wo wir schon mal waren ...

Da wir zwei der Meinung sind, dass man ein Land innerhalb einer Reise sowieso nur "streifen" und nicht im Detail kennen lernen kann, passt uns diese Art der Wiederkehr an bekannte Orte ganz gut ins Konzept. Außerdem fällt der Aspekt weg, den bestimmten Ort oder die außergewöhnliche Sehenswürdigkeit unbedingt auf suchen zu müssen, wenn man sie schon kennt. Wir schlagen also die ungefähre Route vor und Heidi und Sepp (Bocheis) entscheiden was sie sehen und wohin sie wollen - So habe ich mir das vorgestellt und daher steht einer unbeschwerten Reise mit dem Wohnmobil nichts mehr im Wege ...

Daten:
Bereiste Länder:
– Österreich: 8,58 Mio. Einwohner, 83.878 km2 Fläche, 102 Einwohner/km2, Wien;
Deutschland: 80,79 Mio. Einwohner, 367.167 km² Fläche, 226 Einwohner/km², Berlin;
– Schweiz: 8,26 Mio. Einwohner, 41.285 km² Fläche, 200 Einwohner/km²;
– Frankreich: 66,32 Mio. Einwohner, 643.801 km² Fläche, 103 Einwohner/km², Paris;
(- Bretagne: 3,23 Mio. Einwohner, 27.208 km² Fläche, 119 Einwohner/km², Rennes;)

Reiselektüre:
Womo-Verlag: – Mit dem Wohnmobil in die Bretagne
– Mit dem Wohnmobil durchs Loire-Tal und nach Paris
Dumont – Bretagne
Eigene Erfahrungen, Tipps von Freunden und Verwandten
und viele Internetseiten und -Foren …
Verschiedene Landkarten …

Anreise durch das Loiretal ...

Kroatien - Bosnien und Herzegowina - Montenegro - Albanien - Griechenland ...

15.07. – 21.07.2015

Kuchl (A) – Rheinfall (CH) – Mülhausen (F) Schloss Guédelon – Château de Chambord – Loire – Amboise – Villandry – Guédèniau – Mont St. Michel – Pointe du Grouin – Saint Malo – Cap Fréhel – Fort la Latte – Île de Bréhat – 1819 km

Tag 1
Mi. 15.07.2015
Vormittag: Sonnig + 30° C
Nachmittag: Sonnig + 32° C
Abfahrt: 09:03 - Ankunft: 21:55 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 52 Minuten
Kuchl (A) - Rheinfall (Ch) - Mülhausen (F)
0 - 452 - 627 km

Zwischengeschichtl – Susi schwächelt …

„Ich fürchte, ich muss mich nach einer Neuen (Susi ?) umsehen ….“ – Dies musste ich leider bei unserer ersten Frankreichreise heuer der geschockten Anhängerschaft mitteilen (Link)


Nun ist es traurige Gewissheit geworden – ich habe ein neues Navi angeschafft, anschaffen müssen. Das ist nicht leicht für einen Mann in meinem Alter – das könnt ihr mir glauben. Ich war mit Susi III sehr vertraut, habe ihr Schwächen und Stärken auswendig gekannt und die lange Zeit mir ihr hat seine Spuren hinterlassen …


Jetzt tanzt Susi IV vor meiner Nase herum. Mit richtigem Namen heißt sie eigentlich Garmin 760LMT-D Camper, aber ich nenne sie einfachhalber wieder Susi. Sie ist – meinem Alter entsprechend – gewachsen, quasi größer als die Alte. Das hat den Vorteil, dass ich nun auch wieder die kleingeschriebenen Angaben lesen kann. Auch kommt es mir so vor, dass sie etwas lauter spricht. Das Ganze ist zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber wie ich mich kenne, werde ich mich rasch auf die neue Partnerschaft einstellen … ;-))

Zeppelin über dem Bodensee ...
An den Hängen des Bodensees ...

Bei herrlichem Sonnenschein und heißen Temperaturen geht es los und beinahe ist es so wie immer: Sonja ist fast pünktlich fertig … und ich sitze wie ein „König der Landstraße“ auf meinem Pilotensessel und steuere als Anführer unser Womo in die unendlichen Weiten der Straßen Richtung Frankreich, Hinter mir unsere Freunde, die Bochei’s, quasi Heidi und Sepp im Schlepptau …

Ein bisschen fehlt mir heuer die Anspannung, was uns denn so erwarten wird, aber dafür soll es ein richtig erholsamer Urlaub mit Freunden werden …

Meinen ersten geplanten Zwischenstopp „Schloss Neuschwanstein“ lassen wir gleich mal links liegen und heben ihn für eine spätere Tour auf. Es geht über die Autobahn Salzburg – München – Lindau in Richtung Bodensee. Gegen halb vier Uhr erreichen wir einen der größten Wasserfälle Europas, den Rheinfall bei Schaffenhausen (CH). Wir erfreuen uns am imposanten Getöse, an dem kühlenden Wassernebel, einem ebenso kühlen Eis und an der beeindruckenden Natur.

Rheinfall bei Schaffenhausen (Schweiz)
... weiter geht es über Landstraßen Richtung Frankreich - Mülhausen ...

Es ist kurz nach 17:15 Uhr als wir weiter ziehen, in Richtung Mülhausen (F). Wir fahren über Landstraßen und genießen auf der einen Seite die schöne Landschaft. Auf der anderen Seite ist der Weg weit und wir suchen nach einem Nachtquartier …

Zwischengeschichtl – France-Passion …

Wir haben uns im Vorfeld einen France-Passion Pass besorgt. Für ca. € 30,– Jahresgebühr kann man in Frankreich bei Winzern, Bauern, usw. mit dem Wohnmobil gratis nächtigen. Das hört sich so an, als wäre es genau nach unserem Geschmack: Bei Einheimischen mitten in der Landschaft stehen, mit ihnen ein bisschen plaudern, bei Bedarf und Gefallen, ihre Produkte kaufen – eine wunderbare Vorstellung. Also machten wir uns auf der Suche nach einem geeigneten Platz zwischen der Schweizer Grenze und Mülhausen, unserem nächsten Ziel …


Aber, gar nicht so einfach: Es gab nämlich in dieser Gegend nicht allzu viele Stellplätze, die für die Bocheis und uns in Frage kamen. Wir suchten einen aus und kamen laut Koordinaten nach einer langen Fahrt in eine öde Gegend zu einem Bauernhof, bei dem uns zwar der Hund bellend begrüßte, aber die restlichen Hausbesucher mit uns wenig anfangen konnten. Anscheinend waren die Koordinaten falsch …


Also fuhren wir in eine noch ödere Gegend zu einem anderen Stellplatz. Den fanden wir zwar, aber auf dem Parkplatz vor dem geschlossenen Hofladen, neben der Straße wollten wir uns auch nicht gerade stellen.
Nach der langen Fahrt und den beiden Enttäuschungen hatten Heidi und Sepp nun genug von der France Passion und so beschlossen wir gemeinsam, direkt nach Mülhausen zu fahren. Unterwegs oder spätestens in der Stadt würden wir schon was Geeignetes finden – Pustekuchen …


Wir sind ansonsten nicht gerade unbedingt extra wählerisch, wenn wir einen Übernachtungsplatz suchen, aber auf der Fahrt in die Stadt war wirklich nicht ein einziger, geeigneter Platz für uns dabei. Also steuerten wir in Mülhausen bei Einbruch der Dämmerung direkt unser nächstes Ziel – das bekannte Automuseum Schlumpf – an. Leider war vor dem riesengroßen Parkplatz vor dem Museum auch ein riesengroßes – geschlossenes – Tor. Und auf dem kleinen Parkplatz vor dem Tor lungerten ein paar Punks mir ihren Hunden herum. Wenig einladend – also ging die Suche weiter. Neben einer Sporthalle begutachteten wir einen weiteren Platz: Dreckig und auch nicht gerade vertrauenswürdig – außerdem führte auf der einen Seite die vielbefahrene Straße und auf der anderen Seite die Eisenbahn vorbei. So kompliziert war die Stellplatzsuche eigentlich noch selten zuvor. Bei Einbruch der Dunkelheit beschlossen wir, noch ca. 10 Kilometer weiter außerhalb der Stadt einen öffentlichen Stellplatz auf zu suchen. Auf der Fahrt dahin erspähte ich im Augenwinkel einen großen, fast leeren Parkplatz zwischen einer Schule und einer Kirche, auf den wir uns schlussendlich niederließen.


Bis hierher und nicht weiter, hieß die Devise. Froh, doch noch etwas halbwegs Passendes gefunden zu haben, verbrachten wir nach einer Jause vor dem Wohnmobil eine etwas unruhige Nacht, weil Jugendliche den Platz für ihren Treffpunkt und als Teststrecke für ihre Autos nutzten …


Kein idealer Anfang für unseren Urlaub – aber was soll’s – so gesehen konnte es nur noch besser …

Einige Zeit nach Einbruch der Dunkelheit, halten wir auf dem Parkplatz einer Raststätte kurz vor Sibernik. Wir genießen das Abendessen an diesen ersten Urlaubstag und beobachten so nebenbei das Treiben auf diesem Parkplatz. Da wir ein gutes Bauch-Gefühl haben, beschließen Sonja und ich hier zu übernachten …

Übernachtungsplatz Eglise Saint Antoine
Parkplatz, kostenlos
Place du Rattachement
Rue Henri Dunand, F-68200 Mulhouse
GPS: N 47,76986° E 7,32029°
Tag 2
Do. 16.07.2015
Vormittag: Sonnig + 33° C
Nachmittag: Sonnig, heiß + 36° C
Abfahrt: 12:00 - Ankunft: 20:53 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 53 Minuten
Mülhausen - Val de Saône - Guédelon
627 - 763 - 1057 km (430 km)

Nach dem ersten langen, anstrengenden Vortag folgte also eine eher unruhige Nacht. Eigentlich wäre es ja doch recht interessant gewesen: Aus dem Wohnmobil heraus konnten wir die Jugendlichen beobachten, die zuerst wahre Kunststücke mir ihren Autos aufführten, anschließend sich die Zeit mit Kickboxen und lauter Musik vertrieben. Besonders interessant: ein eher fester Typ (ca. 100 kg), schwarze Hautfarbe und von oben (Hut) bis unten (Schuhe) in weiß gekleidet. Augenscheinlich der Big Boss…

Irgendwann in der Morgendämmerung schlief ich dann doch ein und so freue ich mich müde, aber doch gut gelaunt über das Frühstück im Freien vor der Kirche: „Eglise Saint Antoine“.

Besuch im berühmten "Cité de l’Automobile" - Dem Auto-Nationalmuseum Kollektion Schlumpf ...
Herrliche Fahrzeuge - nur der Fahrer schaut ein bisschen alt aus ...
Cité de l’Automobile

Heute steht der Besuch im berühmten „Cité de l’Automobile“ – dem Auto-Nationalmuseum Kollektion Schlumpf in Mülhausen auf dem Programm. Wir kennen es noch nicht und sind schon gespannt, was uns hier erwarten wird. Es sind nur ein paar Minuten von unserem Übernachtungsplatz zum Parkplatz des Museums, wo schon eine japanische Reisegruppe wartet …

Der Besuch im größten Automobilmuseum der Welt ist nicht nur für uns Männer interessant. Auf einer Ausstellungsfläche von über 25.000 m2 reiht sich Oldtimer an Oldtimer. Der Hauptaugenmerk liegt auf den Modellen der Marke Bugatti, von der Kenner sagen: „Bei einem Bugatti denkt man an einen Frauenkörper. An eine auf den Rücken liegende Frau mit ausgestreckten Beinen.“ Wie gesagt, das sagen Fachleute – mir gefallen daneben auch die anderen Typen, vom Mercedes über Rolls-Roys bis zum Citroen, vom sündteuren Oldtimer über das rote Feuerwehrauto zu den Rennwagen, vom Spielzeugauto bis zum Leichenwagen …

Zu Mittag geht es dann weiter – wir wollen irgendwann ja auch in die Bretagne kommen und ein paar Kilometer liegen da noch vor uns. Allerdings hetzt uns niemand und so fahren wir über Landstraßen weiter und entdecken ein wunderbares Gebiet – das „Val de Saône“. Hier könnte man natürlich auch ein paar Tage verbringen, relaxen und übernachten. Wir nützen die Gelegenheit, um im warmen Fluss ein Bad zu nehmen und zu relaxen …

GPS: N 47,68017°   E 6,03560°

Nach soviel Technik ist es gut, wieder Natur zu tanken - wunderbarer Badeplatz im "Val de Saône"
... auch die Libellen (Bild Sonja) fühlten sich wohl am Ufer der "Saône"
Endlose Felder ...
Über endlose Landstraßen ging es weiter in Richtung "Guedelon" ...

Die Fahrt über die Landstraßen hat auf der einen Seite den Vorteil, die Autobahnmaut zu sparen und schöne Landschaften zu durchfahren. Auf der anderen Seite ermüden die langen geraden Strecken, das fünfzehnte riesige Kornfeld und vor allem die Hitze doch sehr. Dabei haben Sonja und ich es mit unserem klimatisierten Fahrerhaus noch einigermaßen gut. Heidi und Sepp schmachten bei + 36°C doch relativ stark dahin. Kurz vor 21:00 Uhr und nach über 400 Kilometern am Nachmittag erreichen wir müde unser Ziel für morgen: Guédelon – der mittelalterliche Schlossbau. Leider ist auch hier der große Parkplatz wohnmobilfeindlich verschlossen – aber Sepp findet mit seinem untrüglichen Spürsinn doch – quasi im letzten Augenblick – einen netten Übernachtungsplatz mitten im Wald ganz in der Nähe ..

Übernachtungsplatz Guédelon
Waldplatz
Kostenlos
F-89520 Treigny
GPS: N 47,57992° E 3,15610°
Tag 3
Fr. 17.07.2015
Vormittag: Sonnig + 29° C
Nachmittag: Sonnig + 30° C
Schlossbesichtigung 09:00 bis 13:42 Uhr
Preis pro Person: € 12,--
Abfahrt: 13:42 - Ankunft: 20:00 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 18 Minuten
Guédelon - Chambord - Loire
1057 - 1221 - 1253 km (196 km)
Schlossbau Guédelon

Eine ruhige Nacht liegt hinter uns und das Frühstück unter Birken und Buchen lässt unsere Kräfte und das Wohlbefinden wieder ansteigen. Heute haben wir uns den Besuch des mittelalterlichen Schlossbaus in Guédelon vorgenommen. Seit 1997 wird hier mit Mitteln und Werkzeugen aus dem 12. Jahrhundert eine Burg neu gebaut. Wir waren 2012 schon hier und seither hat sich wieder viel getan …

Chateau de Chambord

Chateau de Chambord – das größte Schloss in der Loireregion ist zugleich auch mein „Lieblingsschloss“: Die vielen Türme, die architektonische Gestaltung und auch die – Leonardo da Vinci zugeschriebene – einzigartige Wendeltreppe haben es mir angetan.
„So schön wie ein Feenpalast – so großartig, wie ein Königspalast …“

Nach dem Schlossrundgang gönnen wir uns unter dem kühlenden Schatten der alten Bäume einen köstlichen Kaffee und werfen einen letzten Blick auf das Jagdschloss oder besser gesagt: auf das „Herzeigeschloss“ aus dem 16. Jahrhundert.

Loire-Ufer: gemütlicher geht's kaum ...

Gegen Abend finden wir ein ruhiges Plätzchen direkt an der Loire – traumhaft. Hier stören wir niemanden und werden auch nicht gestört. Wir plantschen im seichten, warmen Wasser der Loire, lassen uns die Abendsonne auf den Bauch scheinen und bereiten unser Abendessen am offenen Feuer, nach dem die Grillschale nicht so funktioniert, wie ich will. Natürlich beachten wir dabei alle brandschutztechnisch, relevanten Vorsichtsmaßnahmen und lassen den Abend mit einem köstlichen französischen Rotwein ausklingen … Urlaub pur …

Übernachtungsplatz an der Loire
Geschotteter Platz
Kostenlos
Abzweigung von der D173
GPS: N 47,50919° E 1,25140°
Tag 4
Sa. 18.07.2015
Vormittag: Sonnig + 28° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 29° C
Abfahrt: 10:10 - Ankunft: 18:00 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 50 Minuten
Loire - Amboise - Villandry - Guédéniau
1253 - 1281 - 1321 - 1375 km (122 km)
Morgendliche Stimmung am schneebedeckten Etna
Chateau de Amboise

Wir bummeln – jawohl wir bummeln, schließlich haben wir ja Urlaub. Heute nehmen wir uns Zeit, um ein bisschen die Highlights der Loireschlösser, zu erkunden. Vorbei am Château Chaumont-sur-Loire geht es nach Amboise. Wir besuchen das Grab von Leonardo da Vinci, streifen mit unseren Burgfräuleins durch die alten Zimmer und freuen uns über die Gärten und die tolle Aussicht auf das Loiretal …

Zwischengeschichtl – Lebensphilosophie …

Das Leben pulsiert in Frankreich wie eh und je. die Terroranschläge auf Charlie Hebdo im Jänner zeigen keine für uns sichtbaren Spuren. Der große Flüchtlingsstrom, der Europa erfasst hat, ist hier nicht wirklich ein Thema. Oder doch? Als wir heuer bei unserer ersten Frankreichtour mit unseren Kindern das Eurodisney Paris besucht haben, war die Stimmung durch die mit Sturmgewehren ausgerüsteten Militärs, die über das Gelände patrouillierten und die intensiven Gepäckskontrollen und Leibesvisitationen, doch gedrückt: Vergnügungspark mit schwer bewaffneten Soldaten passt eigentlich nicht so zusammen …

In Paris habe ich zufällig mit einem sehr patriotischen Franzosen ein bisschen geplaudert und diskutiert, man glaubt es kaum – auf englisch. Er sagt, dass sie in Frankreich immer schon ein Einwanderungsland gewesen sind und die meisten könnten damit auch gut umgehen. Allerdings entstünden dadurch selbstverständlich auch viele Probleme – aber die Grand Nation werde das schon in den Griff bekommen. Man wird durch die Anschläge bei Charlie Hebdo zwar vorsichtiger, vielleicht auch ein bisschen misstrauischer, aber wir Franzosen lassen uns nicht einschüchtern und das Leben geht weiter – „C’est la vie“, wie der Franzose zu sagen pflegt …

Speziell hier auf dem Land scheint diese Devise noch mehr ausgelebt zu werden, wie das bunte Treiben in den Lokalen, auf den Plätzen, die Fröhlichkeit der Franzosen und such die nette, junge Dame, die ihren BH nicht mehr brauchte und dies auch unbedingt der interessierten Öffentlichkeit mitteilen wollte, beweisen.

Auch wir haben uns auf dieser Reise zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Man soll zwar Nichts unnötig herausfordern, aber übervorsichtige Angst ist ebenfalls nicht angebracht und das soll auch so lange als möglich so bleiben …

Chateau de Villandry

Unser nächstes Ziel ist das Schloss Villandry – hier beeindrucken uns im Inneren die kunstvoll verzierte Mudéjare-Decke aus dem 13. Jhdt.. Im Außenbereich fallen uns am Anfang die vielen nach Luft schnappenden Fische (oder betteln sie nach Futter?) und vor allem die wunderbaren, verschiedenen Gärten auf …

Schlossherren von "Chateau de Villandry" ?

Nach den Gärten der zärtlichen Liebe, der leidenschaftlichen Liebe, der treulosen Liebe und der tragischen Liebe, dem Kräuter-, Gemüse- und allen sonstigen Gärten, erfrischen wir uns im Schlosskaffee bei einem kühlen Bier und Cocktails …


Ein paar Kilometer sind es noch bis zu unserem heutigen Übernachtungsplatz, den wir schon von einer früheren Reise her kennen: Kleines Dörfchen – kleiner Teich und leider ein geschlossenes, kleines Restaurant …

Stellplatz Le Guèdèniau
Geschotterter Platz, Mistkübel, WC,
kostenlos, 5 min in den Ort (Bäcker)
F-49150 Le Guèdèniau, Rue du Lavoied
GPS: N 47,49358° E 0,04579°
Tag 5
So. 19.07.2015
Vormittag: Bewölkt + 29° C
Nachmittag: Wechselhaft + 23° C
Abfahrt: 09:42 - Ankunft: 13:35 Uhr
Reisezeit: 02 Stunden 52 Minuten
Guédéniau - Mont Saint Michel
1375 - 1572 km (197 km)

Ich liebe es: Frühstück in Frankreich, an einem netten Teich, im Freien und Sepp hat uns schon vom hiesigen kleinen Bäcker ein frisches Baguette mitgebracht. Urlauberherz, was willst du mehr …

Den Beiden scheint es zu gefallen ....
Mont Saint Michel - in voller Pracht ...
Le Mont-Saint-Michel

Gegen 10:00 Uhr brechen wir auf. Das Wetter hat sich leicht verändert: Im Gegensatz zu den bisherigen extrem heißen Sommertagen, ist es heute bewölkt, aber immer noch sehr warm. Ideal um die paar Kilometer zu unserem heutigen Ziel – Le Mont Saint Michel – (liegt auf der Grenze zwischen Bretagne und Normandie) locker herunter zu spulen …

Nach gemütlicher Fahrt checken wir beim örtlichen Campingplatz ein: Als „erfahrener“ Mont-Saint-Michel-Besucher (ich war ja vor gut drei Wochen zum letzten Mal hier: Link …) habe ich vorher bei der Rezeption angerufen und mir den Code für den Schranken abgeholt. Alles easy – und so suchen wir uns ein schönes Plätzchen und brechen nach dem Mittagessen gleich auf, um das Weltkulturerbe der UNESCO gemeinsam mit Sepp und Heidi zu erkunden.

Der Andrang am Nachmittag ist schon groß, aber große Menschenmassen sind wir ja ab und zu gewöhnt und daher ist das nicht so tragisch. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass auch wir zur Gattung der „Touristen“ gehören …

Wir durchstreifen am Nachmittag die engen Gassen, besuchen den Klosterbereich der Abtei (€ 9,– pro Person), und sind wie immer fasziniert von der beeindruckenden, menschlichen Baukunst und vor allem von Gottes Natur …

Als es dunkel wird, genießen wir das Abendessen in einem der vielen Restaurants. Irgend einmal möchte ich – nein, muss ich eine richtige bretonische Fischplatte probieren – aber hier in Mont Saint Michel sind die Preise doch etwas angehoben und so entscheide ich mich „nur“ für einen Lachs. Danach erkunden Heidi, Sepp und wir die leeren Gassen und Gemäuer auf getrennten Wegen. Man braucht auch im Urlaub seinen eigenen Freiraum. Sonja und ich schlendern anschließend zu Fuß über die neue Holzbrücke. Obwohl dieses Mal der Himmel bewölkt ist, bietet der beleuchtete Klosterberg eine beeindruckende Kulisse.
Beim neuen Gezeitenkraftwerk treffen wir unsere Freunde wieder und lassen den Abend bei einer guten Flasche französischem Rotwein (was denn sonst …) unter freien Himmel am Campingplatz gemütlich ausklingen …

Le Mont-Saint-Michel bei Nacht ...

Zwischengeschichtl – Mont Saint Michel …

Ich bin fasziniert, gefesselt, verzaubert – Das mystische Mont Saint Michel berührt mich und da bin ich anscheinend nicht ganz alleine: Rund drei Millionen Besucher verzeichnet la Merveille – das Wunder jährlich. Und als wir 2003 mit unseren Kindern zum ersten Mal – eher zufällig und völlig unvorbereitet  – hier gelandet sind, da dachte ich echt, „das muss das 8. Weltwunder sein …


Damals standen wir noch direkt vor dem Klosterberg auf dem Parkplatz und genossen bis tief in die Nacht vor dem Wohnmobil das beeindruckende Panorama. Aber je öfters ich wieder hierher komme, desto mehr zieht mich dieser Ort in seinen Bann. Da ist diese, schon von weitem sichtbare Silhouette – wirklich einzigartig. Irgendwie erinnert es mich an das Dornröschenschloss von Disney, vielleicht nicht so kitschig. Auf der einen Seite sind die starken Wehrmauern fest verankert im Meeresboden, auf der anderen Seite streben die Spitzen des Klosters mit dem Erzengel Michael gegen den Himmel – strecken sich quasi dem Schöpfer zu. Enge Gassen, die das Mittelalter wieder aufleben lassen, die dunklen, finsteren Gemäuer im Inneren , in denen der heilige Kral versteckt sein soll. Am Tag wälzen sich Menschenmassen durch die Gassen – während der silbergraue Sandboden rings umher Weite und Einsamkeit ausstrahlt. So weit man sieht, alle Schattierungen von Dunkelgrau, Schwarz zu Hellgrau, bis hin zu Silber, in denen sich die Menschen wie bunte oder dunkle Punkte ganz klein abheben. Wenn dann am Abend die Gassen leer werden und die Menschen diesen Ort mehr und mehr verlassen und sich langsam das Wasser – so wie heuer – leise um den Klosterberg schmiegt, dann breitet sich für mich etwas ganz Eigenartiges, Mystisches aus ….


Ich werde – so Gott will – wieder kommen, es gibt immer noch so viel zu entdecken …


Aber jetzt wieder genug geschwärmt …

Campingplatz Mont Saint Michel
Wohnmobil - 2 Personen: € 18,--
F-50220 Courtis, 35 Route du Mont Saint Michel, Tel.: 02 33 60 22 10 (für Code beim Schranken - vorher anrufen)
GPS: N 48,61547 W 1,50869
Tag 6
Mo. 20.07.2015
Vormittag: Bewölkt + 26° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 29° C
Abfahrt: 11:22 - Ankunft: 19:10 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 48 Minuten
Mont St. Michel - Pointe du Grouin - Saint Malo - Cap Fréhel
1572 - 1616 - 1638 - 1687 km (115 km)
Tourplanung ...

Beim Frühstück beraten wir wie es weiter gehen soll. Ich – als quasi „erfahrener Bretagnekenner ;-))“ schlage Cap Fréhel, Fort la Latte und die rosa Granitküste als unbedingt sehenswert vor. Sepp und Heidi wollen nicht all zu weit fahren. Sepp und ich haben von einer Verwandten die Stadt Saint Malo als sehenswert empfohlen bekommen. Diese Stadt kennen wir allesamt noch nicht, also machen wir uns gemütlich auf den Weg dorthin …

In der weitläufigen Bucht von Mont Saint Michel fahren wir – den Klosterberg seitlich oder im Rückspielgel immer kleiner werdend – in Richtung Cancale, das wir aber umfahren. Eigentlich schade, weil es hier angeblich die besten Austern Frankreichs geben soll. Aber weil eben Geschmäcker verschieden sind und meiner nicht denen der anderen gleicht, fahren wir weiter der Küstenstraße entlang und entdecken so „Pointe du Grouin“, was sich wiederum als besonderes Glück heraus stellt, denn hier gibt es zwar keine Austern aber die Gegend ist ausgesprochen schön …

Le Mont-Saint-Michel
... weiter geht die Fahrt bei Ebbe in Richtung St. Malo ...
Saint Malo
Stadttor von Saint Malo
Saint Malo

Nach einem Spaziergang durch die Natur und über die schroffen Felsen in diesem Vogelschutzgebiet, zieht es uns wieder ein paar Kilometer weiter. Wir steuern unsere Wohnmobile entlang der Küste und staunen immer wieder über die vielen Schiffe und Boote die in den wasserlosen Buchten im Sand liegen, als wären sie vergessen worden. Wir befinden uns hier an einer Küste mit den größten Gezeitenunterschieden und es ist echt erstaunlich, wie weit sich das Wasser zurück zieht. Nach 22 Kilometern erreichen wir Saint Malo und suchen einen Parkplatz und das ist gar nicht so leicht. Die in den Reiseführern beschriebenen Stell- bzw. Parkplätze sind entweder bummvoll oder für Wohnmobile gesperrt. In einer Ausfallstraße ergattern wir dann doch noch ein Plätzchen, weil eine nette Wienerin mit ihrem Wohnmobil gerade weg fährt. Wir machen uns zu Fuß auf, um den bedeutendsten Hafen an der Nordküste der Bretagne zu erkunden … 

Saint Malo wurde 1944 durch Bombenangriffe fast zur Gänze zerstört, aber anschließend nach alten Plänen wieder neu aufgebaut. Dies ist auch ein Grund, warum diese 45.000 Einwohnerstadt zu den meistbesuchten  Frankreichs zählt – zumindest die historische Altstadt davon.

Wir schreiten durch das große Stadttor in die historische Altstadt von Saint Malo und schmeißen uns in das Menschengetümmel. Finden in der St. Vincent Kathedrale wieder etwas Ruhe und bestaunen die schönen Hinterglasfenster. Anschließend schwingen wir uns auf die Stadtmauer, genehmigen uns vorher noch ein teures Eis und schlendern durch einen Kunstmarkt vor der Stadtmauer. Die Seeräuberstadt Saint Malo können wir also in unserer Besichtigungstour abhacken. Vielleicht haben wir uns durch die euphorischen Empfehlungen und Beschreibungen in den Reiseberichten zu viel von der Stadt Saint Malo erwartet. Hier sind wir uns alle vier einig: St. Malo ist zwar ganz nett, aber für uns genügt es, wenn wir es einmal gesehen haben und so wenden wir uns dort hin, wo wir schon ein paar Mal waren – Nach Cap Fréhel …  

Auf der Fahrt zum Cap liest Sonja in unserem Reiseführer „Mit dem Wohnmobil in die Bretagne“, dass in Saint Malo, das bis 2011 größte Gezeitenkraftwerk der Welt gebaut wurde und dass im Vorort Rothéneuf die berühmten Felsskulpturen eines Abbé Fouré zu besichtigen gewesen wären. Na ja, jetzt ist es zu spät, aber vielleicht kommen wir ja wieder einmal in diese Gegend …

Entlang der Smaragd-Küste geht es weiter in Richtung Cap Fréhel ...
Cap Fréhel
Badebucht direkt unter unserem Stellplatz am Cap Fréhel ...

Auf Cap Fréhel habe ich mich so richtig gefreut: Die Steilküste und daneben herrliche Sandbuchten, der Leuchtturm und rundherum Natur.

Wir erwischen kurz nach dem Leuchtturm noch zwei Plätze auf dem Stellplatz, auf dem wir schon ein paar Mal die Nächte verbracht haben. Nach dem sich Heidi und Sepp bei gar nicht so warmen Temperaturen wagemutig in die Fluten geschmissen haben, probieren es auch Sonja und ich.  

Anschließend genießen wir die Zweisamkeit am Stand während Heidi und Sepp die weitläufige Gegend erkunden … 

ÜbernachtungsplatzÜbernachtungsplatz Cap Fréhel
Parkplatz geschottert
kostenlos
08:00 - 22:00 Uhr als Parkplatz ausgewiesen
GPS: N 48,66282° W 2,34467°
Tag 7
Di. 21.07.2015
Vormittag: Sonnig + 22° C
Nachmittag: Sonning + 25° C
Abfahrt: 12:58 - Ankunft: 18:13 Uhr
Reisezeit: 05 Stunden 15 Minuten
Cap Fréhel - Fort La Latte - Pointe de L'Arcouest
1687 - 1697 - 1819 km (132 km)
Morgendlicher Spaziergang in herrlicher Natur am Cap Fréhel ...

Sonja und ich machen uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Leuchtturm. Auf den Spuren der Zöllner geht es entlang der Smaragdküste – 70 Meter über dem Meer – in Richtung Leuchtturm Cap Fréhel. Diesen Spaziergang wollte ich schon lange mal machen – jetzt ist endlich Gelegenheit dazu: Ich liebe diese Landschaft: Links das Meer, dann die schroffen Felsen und oben ein Teppich aus Stichginster, Erika und vor allem dem Heidekraut. Und dazwischen gibt es immer wieder Tiere zu entdecken …

 

Im Leuchtturm findet eine kleine Kunstausstellung statt. Wir plaudern länger mit dem netten etwas älteren Herrn (naja so jung sind wir ja auch nicht mehr …), der uns einiges über die Bretagne erzählt und so neben auch Salzburg kennt, wo er schon mal Schifahren war. Trotz der Sprachunterschiede ist die Konversation kein Problem – ein bisschen Englisch, ein bisschen mit den Händen reden und schon geht es …
Vom Cap aus hat man einen wunderbaren Blick zum Fort la Latte – unserem nächsten Ziel, dass man auch zu Fuß erreichen könnte.

Nach einer guten Stunde erreichen wir den Leuchtturm am Cap Fréhel ...
Sandale - Schuhgröße 225 ...

Zwischengeschichtl . Kommunikation oder das Reisen zu Viert …

Im Phare du Cap Fréhel (Leuchtturm) in dem unter anderem die bekannte Holzsandale (Schuhgröße ca. 225 …) der mehrfach ausgezeichneten Künstler Dewar & Gicquel ausgestellt ist, hatten wir also mit dem französischen Museumsführer sprachlich kein Problem. Wobei man sagen muss, dass wir das viel verbreitete Vorurteil: „Die Franzosen sprechen nicht mit Nichtfranzosen, schon gar nicht mit deutschsprachigen Nichtfranzosen …“ ganz und gar nicht teilen wollen – ganz im Gegenteil haben wir die Erfahrung gemacht, dass sie – bei freundlicher Anfrage – ausgesprochen nett und hilfsbereit sind.

Aber um das geht es hier eigentlich gar nicht, sondern eher um die zwischenmenschliche Kommunikation innerhalb unserer „Reisegruppe“.
Sonja und ich freuen uns immer wieder sehr, wenn wir zusammen mit unseren Freunden, den Bocheis, auf große Reise gehen können. Wir sind gerne zusammen und unternehmen auch so viel miteinander – nach dem etwas abgewandelten Sprichwort: „Geteilte Freude ist doppelte Freude“. – Quasi schweben wir (fast immer) auf einer Wellenlänge.

Obwohl wir zwar sicher nicht Schuhgröße 225 haben, wollen wir uns aber auf der anderen Seite nicht unbedingt gegenseitig auf die Füße treten – heißt: Jeder braucht mal seinen Freiraum für Zwei- bzw. Einsamkeit. Und weil wir uns schon so lange kennen, braucht man dazu nicht viele Worte, sondern man spürt es ganz einfach.

Allerdings kann man es mit der wortlosen Kommunikation auch übertreiben: Ohne viel Worte haben wir uns missverstanden und so gingen Heidi und Sepp am Vorabend alleine zum Leuchtturm und am nächsten Tag in der Früh Sonja und ich auf einen „kleinen Spaziergang“ zum Leuchtturm, der dann doch gut zwei (!) Stunden gedauert hat …

Als wir dann endlich zurück kamen, saßen die beiden schon startklar im Womo abfahrbereit. Uns war das jetzt aber dann doch etwas peinlich, dass sie so lange auf uns warten mussten – doch ein bisschen zu wenig miteinander gesprochen.

Aber dank unserer langjährigen Freundschaft war das Thema wieder schnell vom Tisch und so konnte es ungetrübt in Riesenschritten (Gr.: 225) wieder weiter gehen, auf unserer Entdeckungsreise durch Frankreich/Bretagne …

Unser nächstes Ziel "Fort la Latte" ...
Blick von der einen Sehenswürdigkeit (Fort la Latte) zur anderen ... (Cap Fréhel)
Fort la Latte

Nach dem etwas langen Spaziergang und dem Mittagessen geht es ca. 10 km zurück, zur nächsten Sehenswürdigkeit – dem Fort La Latte. Karl V und Ludwig XIV waren hier einstmals Besitzer, Tony Curtis, Kirk Douglas und viel andere Berühmtheiten haben hier schon Filme gedreht und nun haben wir auch Heidi und Sepp hierher gebracht und sie sind genau wie wir der Meinung, dass das im 13. Jahrhundert erbaute „Château de la Roche Gwyon“ und jetzige Fort La Latte absolut besuchenswert ist.

Nicht nur die malerische Burg, die herrliche Aussicht vom Wehrturm aus rüber zum Cap Fréhel, das smaragdgrüne Meer – auch die umgebende Natur lädt zum Staunen ein. Im Fort La Latte, das sich im Privatbesitz befindet, gibt es zusätzlich noch eine kleine Kapelle und (natürlich) der obligatorische Souvenirladen, in dem ich vor Jahren meinen – noch immer gute Dienste leistenden – Brieföffner erstanden habe.

Auf der Anfahrt zum "Pointe de l’Arcouest" taucht eine herrliche Küstenlandschaft vor uns auf ...
"Echte" Austern ...

Danach geht es weiter nach – ja wohin eigentlich? Sepp fährt vor und es geht teilweise an der Küste entlang, teilweise ein wenig im Landinneren durch Saint-Brieuc in Richtung rosa Granitküste. Und als wir so dahintuckeln und gegen 18:00 Uhr schön langsam Ausschau halten, nach einem geeigneten Übernachtungsplatz, da geht es plötzlich runter zum Meer und genauso plötzlich öffnet sich vor uns eine gar eigentümliche Küstenlandschaft …

Wir sind nördlich von Paimpol nichtsahnend an der Landspitze „Pointe de l’Arcouest“ gelandet. Vor uns liegt die berühmte Blumeninsel Île de Bréhat und links geht die Straße weiter zu einem riesigen Parkplatz direkt an der Küste, auf dem auch einige Wohnmobile stehen. Unser Übernachtungsplatz scheint gefunden …

Wir nützen den Abend – Urlaub pur: Spazieren gehen – Abendessen in freier Natur vor dem Wohnmobil – und einen wunderschönen Sonnenuntergang bewundern …

Herrlicher Sonnenuntergang im Atlantik ...
Übernachtungsplatz Pointe de l'Arcouest
Parkplatz - Wiese, WC, Mülleimer,
€ 6,-- pro Tag
Route d'Embarcadère, 22620 L'Arcouest,
GPS: N 48,82020° W 3,02020°

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