Reiseberichte der Familie Unterwurzacher
Balkanreise nach Griechenland - Teil 3
18. bis 23. April 2014
Gesamtroute 11. bis 23. April 2014
Gesamtroute:
Kuchl (A) – Rovinj (HR) – Medjugorje (BIH) – Mostar (BIH) – Montenegro (MTN) – Albanien (ALB) – Griechenland (GR) – Igoumenitsa – Parga – Patras – Kloster Mega Spileon – Korinth – Athen – Delphi – Meteora Klöster – Ostküste – Heimfahrt – Mazedonien (MAZ) – Serbien (SRB) – Kroatien (HR) – Slowenien (SLO) – Villach (A) – Kuchl – 4996 km
Köster, Baden und Heimreise ...
18.04. – 23.04.2014
Meteora Klöster (GR) – Ostküste – Heimfahrt – Mazedonien (MAZ) – Serbien (SRB) – Kroatien (HR) – Slowenien (SLO) – Villach (A) – Kuchl – 1895 km
Tag 8
Fr. 18.04.2014
Vormittag: Sonnig + 17° C
Nachmittag: Sonnig + 20° C
Abfahrt: 08:45 - Ankunft: 14:38 Uhr
Reisezeit: 05 Stunden 53 Minuten
Meteora-Klöster - Agiokambos (Ostküste)
3101 - 3254 km (153 km)
Meteora klöster
Ausgestattet mit einem kostenlosen Plan von Kostas machen wir uns in der Früh auf den kurzen Weg zu den „schwebenden Klöstern“ von Meteora. Diese gehören natürlich zum Weltkulturerbe der UNESCO und werden nicht nur von Griechen als 8. Weltwunder bezeichnet …
Meteora leitet sich von „meteorizo“ ab und soll so viel wie „in der Luft schwebend“ oder „in die Höhe hebend“ bedeuten und die Lage auf den steil in die Höhe ragenden Sandsteinfelsen ist wirklich beeindruckend.
Die ersten Einsiedeleien sind schon im 11 Jhdt. entstanden – die Mönche wollten hier auf den hohen Felsen, Gott näher sein. Nach Vorbild des hl. Berges Athos bildeten sich auch hier mehr und mehr Klöster. Heute sind noch vier Männer- und zwei Frauen-Klöster bewohnt und können besichtigt werden. Sonja, die normal die Hosen anhat, muss sich einen Wickelrock überziehen, weil Damen in Hosen in einigen Klöstern nicht erlaubt sind …
Der Besuch in der Früh zahlt sich aus: Erst am späteren Vormittag treffen Busladungen von Touristen ein und die Parkplätze werden rar …
An Hand der vielen Bilder merkt man gleich, wie gut es uns bei den Meteora-Klöstern gefällt. Dieser Besuch gehört sicherlich zu einem der Höhepunkte auf unserer Griechenlandreise …
Traumstrand Agiokambos
Nach dem Mittagessen geht es wieder runter ins Tal, vorbei an Storchennestern, wie im Burgenland. Nun wollen wir wieder ans Meer, ein bisschen ausspannen, relaxen.
Zuerst über Landstraßen und dann wieder Autobahn geht es vorbei am größten Berg in Griechenland (Olymp-Gebirge), nun an die Ostküste.
Aus dem „Schulz-Reiseführer“ – der uns immer wieder gute Dienste erweist -haben wir uns einen Platz in der Nähe von Agiokambos ausgesucht.
Ein paar Kilometer von Agiokambos entfernt, haben wir nun einen Traumstrand erreicht: menschenleer, Wiese, Sand, Meer. Ein Bächlein rinnt in das Meer und sogar eine Brause ist vorhanden. Es ziehen zwar ein paar Wolken herum aber es ist warm ….
… die besten Voraussetzungen und das richtige Plätzchen, um einige Zeit aus zu spannen und sich zu erholen und das Leben zu genießen …
Es it einfach nur schön …
Gegen 16:00 Uhr hören wir plötzlich ein Glockengeläute, das immer näher kommt und mich stark an die Krampusläufe in unserer Heimat erinnert. Es sind aber keine wilden Gestalten, sondern eine Ziegenherde, begleitet von zwei schwarzen Hunden. Die Ziegen drehen mehrere Runden um unser Wohnmobil, die Hunde warten bettelnd auf ein paar Leckerbissen. Dann zieht die ganze Gruppe wieder ab, aber sie nach einiger Zeit kommen sie wieder – insgesamt vier Mal wiederholt sich das Ganze …
Den Abend lassen wir gemütlich – einsam und verlassen an der Ostküste Griechenlands – ausklingen …
Tag 9
Sa. 19.04.2014
Vormittag: Leicht bewölkt + 18° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 20° C
Agiokambos (Ostküste) - relaxen ...
Wir machen heute dort weiter, wo wir gestern kurz nach Mittag angefangen haben: Nämlich nichts tun …
Na ja, „nichts tun“ stimmt auch nicht ganz: In der Früh am Strand entlang spazieren gehen, danach „Kaffeetscheln“, lesen, natürlich basteln, picknicken, usw. …
Zwischengeschichtl –
Der alte Mann, das Meer und der Kalmar …
(frei nach Ernest Hemingway)
Nichts tun und mal so richtig „Mann“ sein – denn bei mir kam nämlich der lang unterdrückte „Trieb“ des Sammlers und Jägers plötzlich und unerwartet zum Vorschein.
Früher einmal war ich ein leidenschaftlicher Angler. Nun hatte ich die Angelrute seit Jahren nicht mehr in Gebrauch gehabt, aber kurz vor der Reise doch ins Womo geladen. Und nun versuchte ich mein Glück zuerst mit Käse als Köder im Bächlein und hatte auch nach kurzer Zeit Erfolg. Aber da ich den hier gefangenen Fisch noch nie gesehen hatte und ihn deshalb nicht zuordnen konnte und außerdem das zappelnde Fischlein eher als klein zu bezeichnen war („Fischerlatein“ ist mir als wahrheitsliebender Mensch völlig fremd …), setzte ich ihn wieder vorsichtig ins rettende Nass zurück.
Als ich dann beim Spaziergang am Stand ein grünes Plastikfischchen fand, probierte ich dieses nun sogleich im Meer aus. Es dauerte nicht lange und es zappelte auch hier etwas quasi am Hacken oder besser gesagt am Hackenkranz: Ein Tintenfisch – ein Kalmar – hatte Lust auf mein grünes Fischlein bekommen …
Ich weiß nicht, wer mehr erstaunt war: Der Fisch oder ich? Auf jeden Fall zog ich den Kalmar vorsichtig an Land. Dunkelblaue, fast schwarze Tinte schwubbte heraus. Mein Gefühl schwankte äußerst strak zwischen Mitleid und Jagdtrieb. Zum wirklichen Bedauern des Tintenfisches siegte das Zweitere – die Natur ist unbarmherzig …
Ich habe Sonja schon mal erfreuter dreinblicken sehen, als ich mit meiner erlegten Beute zum Womo zurück kehrte. Wie nimmt man dieses schleimige Tier aus, was kann man essen und was nicht. Irgendwie gelang die Zerlegung der Beute unter fließendem Wasser gar nicht so schlecht.
Die auch heute mit ihrer Ziegengruppe vorbeikommenden Hunde verschmähten die Innereien des Kalmars, was mich nicht daran hinderte, die Fangarme und den fein säuberlich, gereinigten Tubensack auf den Herd zu bringen. Mit viel Knoblauch und Tomaten, Gnocchi und sonstigen Zutaten zauberten Sonja und ich ein durchaus schmackhaftes Gericht, das wir uns am Strand beim Meeresrauschen schmecken ließen
Zwischengeschichtl – Stellplatzdaten …
An diesem Samstag waren an „unserem“ Traumplatz auch mehrere Griechen zum Picknicken und sogar auch zum Baden gekommen. Sie erzählten mir, dass auf „ihrem“ Traumplatz im Sommer sehr viele Wohnmobile stehen und das dies manchmal solche Ausmaße annimmt, dass es schon fast unerträglich wird. Auf der anderen Seite ist es aus ihrer Sicht aber auch nicht schlecht, dass die Touristen in ihr Land kommen und Einnahmen bringen, sagen die Griechen, mit denen ich mich einige Zeit auf Englisch unterhalten konnte. So wie jetzt, wenn nur ein paar Wohnmobile hier stehen, sei das aber überhaupt kein Problem ..
In der Zwischenzeit hatten sich nämlich noch zwei weitere Wohnmobile zu uns auf den weitläufigen Strand gesellt. Ein Schweizer Ehepaar mit Hund und ein Münchner – oder besser gesagt, wie er sagt: Er ist ein Freisinger, und er hat ebenfalls einen Hund mit. Dieser – der Freisinger und nicht der Hund – erinnert mich irgendwie an den Professor in Ludwigs Thoma Film: Die Lausbubengeschichten …
… also habe ich den Freisinger in meinem Gedanken „Professor“ genannt, obwohl er in Wirklichkeit beruflich ganz was anderes macht.
Also – langer Rede, kurzer Sinn: Der „Professor“ erzählt uns, dass er schon seit fast 40 Jahren mit dem Wohnmobil nach Griechenland fährt (irgendwie kommt mit der deutsche Satz: „Wir kommen schon seit soundsovielen Jahren hierher …“ sehr bekannt vor).
Egal, der Professor weiß wirklich viel über Griechenland und seine Inseln zu erzählen und tut dies auch auf unsere Fragen hin, sehr ausführlich.
Was er gar nicht so toll findet, sind die Reiseführer „Mit dem Wohnmobil nach …“, weil er der Ansicht ist, man muss sich die schönen Stellplätze „erarbeiten“ und selber finden. Das erhöht auf der einen Seite das persönliche Erfolgserlebnis und Glücksgefühl und auf der anderen Seite findet der Professor es nicht gut, dass die schönen, guten Plätze veröffentlicht und damit mit der Zeit überlaufen werden.
„Mit dem Erfolgserlebnis …“ muss ich dem Professor absolut recht geben, allerdings habe ich zum Beispiel diesen schönen Platz hier ganz einfach, ohne lange Suche, unproblematisch mit dem „Schulz-Reiseführer“ gefunden und dafür bin ich dankbar.
Aus diesem Grund werde ich auch weiterhin die Daten von „unseren“ selbstgefundenen bzw. die von uns genutzten Stellplätzen hier veröffentlichen.
Abgesehen davon hat uns der nette Professor viele Tipps über Griechenland gegeben und uns in interessanter Weise Geschichten von früher erzählt …
Tag 10
So. 20.04.2014
Vormittag: Sonnig + 22° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 20° C
Autobahnmaut bis Vergina: € 9,90
Autobahnmaut bis Pidna: € 5,50
Abfahrt: 13:05 - Ankunft: 18:01 Uhr
Reisezeit: 04 Stunden 56 Minuten
Agiokambos - Vergina - Pydna (Ostküste)
3254 -3394 - 3465 km (211 km)
Heimfahrt
Ich sagte es vielleicht schon: Es ist schön hier. Schon zeitig in der Früh begrüßt uns die Sonne Griechenlands mit herrlichen Farben und am Vormittag „schmeißen“ wir uns sogar in die noch immer kühlen Fluten des Meeres …
So schön und erholsam es hier in den letzten zwei Tagen gewesen ist, mich unruhigen Typen treibt es schon wieder weiter und außerdem muss man ja auch trotz „Dolce Vita“ irgendwann wieder an die Heimfahrt denken ….
Nach dem Mittagessen geht es vorbei an der Festung Platamon in Richtung Norden. Weil wir Zeit haben, fahren wir gemütlich die Landstraße und können in den Vorgärten viele beim Lammgrillen beobachten. Am Ostersonntag für die Griechen eine alte Tradition im Kreise ihrer Familien und Freunde.
Wir nützen die Fahrt auch, um mal anzuhalten und eine Kirche zu besuchen, oder um die vielen, unterschiedlichen Bildstöcke (wir würden „Materl“ sagen …) am Straßenrand, am Strand oder im Wald zu bewundern. In Griechenland heißen sie „Eklissaki“, wie uns Einheimische erzählen.
Im Fernsehen habe ich einen Bericht über das erst 1977 entdeckte Grab von Philipp II (Vater vom Alexander dem Großen) und das dazugehörende unterirdische Museum – das wollen wir besuchen. Leider wollen die Griechen an diesem Ostersonntag nicht: Der riesige Parkplatz leer – das Museum geschlossen. Ein Einheimischer – der meinen verzweifelten Blick richtig einschätzt, entschuldigt sich auf Englisch für seine Landsleute: „Da muss ja das Land zu Grunde gehen, wenn selbst Tourismuseinrichtungen an so einem Tag zu haben …“
Es ist zwar schade, aber so tragisch nun auch wieder nicht. Als Entschädigung fahren wir wieder an die Ostküste, ans Meer. In Pydna finden wir wieder ein recht schönes Plätzchen, aber leider kein schönes Lokal, das offen hat.
Macht nichts: Wir sind ja noch im Urlaub und dementsprechend nützen wir die Chance, um mit leicht knurrenden Magen einen Spaziergang zum Meer zu machen und die dortige Salzgewinnung zu besichtigen.
Am Meer entlang spazieren gehen, anderen Leuten bei der Arbeit zusehen, den Geruch von Meer, Salz, Algen und eine Brise Seeluft spüren, die Welt gut sein lassen, Muscheln sammeln (Sonja) und die Sonne auf den Bauch scheinen lassen (Rupert) – so lässt sich der Urlaubsausklang genießen …
… ABER – der knurrende Magen wird doch immer unüberhörbar lauter, also kutschern wir nach dem ausgiebigen Spaziergang in die nächst Ortschaft – gibt ja genügend davon ….
Das Abendessen muss aber noch kurz warten, denn wir besuchen die dortige griechisch-orthodoxe Kirche, wo gerade die Ostersonntagsabendmesse zu Ende geht. Anschließend finden wir ein kleines Lokal direkt am Strand mit Meeresblick ..
Die Wirtin spricht Deutsch – sie hat, wie so viele, jahrelang in Deutschland gearbeitet. Wir überlassen der Chefin die Auswahl für das Ostersonntagsabendessen: Sie serviert uns ihre Spezialität: Eine Ostersuppe mit Lammfleisch, (natürlich) griechischen Salat, Schweinekotelett mit Kroketten dazu gibt es dieses Mal für mich griechisches Bier.
Wir sind (wieder einmal) sogar an diesem Ostersonntag die einzigen Gäste und so haben wir Zeit uns (wieder einmal) ausführlich zu unterhalten. Die Wirtin spricht wirklich ausgezeichnet Deutsch, ihre Tochter, die nebenan das Cafe mit dem Namen „Extreme“ betreibt, ist in Deutschland auf die Welt gekommen. Die wirtschaftliche Lage in Griechenland ist mehr als trist.
Das Ärgste für sie als Unternehmerin ist die Tatsache, dass die Banken kein Geld, keine Kredite vergeben und da ist es mehr als schwer, Ware zu bestellen oder Investitionen zu machen. Welche Meinung die griechische Wirtin über die deutsche Kanzlerin hat, erfahren wir auch. Die Griechin versteht nicht, wie aus ihrer Sicht, eine Mutter so unmenschlich handeln kann …
Wir plaudern noch einige Zeit und wünschen ihr und ihrer Tochter zum Abschied viel Glück und versprechen ihr, das gemeinsame Bild zu mailen. Anschließend kehren wir an den Strand von Pydna zurück, um den letzten Abend in Griechenland gemütlich ausklingen zu lassen ..
Tag 11
Mo. 21.04.2014
Vormittag: Sonnig + 16° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 22° C
Autobahnmaut Griechenland: € 8,50
Maut Mazedonien: € 3,50
Maut Serbien: €16,50
Abfahrt: 07:52 - Ankunft: 21:08 Uhr
Reisezeit: 13 Stunden 16 Minuten
Pidna (GR) - Mazedonien (MAZ) - Serbien (SRB) - Kroatien (HR) - Übernachtungsplatz (HR)
3465 - 3575 - 3752 - 4257 - 4433 km (968 km)
Nach dem wir wieder ein wunderschönes Sonnenaufgangsfoto gemacht habe, geht es nach dem Frühstück wieder in Richtung Heimat – ein langer Weg steht uns bevor. Sonja sorgt noch schnell für gute Sicht und dann geht es auf dem gut ausgebauten „Autoput“ über Mazedonien, Serbien nach Kroatien, wo wir uns auf einer Autobahnraststätte einen Übernachtungsplatz suchen. – Das soll man aus Sicherheitsgründen nicht tun, aber wir haben hier ein absolut sicheres Gefühl …
Die Fahrt ging zuerst auf Landstraßen und ab Nis (SRB) durchgehend auf Autobahnen. So schaffen wir ohne Probleme fast 1000 Kilometer (genau 968 km)
Übernachtungs-Parkplatz
... irgendwo in Kroatien
Tag 12
Di. 22.04.2014
Vormittag: Leicht bewölkt + 13° C
Nachmittag: Sonnig + 22° C
Maut Kroatien: € 26,10
Maut Karawankentunnel: € 7,--
Abfahrt: 08:55 - Ankunft: 21:10 Uhr
Reisezeit: 13 Stunden 05 Minuten
Übernachtungsplatz (HR) - Slowenien (SLO) - Villach (A) - Waldfriedhof
4433 - 4568 - 4815 - 4826 km (393 km)
Nach dem wir gestern doch eine sehr weite Strecke geschafft hatten, lassen wir es heute etwas gemütlicher angehen. Gegen Mittag erreichen wir wieder Österreich und speisen am Faakersee. Danach ein bisschen „shoppen“ und zum Abschluss gönnen wir uns noch einen Besuch in der neu erbauten „Kärnten Therme“ (ehemals: „Villacher Warmbad“). Nach dem vielen Baden und Schwitzen fallen wir am Abend müde in unsere Wohnmobilbetten …
Tag 13
Mi. 23.04.2014
Vormittag: Leicht bewölkt + 18° C
Nachmittag: Sonnig + 20° C
Maut Tauerntunnel: € 11,--
Abfahrt: 11:00 - Ankunft: 12:53 Uhr
Reisezeit: 01 Stunden 53 Minuten
Waldfriedhof bei Villach - Kuchl
4826 - 4996 km (171 km)
Ausschlafen und gemütlich über die Autobahn heimtuckern …Das ist der Plan für den letzten Tag unserer Osterreise 2014.
Es war wie immer eine schöne Reise und es ist wieder schön, nach Hause zu kommen ..
Reise-Resümee:
Ich glaube, dass sich jeder Wohnmobil-Griechenland-Reisende die Frage stellt: Mit der Fähre oder über den Landweg ins gewünschte Land? So ging es auch uns, aber die Frage war rasch entschieden: Mir wird auf Fähren relativ rasch (nach ca. einer halben Stunde …) fad und ich fahre gerne mit dem Wohnmobil.
Außerdem hatte ich es verabsäumt, bei unserer ersten Reise mit dem eigenen Wohnmobil (2007 – Kroatien) ein paar Ziele (Medjugorje, Mostar) zu besuchen. Dazu kam noch, dass in Rovinj genau zur richtigen Zeit die Red Bull Air Race veranstaltet wurde und das für uns auch ein lohnendes Ziel war.
Lauter Gründe, um den Landweg zu wählen. Und es war die absolut richtige Entscheidung für uns. Die Anfahrt war durch die Besichtigungspunkte gut unterteilt. In Montenegro und Albanien ein bisschen abenteuerlich, aber bei vorsichtiger Fahrt ohne große Probleme. Die Reisezeit für die Anreise von drei Tagen war auf Grund der Besichtigungen gut bemessen. Die Rückfahrt über den früher berüchtigten Autoput verlief ebenfalls ohne irgendwelche Probleme und wäre in zwei Tagen locker – ohne Stress – zu bewältigen gewesen.
Die zweite Frage, die wir uns und auch im Campingforum stellten: „Zahlt“ es sich aus, in nur knapp 14 Tagen Griechenland mit dem Wohnmobil zu bereisen? Auch das können wir für uns nach der Heimkehr mit einem eindeutigen JA beantworten.
Trotz der relativ langen An- und Heimfahrt haben wir doch einige Sehenswürdigkeiten, die Hauptstadt Athen sowie Ausgrabungen gesehen und zusätzlich noch ein paar Tage zum Ausspannen genützt – was will man mehr.
Wir kamen mit relativ vielen Griechen ins Gespräch und haben interessante Menschen kennen lernen dürfen. Negativ im Gedächtnis geblieben sind der Müll, der teilweise umher liegt und die Verbrennungen im Freien (Rauch und Gestank). Abgesehen davon ist Griechenland ein schönes Land mit sehr vielen und hohen Bergen (Olymp – 2917 m), wunderschönen Stränden sowie unzähligen alten Steinen und Säulen.
Die Griechen, denen wir begegneten, waren freundlich, offen und gesprächsbereit, wohl wissend, dass wir als Touristen auch ein bisschen Geld ins finanziell geschüttelte Land bringen. Obwohl wir während unserer Reise (Ostern) nur sehr wenige Wohnmobile zu Gesicht bekamen, stufen wir Griechenland als absolut geeignetes Wohnmobilland ein. Die Straßen sind gut ausgebaut und meistens auch ausreichend breit. Enge Ortsdurchfahrten und besorgniserregende Bergstraßen, wie z.B. in Sizilien, Sardinien oder Korsika, haben wir in Griechenland nicht gefunden und auch nicht vermisst. Auch die Suche nach geeigneten Stell- und Übernachtungsplätzen dürfte – zumindest in der Vor- und Nachsaison – keine Probleme bereiten.
Wie bei unseren meisten Fahrten haben wir auf Grund der wenig zur Verfügung stehenden Zeit, das Reiseland nur „beschnuppert“. Mehr wollten wir auch nicht und es hat uns gefallen. Die Inseln und die anderen Strände sparen wir uns für spätere Reisen auf. Und ich bin mir fast sicher, dass auch dann noch die vielen alten Steine herum liegen, um von uns bestaunt zu werden …
Jássas, wie der Grieche sagt …