Reiseberichte der Familie Unterwurzacher
Auf den Spuren des Jakobsweges - Teil 2
Teil 2 – 27.07. bis 01.08.2017
Gesamtroute 21. Juli bis 09. August 2017
Gesamtroute:
Kuchl (A) – Musée de I’insolite (F) – Monte Jaizkibel (E) – San Juan de Gatzelugatxe – Park Cabarceno – Santillana – Playa de Barayo – Castro de Coaña – Praia de Picón – La Coruña – Capo de Finisterre – Cascada de Rio Ézaro – Playa Boca de Rio – Santiago de Compostela – Monte de Santa Trega – Praia de Rodanho (P) – Bom Jesus do Monte – Praia do Funtão – Porto – Fátima -Tomar – Peniche Papóa – Sintra – Lissabon – Cristo Rei – Cabo Espichel – Praia de Vale Figueires – Praia da Bordeira – Cabo de São Vincente – Ponta da Piedade – San Clemente (E) – Carcassonne (F) – Trebés – Chauvet Höhle – Montélimar – Colmar – Herbolzheim (D) München Erding – Kuchl (A) – 7711 km
Von Nordspanien nach Portugal ...
27.07. – 01.08.2017
Praia de Picón (E) – La Coruña – Capo de Finisterre – Cascada de Rio Ézaro – Playa Boca de Rio – Santiago de Compostela – Monte de Santa Trega – Praia de Rodanho (P) – Bom Jesus do Monte – Praia do Funtão – Porto – Fátima -Tomar – Peniche Papóa – Sintra – Lissabon – 1356 km
Tag 7
Do. 27.07.2017
Vormittag: Regen + 22° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 24° C
Abfahrt: 10:22 Uhr - Ankunft: 20:40 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 18 Minuten
Praia de Picón - La Coruña - Cabo de Finisterre - Cascada del Ézaro - Playa Boca do Rio
2552 - 2725 - 2871 - 2899 - 2913 km (361 km)
Ja ist es denn nach dem gestrigen wunderschönen Sonnenuntergang zu glauben: Es regnet! Macht aber auch nichts, wir wollen eh ein paar Kilometer fahren, um uns La Coruña anzusehen.
Wir lassen uns so richtig Zeit, besuchen noch einmal die nasse, Best bank of the world – ohne Besucheransturm und machen uns dann auf den weiteren Weg. Der Regen wird mehr und die Strecke ist dieses Mal auch nicht so malerisch wie bisher. Man braucht natürlich nicht weltfremd sein und glauben, dass es nur Postkartenbilder in Nordspanien zu knipsen gibt – selbstverständlich gibt auch Industrie, Atomkraftwerke und nicht so schöne An- und Aussichten, wie überall auf der Welt und da ist nicht nur das schlechte Wetter schuld ….
La Corruña
Gegen 13:00 Uhr erreichen wir bei sehr regem Stadtverkehr La Coruña, die Hauptstadt der Provinz Coruña in der autonomen Gemeinschaft Galicien. Die Stadt zählt ca. 243.978 Einwohner, wobei mir vorkommt, dass sich die meisten davon auf den Straßen aufhalten.
Susi das Navi sagt mir, dass ich gerade aus weiter fahren soll – während mir die Verkehrsschilder sagen, dass sich vor mir eine videoüberwachte Fußgängerzone befindet. Also abbiegen und einen anderen Weg suchen, der zu einem günstig gelegenen Stellplatz am Hafen führen sollte.
Irgendwie kommen wir aber immer wieder zu dem einen Punkt, wo ich nicht weiterfahren dürfte.
Dürfte – weil mich nämlich der Regen, der Verkehr und die Schilder leicht nerven und der Stellplatz nicht allzu weit entfernt zu sein scheint, fahre ich dann einfach die breite Straße am Hafen entlang. Ich lächle nett und winke ein bisschen mit der Hand, damit die Videoaufnahmen nicht allzu schlecht werden und ich vielleicht durch einen guten Eindruck dem drohenden Strafmandat entgehen kann ..
So gelangen wir unbehelligt zum offiziellen Stellplatz, wo man für € 22,– – 24 Stunden lang stehen könnte. So lange bleiben wir hier natürlich nicht und dementsprechend zahlen wir auch weniger im Büro (hat auch WC), wo von einer netten Dame die Ankunftszeit aufgeschrieben wird.
Danach geht es zu Fuß in die Altstadt von La Coruña, wo wir auch ein gutes Mittagessen in einem der vielen Lokale einnehmen …
Da wir des Spanischen nicht mächtig sind, bandelt Sonja kurzer Hand mit dem Koch an und so bekommen wir ein hervorragendes Mittagessen serviert: Paella mit Meeresfrüchten und als Vorspeise – köstliche Pimientos de Padrón (gegrillte spanische Paprika).
La Coruña ist trotz des starken Regens (da kann die Stadt ja nichts dafür) einen Besuch wert, steht aber optisch im krassen Gegensatz zu den bisherigen Naturschönheiten unserer Reise. Nach einem Verdauungsspaziergang zieht es uns dann also wieder weiter an’s Kap Finisterre, das eigentliche Ende des Jakobsweges.
La Coruña – Stellplatz Hafen
GPS: N 43,36933° W 8,38788°
Cabo de Finisterre
Das Wetter hat sich auf der Fahrt zum Kap wieder gebessert. Wir sind auf dem Weg zum Ende der Erde – am Cabo de Finisterre. Hier endet eigentlich der Jakobsweg, darum gibt es hier auch den Kilometerstein 0.
Wir sind zwar nicht ganz am westlichsten Punkt Europas, aber es ist trotzdem wirklich schön hier und wir genießen die immer wärmer werdende Sonne bei einem Spaziergang.
Das Ende der Erde
GPS: N 42,88619° W 9,27198°
Zwischengeschichtl – -Prominent …
Während Sonja mal für kleine Mädchen muss, steht er plötzlich am Kap Finisterre leibhaftig und wirklich real vor mir: Josef Hader – Der große österreichische Kabarettist, Schauspieler, Autor und zuletzt auch Filmregisseur. Naja, so groß ist er nun auch wieder nicht, ungefähr meine Größe und ein halbes Jahr – man glaubt es kaum – jünger als ich (was man ihm aber nicht ansieht …).
Ich habe ihn vor einiger Zeit bei einer Filmpremiere in Salzburg persönlich kennen gelernt und ihn hier in Spanien sofort wieder erkannt – er mich unverständlicher Weise leider nicht …
Ein Film wie „Indien“ ist legendär, die meisten Bücher von Wolf Haas habe ich verschlungen, gefressen und auch die Verfilmungen der Brenner-Romane alle gesehen. Sie waren zwar nicht ganz so gut wie die Bücher (aber welche Verfilmung ist das schon?), doch Hader ist trotzdem die perfekte Inkarnation des Romans-Antihelden.
Und jetzt begegne ich ihm von Angesicht zu Angesicht in Spanien und bring kein Wort heraus. Nichts! Nicht: „Hallo Josef“ oder „Hi, Sepp“ oder vielleicht: „Servus Brenner, hoffentlich ist nicht schon wieder etwas passiert …“. Nichts, ich schaue ihn an und warte darauf, dass er sagt: „Ja Hallo, sie kenne ich doch von der Filmpremiere in Salzburg …“ Aber nichts, absolute Ruhe, quasi Stille am Ende der Welt. Vielleicht ist er es ja gar nicht, sondern nur irgendein Josef der dem Hader nur ähnlich sieht?
Und dann geht er von hinnen, er der so aussieht wie der Hader oder es sogar ist – ohne mich eines Blickes zu würdigen. Schnell ein Foto, sonst glaubt mir das kein Mensch. Vielleicht hätte ich ihn doch ansprechen sollen, vielleicht hätte er mich dann zumindest zu seinem nächsten Kabarettprogramm als Ehrengast oder so eingeladen? Vielleicht ist es aber auch gut, dass ich nicht zu ihm gesagt habe, weil er eventuell, so wie ich, seinen Urlaub ungestört verbringen und sein Ruhe haben möchte? Könnte man doch auch verstehen – oder?
Eh klar, aber eine Freikarte wäre trotzdem nicht schlecht gewesen, vielleicht liest der Hader das ja hier noch irgendwann … ;-))
Cascada de Èzaro
Wir haben das Kap Finisterre und Hader gesehen und nun geht es wieder zurück am Camino Finisterre – hilft ja eh nichts …
Immer wieder sehen wir Hórreo’s – die berühmten Getreidespeicher, die so typisch für Spanien und Portugal sind und auf Stelzen gebaut wurden, damit Mäuse und anderes Getier nicht hoch kommen.
Cascada de Èzaro
Unsere Reise führt uns nun zum Cascada de Ézaro, einem Wasserfall, der fast direkt ins Meer mündet und uns ganz stark an unsere Norwegenreise 2014 erinnert …
Cascada de Rio Ézaro
GPS: N 42,91273° W 9,12347°
Playa Boca do Rio
Weil es gerade so schön war, wir aber trotzdem noch einen schönen Übernachtungsplatz brauchen, geht es bei wunderbarer Stimmung weiter …
… was soll ich sagen: Der nächste Traumstrand – ich kann es nicht anders ausdrücken, aber beurteilt selber: Ruhiges Meer, feinster Sandstrand, urige Granitblöcke, wundervolle Wolkenbilder – hier bleiben wir über Nacht …
Tag 8
Fr. 28.07.2017
Vormittag: Sonnig + 25° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 22° C
Abfahrt: 10:54 Uhr - Ankunft: 21:30 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 36 Minuten
Playa Boca do Rio - Santiago de Compostela - Monte de Santa Trega
2913 - 3002 - 3155 km (242 km)
Es war still in der Nacht am Playa Boca do Rio, nur ein einziges anderes Wohnmobil hat auf dem gleichen Platz gestanden. In der Früh macht uns dann ein netter Herr Gemeindebediensteter mit oranger Warnweste darauf aufmerksam, dass sich der eigentliche Stellplatz für Wohnmobile weiter im Landesinnere befinden würde, hier sei normal der Parkplatz für PKW’s, der ab 11:00 Uhr zu räumen sei.
Kein Problem – ausgeschlafen, gut gefrühstückt, bei herrlichem Wetter geht es um 6 Minuten vor 11:00 Uhr weiter in Richtung Santiago. Aber vorher werfen wir von einem Aussichtspunkt aus einen Blick zurück aufs Meer
Santiago de Compostela
Wir haben sie erreicht – die Stadt und das Ziel aller Jakobsweg-Pilger und natürlich auch von uns – Santiago de Compostela.
Wir haben nur sieben Tage hierher gebraucht und es war eine wunderbare Woche bisher.
Nach einigen Runden Parkplatzsuche, erklärt uns eine nette Spanierin die etwas komplizierte Parkraumbewirtschaftung. Anschließend stürzen wir uns in das Großstadtgewimmel und verbringen einen interessanten Tag mit dem schmerzlosen Schlendern durch die Menschenmassen und dem Beobachten der ankommenden Pilger …
Irgendwie habe ich mir Santiago anders vorgestellt, trotzdem bin ich beeindruckt. Wir haben viele Pilger beobachtet, wir haben viele hinkende Menschen mit verbundenen Körperteilen gesehen – aber alle hatten gelächelt und einen wirklich glückseligen Ausdruck im Gesicht …
Monte de Santa Trega
Nun fahren wir weiter auf den Spuren des Caminho Portugues – dem portugiesischen Jakobsweg, der uns auf den Grenzberg Monte de Santa Trega – zwischen Spanien und Portugal führt …
Durch die vorangeschrittene Stunde ersparen wir uns die Maut auf der Fahrt zum Gipfel des 341 Meter hohen Monte de Santa Trega. Es wäre zwar Platz aber der Regen und der Wind treibt uns ein bisschen vom Gipfel runter und wir finden oberhalb dem Keltendorf Castro de Santa Trega einen (wieder einmal) sehr ruhigen Übernachtungsplatz …
Tag 9
Sa. 29.07.2017
Vormittag: Sonnig + 26° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 25° C
Abfahrt: 11:00 Uhr - Ankunft: 18:49 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 49 Minuten
Santa Trega (E) - Praia de Rodanho (P) - Bom Jesus do Monte - Praia do Funtão
3155 -3215 - 3271 - 3338 km (183 km)
Um das Womo jagen – Nebelschwaden …
Fast unheimlich liegt der Nebel auf den alten Steinkreuzen und über das keltische Dorf unter uns. Wir lassen uns allerdings von der trüben Stimmung keineswegs anstecken, weil – es kann ja nur besser werden und die paar Regenwolken haben sich bisher in diesem Urlaub nie lange gehalten. Nun soll es über den Rio Miño weiter gehen nach Portugal.
Bei der Abfahrt vom Santa Trega sehen wir eine große Aufschrift, die uns nachdenklich stimmt …
Zwischengeschichtl – -Willkommen?
Immer öfter hört man aus stark frequentierten Tourismusgegenden, dass sich die Einheimischen gegen den enormen Ansturm wehren. Wenn man sich die Innenstädte von z.B. Venedig, Salzburg, Barcelona, Rom, Paris, usw. ansieht oder die Cliffs of Moher (Irland), Bonifacio (Korsika), Ätna (Sizilien), Neuschwanstein oder Königsee (Deutschland), Großglockner (Österreich) usw. besucht, dann kann man sich durchaus vorstellen, dass es den Menschen, die dort wohnen, einfach zu viel wird, wenn so Leute wie wir in Scharren herbei strömen …
Auf der anderen Seite leben wieder sehr viele Menschen vom Tourismus. Tourismus light, Besucher- oder Verkehrsbeschränkung, Eintrittspreise ? – Ich habe auch keine Ahnung, wie man das lösen könnte. Wir versuchen immer mit Respekt unsere Ziele zu besuchen. Respekt vor dem Land, der Geschichte und vor allem vor den Menschen. Auf unserer Reise nach Spanien und Portugal haben wir eigentlich nur freundliche und hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Wäre schön, wenn das so bleiben könnte …
Praia do Rodanho
Wir überqueren den Rio Miño und schon befinden wir uns in Portugal, wo wir sofort den ersten Strand aus unserer Liste ansteuern. Das Wetter hat sich schon wieder gebessert und auch die Menschen scheinen nett zu sein und sich über Besuch zu freuen. Zumindest die freundlichen Damen auf der Zufahrtsstraße zum Praia do Rodanho, wo gar nicht wenige Wohnmobile stehen und sich viele Surfer tummeln.
Über eine Holzbrücke erreichen wir den fast 3 km langen Sandstrand mit herrlichen Wellen – Atlantik pur …
Keine Spiegeleier, sondern sonderbar schöne Steine liegen hier im Sand und warten nur darauf, von Sonja gesammelt zu werden. Und das lässt sie sich natürlich nicht zweimal sagen.
Wenn ich jetzt nicht einschreite, sind wir wahrscheinlich bis zum Abend hier und überschreiten dann sicherlich die Gewichtsgrenze in unserem Womo, vor lauter gesammelten Wundersteinen …
Ich setz‘ mich in den Sand, schaue der Sonja beim Steinesammeln (einer schöner als der andere …) zu, beobachte die Surfer, die sich fast todesmutig in die Wellen stürzen und sehe sogar ein paar Unerschrockene, die sich ins Meer trauen …
Sonja nimmt nur so viele Wundersteine mit, wie sie schleppen kann und das sind gar nicht wenige. Dann verlassen wir den Praia do Rodanho, winken noch einmal den netten Damen am Straßenrand zu und fahren in Richtung Bagra im Landesinnere …
Bom Jesus do Monte
Nicht nur die über 600 Stufen zählende barocke Stiege zur Wallfahrtskirche ist beeindruckend, auch die 1882 erbaute, mit Wasserkraft betriebene und älteste Wasserseilbahn der Welt ist erlebenswert. Oben angelangt, gibt es natürlich die Wallfahrtkirche, eine künstlich angelegte, ein bisschen kitschige Tropfsteinhöhle und vor allem die grandiose Aussicht. Runter sind wir dann ganz flott über die vielen Stufen …
Damit aber noch nicht genug. Noch ein bisschen höher – am richtigen Gipfel des Berges – gibt es die nächste Wallfahrtskirche, die Santuário de Nossa Senhora do Sameiro, wo wir von Papst Johannes Paul empfangen werden.
Auch hier wieder viele Stufen, die Kirche und die schöne Aussicht …
Nach dieser geballten Ladung an Kultur dürstet es uns wieder nach Meer – also fahren wir an den Strand in Richtung Porto …
Es gibt aber in Portugal und Spanien nicht nur Strände mit ausgewählten Postkartenmotiven, sondern natürlich auch für uns Touristen etwas weniger schön anzusehende Industrieanlagen.
Wir haben am Praia do Funtáo aber doch einen schönen Badestrand gefunden und stellen unser Womo am dortigen Parkplatz zum Übernachten ab.
Auch hier wieder viele Stufen, die Kirche und die schöne Aussicht …
Nach dieser geballten Ladung an Kultur dürstet es uns wieder nach Meer – also fahren wir an den Strand in Richtung Porto …
Zwischengeschichtl – -Geburtstagsessen …
Morgen ist mein Geburtstag. Eigentlich ein Tag wie jeder andere auch und ich bin jetzt ganz und gar nicht der Großgeburtstagsfeiertyp – im Gegenteil, Feiern, bei denen ich im Mittelpunkt stehe, sind mir eher peinlich und unangenehm – Jeder hat so seine Macken …
Hingegen mag ich bei solchen Anlässen so richtig gerne, wenn wir uns im Familien- oder im engsten Freundeskreis einfach gemütlich zu einem Essen oder Ähnlichem treffen. Miteinander reden, gemeinsam gut speisen und trinken – das ist meine Welt und weil ich mir laut Sonja etwas wünschen darf, möchte ich gerne mit ihr Essen gehen. Ein schönes Lokal, direkt am Meer im Freien und irgendwelche Meeresfrüchte, vielleicht noch nette Livemusik, das wären so meine bescheidenen Geburtstagswünsche …
Nach einer angenehmen Dusche am Strand ziehen wir in der Abenddämmerung los, wir haben ja bei der Anfahrt einige geeignet scheinende Lokale aus der Ferne gesehen.
Wir spazieren auf dem Caminho Portugues – dem portugiesischen Jakobsweg, der hier wunderbar als Holzpfad über dem Sand angelegt ist, in Richtung Porto …
Das erste Lokal – romantisch direkt am Strand gelegenen – entpuppt sich als Kaffee, also nichts mit Meeresfrüchte speisen. Ein paar hundert Meter weiter, stoßen wir auf eine Lounge-Bar mit lässiger Musik aber auch ohne gepflegte Speisekarte. Macht auch nichts – der Abend ist genau wie wir noch relativ jung, also lustig weiter. Nach zwei Kilometern treffen wir wieder auf ein Lokal, dass heute aber Ruhetag hat (gibt es so was auch in Portugal?). In größerer Entfernung hören wir Musik und beim Näherkommen auch Menschengelächter. Da müssen wir hin, mein Magen knurrt schon. Unter lauter fröhlichen Menschen erleben wir das fulminante Ende des örtlichen Provinztanzturnieres für behinderte Menschen. Es ist wirklich nett hier, allerdings ist die Gratissuppe schon aus. Mein Herz frohlockt auf Grund der vielen glücklichen Menschen hier – mein Magen hält weniger davon und rebelliert. Sonja kauft noch irgend etwas für wohltätige Zwecke und wir kriechen weiter …
Beim nächsten Lokal, das sich als Jugenddisco (also doch für ein wesentlich jüngeres Publikum gedacht) entpuppt ist nun endgültig Schluss mit lustig. Ich mag nicht mehr, mein Handy sagt mir – wenig ermunternd – dass wir mittlerweile 5 Kilometer gelaufen sind – wir drehen um und ich schraube meine Erwartungen radikal zurück: Das Lokal muss nicht unbedingt direkt neben dem Meer sein, ein Meeresblick alleine würde schon genügen, mit einem schönen Seefahrtsbild wäre ich ja auch schon zufrieden. Ob es jetzt unbedingt noch Meeresfrüchte sein müssten, ist jetzt auch schon egal – Hauptsache ich bekomme noch irgendetwas zu Essen und singen tu ich zur Not auch selber …
Wir treten den Rückweg an – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Dieses Mal wählen wir nicht den Strandweg, sondern gehen eher durch bebautes Gebiet. Um es kurz zu machen: Wir finden eine verlassene Pizzeria, ein Lokal, indem es eher Drogen als gutes Essen zu kaufen gibt und zwei richtig schöne Gourmetlokale, in denen wir – wenn wir uns gleich anmelden – nächste Woche eine Platz bekämen …
Leicht frustriert und schon mit etwas nebeligen Blick stoßen wir ein paar hundert Meter vor unserem Wohnmobil, also nach fast 10 Kilometern Fußweg, auf ein Lokal, mit Gastgarten. Man glaubt es kaum – die haben sogar noch Platz für uns Zwei, wir bestellen für Sonja irgendeine portugiesische Nationalspeise und für mich gegrillte Sardinen. Obwohl wir in Portugal sind, empfiehlt mir der Juniorchef des Hauses ein Bier zum Essen (er ist laut eigenen Aussagen ein ausgesprochener Bierkenner und -Trinker). Wir verstehen uns so gut, dass er mir auch noch die Sardinen fachmännisch zerlegt. Wir haben viel Spaß ….
Nach einem köstlichen Nachtisch und dem romantischen Nachhauseweg sind sich Sonja und ich wieder einmal völlig einig: Ein wunderschöner Geburtstagsvorabend, an den wir noch lange denken werden, geht zu Ende …
Tag 10
So. 30.07.2017
Vormittag: Sonnig + 27° C
Nachmittag: Sonnig + 26° C
Abfahrt: 10:23 Uhr - Ankunft: 18:13 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 40 Minuten
Praia do Funtáo - Porto - Fatima
3338 - 3363 - 3589 km (251 km)
Guten Morgen! Die Sonne lacht uns ins Gesicht und wir nützen die Fluten des Atlantiks für ein frühmorgendliches, erfrischendes Bad im Meer und einer ebenso erfrischenden Brause, zwei Meter vor unserem Womo am Holzsteg.
Mit dem Wetter und den Durchschnittstemperaturen von ca. + 26° C haben wir bisher wirklich Glück gehabt. Nicht zu heiß und die zwei kurzen Regenperioden haben uns auch nicht im geringsten gestört. Zu Hause schwitzen sie bei + 35° C und jammern über die Hitzeperiode, bei uns hier in Spanien/Portugal herrschen Idealbedingungen.
Porto
Nach dem morgendlichen Bad, einem kleinen Urlaubsflirt und einem köstlichen Frühstück geht unsere Reise weiter.
Freunde haben uns den Besuch der zweitgrößten Stadt Portugals wärmstens empfohlen, jetzt sind wir da und suchen im quirligen Porto einen Parkplatz.
Wir werden von einem Parkplatzeinweiser in eine abfallende Straße gelotst. Heute am Sonntag (und meinem Geburtstag) werden keine Gebühren verlangt, daher geben wir dem freundlichen Mann € 2,– Trinkgeld.
Parkplatz Lago do Actor Dias
GPS: N 41,14247° W 8,60786°
Bereits nach ein paar Minuten stehen wir auf der Ponte Dom Luis I, einer Eisenbrücke hoch über dem Douro, die von einem Schüler von Gustave Eiffel – einem gewissen Ingenieur Théophile Seyrig – 1886 erbaut wurde und sind schon mal beeindruckt.
Tief unter uns der Douro mit vielen Ausflugsschiffen und den Anlegestellen der Portweinkeller.
Bevor es runter in den Ortsteil Ribeira geht, wollen wir aber noch hier oben die Altstadt, mit der Kathedrale Sé de Porto, den Bahnhof São Bento mit seinen berühmten Azuelas besuchen. Der Rundgang führt uns weiter zum Rathaus, zur Kirche der Geistlichen und zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Bevor wir dann runter zum Douro über unzählige Stufen steigen, laufen wir noch einem Filmteam, die einen Imagefilm über Porto drehen, vor die Linse.
Es gibt wirklich viel zu sehen und zu fotografieren in Porto. Nicht nur der Portwein zieht viele Menschen in diese faszinierende und lebhafte Stadt.
Von den engen Gassen im Ribeira-Viertel (das auch am Abend sehr reizvoll sein soll …) bis zu den großen Plätzen in der Altstadt, von der Ponte Dom Luis I bis zur historischen Sé do Porto und auch die kulinarischen Genüsse sind nicht zu unterschätzen – Die zweitgrößte Stadt Portugals sollte man sicherlich einmal oder öfters besuchen …
Irgendwann müssen wir uns aber doch – so schwer es uns fällt – von Porto verabschieden.
Das Ausparken am engen Parkplatz ist schwierig: Rückwärts bergauf fahren und links und rechts stehen die anderen parkenden Fahrzeuge. Dank Sonja (die Parkplatzeinweiser sind leider nicht mehr zu sehen …) schaffe ich es leicht schwitzend …
Danach geht es weiter auf gut ausgebauten Landstraßen (wir sind auch in Portugal mautfrei unterwegs …) in Richtung Fatima, wo die berühmte Wallfahrtskirche auf uns wartet …
Fatima
Irgendwann müssen wir uns aber doch – so schwer es uns fällt – von Porto verabschieden.
Das Ausparken am engen Parkplatz ist schwierig: Rückwärts bergauf fahren und links und rechts stehen die anderen parkenden Fahrzeuge. Dank Sonja (die Parkplatzeinweiser sind leider nicht mehr zu sehen …) schaffe ich es leicht schwitzend …
Danach geht es weiter auf gut ausgebauten Landstraßen (wir sind auch in Portugal mautfrei unterwegs …) in Richtung Fatima, wo die berühmte Wallfahrtskirche auf uns wartet …
Zwischengeschichtl – Fatima …
In unserem Reiseführer und Bekanntenkreis werden Wallfahrtsorte sehr kritisch betrachtet bzw. geschildert. Wahrscheinlich zurecht, gefällt vielen Menschen der Trubel in diesen Orten und die vielen Ramsch- und Andenkenläden, die rund um die Kirchen aus den Boden wachsen, nicht. Trotzdem machen wir uns auf den Weg nach Fatima …
Wir erreichen die Kleinstadt am Abend und gehen anschließend gleich über den mit Sträuchern und Bäumen bepflanzten Parkplatz zur Kirche hoch, die auf der Hinterseite gar keinen so großen Eindruck erweckt. Es wird gerade die hl. Messe gefeiert, die Kirche ist voll aber nicht überlaufen. Wir stellen uns im hinteren Bereich auf die Seite und ich lasse die Eindrücke auf mich einwirken …
Die Kirche wirkt eher schlicht auf mich und es ist hell hier, sehr hell, fast strahlend weiß und trotzdem nicht kalt. Im Gegenteil – ohne jetzt irgendwie pathetisch klingen zu wollen – Wärme erfüllt und umschließt mein Herz. Vielleicht bin ich nur ein bisschen sentimental, weil ich heute Geburtstag habe. 56 Jahre – auch schon eine lange Zeit, auch nicht mehr ganz der Jüngste. Aber es ist schön auf der Welt, das Leben ist schön. Es ist schön, hier zu stehen, nachzudenken über die Familie, die Kinder, die Freunde, dankbar zu sein und die Hoffnung zu haben, dass alles schön bleibt, dass sich alles gut entwickeln wird … – Sentimental? Man könnte es auch Gebet nennen …
Nach der hl. Messe verlassen wir die Kirche und sind beim Anblick des gigantischen Platzes vor uns zuerst einmal mehr als überwältigt. „Halleluja“ ;-)) – der ist ja riesig.
Wir spazieren zur Erscheinungskapelle, zünden Kerzen an und verweilen ein bisschen – entschleunigen nennt man das heutzutage. Es ist ruhig hier – kein Andenkenladen stört, die befinden sich Gott sei Dank (sowie in den anderen Wallfahrsorten auch) außerhalb des heiligen Bezirkes. Wir beobachten die Pilger, die – für uns sehr ungewohnt – teilweise auf den Knien oder liegend in Richtung Basilika rutschen.
Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich die neue, fast 9000 Gläubige fassende Dreifaltigkeitskirche. Würde nicht ein überdimensionaler Rosenkranz und ein 25 Meter hohes Stahlkreuz davor stehen, würde man es fast nicht als katholische Kirche (viertgrößte der Welt) erkennen …
Wir haben bei unseren Wohnmobilreisen bisher schon die bekanntesten Marienwallfahrtsorte Lourdes (F), Medjugorje (BIH), Knock (IRL) und eben jetzt Fatima besucht. Ich bin der Meinung, dass man gar nicht unbedingt gläubig oder irgendwie esoterisch angehaucht (nicht böse gemeint …) sein muss. Für uns hat – abgesehen von der Kommerzialisierung, deren Auswüchse sich meist außerhalb befinden und die man ja nicht unbedingt mehr als notwendig beachten muss – also für uns hat jeder dieser Orte irgend etwas Besonderes, etwas Eigenartiges aber Wohltuendes an sich, schwer zu beschreiben – vielleicht ist Kraftplatz der richtige Ausdruck. Aber das spielt sich wahrscheinlich alles im Kopf ab und darum sind die Empfindungen auch von Mensch zu Mensch sehr verschieden …
Jetzt aber wirklich wieder genug philosophiert (irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich bei diesem Reisebericht noch mehr Worte verwende, als sonst – wird wohl das Alter sein …).
Ich gehe später noch einmal von unserem Wohnmobil hoch zum „Heiligtum von Fatima“, wie es genannt wird, um noch ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Dabei stoße ich zufällig auf die Lichterprozession und weil ich diese bei unseren Besuch in Lourdes leider versäumt habe, ist meine Freude dieses Mal umso größer ..
Wie schon erwähnt, gibt es neben dem Heiligtum Fatima einen ausgewiesenen Stellplatz für Wohnmobile. Leider steht neben uns ein PKW mit Wohnwagen, der die ganze Zeit ein Stromaggregat laufen lässt. Weil mir das einfach zu laut und weil relativ wenig Platz ist, fahren wir auf einen der vielen PKW-Parkplätze, die am Abend völlig leer und verwaist sind.
Tag 11
Mo. 31.07.2017
Vormittag: Sonnig + 25° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 25° C
Besichtigung Fatima
Abmarsch: 09:30 Uhr - Rückkehr: 11:05 Uhr
Besichtigungszeit: 01 Stunde 35 Minuten
Abfahrt: 11:05 Uhr - Rückkehr: 20:12 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 07 Minuten
Fatima - Tomar - Peniche Papóa
3589 - 3626 -3771 km (182 km)
Ganz alleine waren wir nicht, auf dem einsamen Parkplatz. Ein eher ungewöhnliches Wohnmobil hat hier – nicht weit von uns entfernt – ebenfalls eine ruhige Nacht verbracht. Ein etwas älterer Herr mit weißem Bart, so wie man sich vielleicht Moses vorstellt, entsteigt dem Gefährt. Wenn ich richtig gezählt habe, folgen ihm drei Burschen im Teenageralter, ein kleines Mädchen und zum Schluss, zwei erwachsene Damen – quasi große Großfamilie …
Den Vormittag nützen wir, um das Heiligtum Fatima noch einmal genauer zu erkunden. Das Marienheiligtum feiert übrigens 2017 den 100. Jahrestag der Marienerscheinungen …
So wohl wir uns hier auch gefühlt haben, irgend wann passt es dann auch und uns gelüstet es wieder nach mehr – also auf in Richtung Meer …
Convento do Cristo
Nachdem wir uns am Vormittag noch einmal Zeit für Fatima genommen haben, geht es jetzt wieder back to the Coast. Genauso wie in Spanien, fallen uns auch hier in Portugal sehr viele Citroen 2 CV in allen möglichen und unmöglichen Farben auf – da muss es wohl eine große Fangemeinde hier geben …
Unser erster Halt auf der Fahrt zur Küste ist die große Klosterkirche der Tempelritter – Convento do Cristo – bei Tomar. Eine beeindruckende Mischung aus „Ritterburg“ und mittelalterlichem Kloster mit vielen Kreuzgängen, besonderen Fenstern im manuelinischen Stil (Wikipedia) und die pompöse Klosterkirche mit ihrer außergewöhnlichen sechzehnkantigen Form …
Convento do Cristo
Parkgebühr € 0,80 für eine Stunde
Eintritt: € 6,– pro Person
GPS: N 39,60514° W 8,41758
Tomar
Gleich in der Nähe, quasi direkt neben der Klosterburgkirche liegt Tomar, die angeblich schönste Stadt Portugals ?
Naja – da lässt sich wohl ein wenig streiten und durch die hohen Erwartungen sind wir doch ein wenig enttäuscht. Aber nur ein bisschen – es gibt ein paar enge Gassen, einen sehr schönen Platz vor der Kirche und die Kirche selber und außerdem speisen wir portugiesische Spezialitäten in einem vorzüglichen Restaurant und ein Eis als Zugabe in der Fußgängerzone …
Auf der Weiterfahrt durchqueren wir auch mehrmals große Waldbrandgebiete. Vor einem Monat starben über 60 Tote in Portugal. Als Feuerwehrmann läuft mir jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken.
Mir ist auch schon aufgefallen, dass die Bombeiros – die Feuerwehrmänner hier in Portugal – verständlicher Weise ein großes Ansehen genießen und das gefällt mir natürlich besonders ….
Papoa bei Peniche
Vorbei an Märchenschlösser (Castelo de Almourol) und Cachenarinder, wollen wir wieder ans Meer finden eine ganz herrliche Küste auf der Halbinsel Peniche …
Nicht nur die weltbesten Surfer treffen sich hier, auch Sonja und ich sind begeistert. Die Halbinsel ist vorgelagert und glänzt im Abendrot unvergesslich. Auch eine Gruppe religiöser Fanatiker macht sich lautstark bemerkbar, stört aber auch nicht – ist ja genug Platz hier …
Je länger der Abend – desto weniger Leute befinden sich vor der Halbinsel Papoa. Sonja und ich genießen fast alleine den herrlichen Sonnenuntergang.
Nachdem die Sonne untergegangen ist, stehen wir alleine auf einem natürlichen Platz vor der Halbinsel Papoa. In der Nacht kommen zwar ein paar PKW’s, um die Einsamkeit ebenfalls zu genießen, die stören aber keineswegs unsere Nachtruhe .
Tag 12
Di. 01.08.2017
Vormittag: Sonnig + 25° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 25° C
Abfahrt: 09:25 Uhr - Ankunft: 13:49 Uhr
Reisezeit: 04 Stunden 24 Minuten
Peniche Papóa - (Sintra) - Lissabon
3771 - 3908 km (137 km)
Wir genießen auch am Morgen die herrliche Aussicht auf die Halbinsel Papoa, dem Surfer Paradies in der Nähe von Peniche.
Meer, Klippen, Strand und wenn möglich einsam – das sind unsere Zutaten für einen Stellplatz/Übernachtungsplatz nach unserem Geschmack …
Mafra
Heute haben wir wirklich nicht viel vor …
Eigentlich wollen wir nur gemütlich von Peniche über Mafra (größte Schlossanlage in Portugal), an Sintra vorbei, nach Lissabon gelangen.
Zwischengeschichtl – Sintra …
Namhafte Reiseführer beschreiben Sintra, 25 Kilometer vor Lissabon gelegen, als schlicht und einfach für Wohnmobile nicht geeignet. Verschiedene Reiseberichte in den verschiedenen Internet-Foren bestätigen dies nachdrücklich.
Naja, wir glauben zwar nicht zu 100 Prozent unserem Reiseführer, haben uns schon oft gegen ihn entschieden und sind (meistens) gute gefahren damit. Aber – wenn schon überall steht, man soll nicht mit dem Wohnmobil nach Sintra fahren und auch noch Freunde, die dort waren, dies bestätigen, dann muss nicht einmal ich dahin fahren. Auch wenn mich die Paläste und verwunschenen Gärten schon reizen würden. Aber man muss/kann ja nicht alles in einem Land sehen …
Also nehmen wir uns vor, schön außen rum zu fahren – ABER die lassen uns nicht. Ein Umleitungsschild führt uns direkt in den Ort hinein. Der Verkehr wird mehr und dann biege ich ab, weil ich ein Parkplatzschild in der Nähe des Zentrums gesehen habe – wie sich kurz danach heraus stellt: Eindeutig mein Fehler!
Der Parkplatz ist natürlich rammelvoll und dann kann ich mit meinem Womo nicht mehr umdrehen, also fahre ich gezwungenermaßen weiter. Die Straße wird schmäler und steiler. Sie führt den Berg hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Wäre noch kein so großes Problem, wenn da nicht an den engsten Stellen Reisebusse entgegen kommen würden – Millimeterarbeit ist angesagt und wir „genießen“ die Fahrt – oder besser gesagt: das schrittweise Weiterkommen – im Zentrum von Sintra. Viele, viele Fahrzeuge, noch mehr Menschen, Getreidegasse Salzburg ein „Lercherlschas“ (= Kleinigkeit, Geringfügigkeit – wie der Darmwind einer Lerche – geflügeltes österr. Wort …) dagegen.
Aber wir kommen durch, langsam, sehr langsam bewegen wir uns durch Sintra und sehen dazu auch noch einige der bekannten Sehenswürdigkeiten. Nach gefühlten 1 ½ Stunden sind wir endlich wieder draußen und können nur bestätigen, was die anderen eh schon wussten: Sintra ist für Wohnmobilfahrer eher ungeeignet …
Camping Lissabon
Kurz vor zwei Uhr checken wir am Campingplatz in Lissabon ein (der einzige Campingplatzaufenthalt bei dieser Reise …), suchen uns ein nettes Platzerl im Schatten und relaxen. Der Platz hat zwar auch schon bessere Zeiten gesehen, aber so extrem anspruchsvoll sind wir hier nicht. Wir haben nette Nachbarn: Ein englisches, etwas älteres Ehepaar, das seit zwei Monaten mit einem VW-Campingbus unterwegs ist; Ein spanisches Ehepaar, das mit einem altersdemenz-kranken Hund, der sehr schlecht sieht, nichts mehr riecht und fast nichts mehr hört, unterwegs sind. Wir müssen dem armen Hund -achja, hinken tut er auch noch – mehrmals davon überzeugen, dass er in unserem Womo nicht zu Hause ist. Haben wir auf unserer Reise bisher nur ein oder zwei Wohnmobile aus Deutschland getroffen, so sind hier auf dem Campingplatz doch einige zu sehen. Gleich oberhalb von uns ein, zu einem Wohnmobil umgebauter Gelände-LKW, mit dem man sicher in die Sahara oder sonstige entlegene Gebiete fahren kann und nebenan ein wunderschöner 2 CV mit einem dazu passenden Wohnwagen …
Trotz Hochsaison ist der Platz keineswegs überbelegt und auch im Swimmingpool ist kein großer Andrang. Den lauen Sommerabend lass ich mit Lesen und einem kühlen Bier und Sonja natürlich mit ihren Adventbasteleien ausklingen …
Hallo Joxy,
danke für deinen Beitrag – uns haben die gekauften Reiseführer und natürlich auch die Berichte im Internet dorthin geführt, wo wir eben waren …
Und klar – natürlich gibt es viele gute Rastplätze zwischen „unseren“ Stellplätzen, die es zu erkunden gibt …
LG Rupert
Mal ehrlich….einen gekauften Reiseführer braucht man nun nicht mehr….Einzig , dass ich in meinem Alter nicht derart grosse Tages-Strecken fahre. Aber ich denke , dass ich zwischen deinen Rastplätzen auch noch welche vorhanden sind.
Danke für deinen perfekten Berichte,