Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Azurtour - Teil 2

09. April bis 12. April 2009

Gesamtroute - 05.. bis 12. April 2009

2009 - Azurtour

Gesamtroute:

Kuchl – Finale Ligure (I) Monaco (MC) – St. Tropez (F) Verdonschlucht – Moustiers – Sevrier – Schweiz – Lindau (D) – Kuchl – 2492 km

2. Etappe - Provence

09.04. – 12.04.2009

St. Tropez (F) – Tourtour – Sillans-la-Cascade – Verdonschlucht – Moustiers – Route Napoleon – Grenoble – Sevrier – Lindau (D) – Kuchl  (A) – 1394 km

Tag 5
Do. 09.04.2009
Vormittag: Leicht bewölkt + 24° C
Nachmittag: Heiter + 26° C
Abfahrt: 10:05 - Ankunft: 18:20 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 15 Minuten
St. Tropez - Tourtour - Sillans-la-Cascade - Verdonschlucht - Moustiers
1098 - 1190 - 1301 km (206 km)
In der Provence ...
Tourtour - ein altes Städtchen ...
Blumenpracht in Tourtour ...

Wir verließen in der Früh St. Tropez und nun ging es weiter in das Landinnere.
En nettes Örtchen in der Provence ist Tourtour, dem wir einen Besuch abstatteten.
Eine wunderschöne Aussicht hat man von der Kirche aus über die Weiten der Provence. Den  Parkplatz nebenbei könnte man auch als Stellplatz nützen.
Der Ort selber ist malerisch alt und lädt zu einem Spaziergang ein.

Dieses Mal nahmen wir wieder den Reiseführer zur Hilfe und der führte uns ein paar Kilometer weiter nach Sillans-la-Cascade. Wie der Name schon sagt (unsere Französisch-Kenntnisse werden auch immer besser) muss es hier einen Wasserfall geben. und diesen erreichten wir nach einem 10-minütigen Spaziergang und ein paar ignorierten Verbotsschildern.

Der Bach „Bresque“ stürzt hier ca. 35 Meter hinunter ins türkisgrüne Wasser und bietet einen fast mystischen Anblick. Nachdem Heidi ihren Sepp für die Nachwelt abgelichtet hatte, fand dieser einen ausgewaschenen Ast, den sicher Miraculix hier vergessen haben dürfte. Da dieser in nicht mehr benötigen wird, nahm Sepp den eigenwilligen Ast an sich, um damit seinen häuslichen Garten zu schmücken. Ein paar freundliche Franzosen fragten, ob wir den so etwas in Österreich nicht hätten, aber Sepp war so fasziniert, dass er fast poetisch geworden wäre …

Fotoshooting am Wasserfall ...
Sillans-la-Cascade
Souvenir aus Frankreich ...

Als wir den Stausee „Lac de Ste. Croix“ passierten, wussten wir: jetzt sind wir nicht mehr weit vom berühmten Grand Canyon de Verdon – einer der größten Schluchten Europas – es geht bis zu 700 Meter in die Tiefe – entfernt und dann ging es auch schon in Serpentinen bergauf.
Meine Frau Sonja bekämpfte ihre natürliche Abneigung gegen enge Straßen und tiefe Abgründe mit einer intensiven „Fotografiererei“ aus dem Fahrzeug heraus …

Der  Reiseführer empfahl, dass man bei den zwei Tunnels eine Person vorausschicken sollte, die den Gegenverkehr auf halten soll …
Die Straße an der Südroute der Schlucht ist zwar an manchen Stellen eng, aber trotzdem – mit einiger Aufmerksamkeit – ohne Probleme zu befahren. Der gewaltige Anblick entschädigt dann für alles …

Es kann schon sein, dass einem beim Anblick in die Tiefe der Atem stockt.
Am Ende der Schlucht fuhren wir nicht in Richtung Castellane weiter, sondern bogen ab, um auch den nördlichen Teil der Schlucht zu durchfahren.

Vor Antritt dieser Etappe hatte ich schon so meine Bedenken, ob wir der Herausforderung dieser Fahrt gewachsen sind. Nach dem wir den südlichen Teil (laut Reiseführer die anspruchsvollere Route) geschafft hatten und auch Sonja begeistert war, freute ich mich so richtig auf den nördlichen Abschnitt. Denn ich hatte gelesen, dass es nicht mehr so eng, kurvig und anstrengend werden würde. Trotzdem waren auch wir etwas geschafft, als wir nach einem anstrengenden Tag in Moustiers-Ste.-Marie eintrafen.

Lac de Ste. Croix - Stausee
Die Verdonschlucht - teilweise sehr kurvig ...
... und viele Tunnels ...
... aber wunderschön ...
Moustiers-Sainte-Marie
Der Stern oberhalb von Moustiers ...
... besonders in der Nacht sehr mystisch ...

Schön aber ermüdend war die Fahrt durch die Verdonschlucht gewesen. Trotzdem traten Sonja und ich den Fußweg in Richtung „Stern von Moustiers“ an …

Dieser Stern wurde angeblich von Kreuzrittern zwischen den Felsen von Mousstiers aufgehängt. Wir schlenderten durch die engen Gassen und bereuten unseren Ausflug keineswegs.

Dieses – nicht ganz 600 Einwohner zählende Bergdörfchen liegt herrlich idyllisch, fast irgendwie geheimnisvoll – zwischen hohen, kalten Felswänden in eine einzige Naturkulisse eingebettet. Auf einem abenteuerlichen Weg bogen wir in Richtung „Mariengrotte“ ab und waren froh, als wir hoch ober Moustiers wieder auf die befestigte Stiege zum Felsenkloster trafen und das kleine Kirchlein ganz oben besichtigen konnten.

Auf dem Rückweg zum Stellplatz trafen wir auf Heidi und Sepp, die die gleiche Idee wie wir hatten. Ein gemeinsamer Kaffee in einem der romantischen Lokalitäten ging sich dann leider nicht mehr aus – es war doch ein sehr ereignisreicher Tag gewesen …

Der einfache und offizielle Stellplatz liegt direkt neben dem Feuerwehrhaus vor dem Ort und man hat eine herrliche Aussicht auf den schönen Ort Moustiers-Sainte-Marie

Stellplatz Moustiers-Sainte-Marie
VE, Mistkübel
Preis für 24 Stunden: € 6,00
F-04360 Moustiers-Ste.-Marie
GPS: 43°50'36" N, 06°13'05° E
10 Minuten zu Fuß in die Altstadt
Tag 6
Fr. 10.04.2009
Vormittag: Heiter + 26° C
Nachmittag: Heiter + 26° C
Abfahrt: 09:05 - Ankunft: 17:28 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 23 Minuten
Moustiers - Route Napoleon - Grenoble - Sevrier
1301 - 1668 km (367 km)
Lavendelfelder begleiten uns ...
Route Napoleon - herrliche Bergaussichten
Route Napoleon - mehrere Zwischenstopps ...

Am 6. Tag unser Osterreise ging es doch schon wieder in Richtung Heimat. Auf den Spuren von Napoleon – vorbei an Lavendelfeldern, die im Juni wunderbar aussehen müssen – über „Gap“ und die NR 85 wieder in die Bergwelt auf 1200 Meter. die NR 85 ist aber sehr gut ausgebaut und so war die Fahrt ein Vergnügen.

... wunderschöne Gärten ...
Zwischendurch-Picknick ...

Ab Grenoble übernahmen Sepp und Heidi die Führung. Über die Autobahn ging es weiter in Richtung „Lac d‘ Annecy“, wo wir in Sevrier, bei der Kirche, fast direkt am See einen wunderbaren Parkplatz für die Nacht fanden.

Lac d' Annecy
Kirche in Servier ...
Über dem See ...
Parkplatz Servrier (F)
WC,
kostenlos
F-74320 Sevrier
GPS: 45°51'50" N, 06°08'28" E
Auf einem Hügel direkt neben der Kirche
Tag 7
Fr. 11.04.2009
Vormittag: Bewölkt + 23° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 25° C
Abfahrt: 11:10 - Ankunft: 18:55 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 45 Minuten
Sevrier (F) - durch die Schweiz - Lindau (D)
1668 - 2156 km (488 km)
Fußweg nach Monaco ...

Eigentlich war unser Motto auf unseren Reisen immer: Der Weg ist (auch) ein Ziel. Die Heimreise durch die Schweiz bildete leider dieses Mal eine Ausnahme. Aus Zeitgründen verbrachten wir den halben Tag im Wohnmobil, um unserer Heimat ein bisschen näher zu kommen.
Aber vielleicht können wir das schöne Nachbarland Schweiz ein andermal genauer begutachten …

Die Fahrt ging durchgehend auf der Autobahn über Genf – Bern – Zürich – Bregenz – Lindau (D)

Müde aber glücklich genossen wir am Abend noch einmal die herrliche Aussicht auf Monaco …

Stellplatz Lindau (D)
WC, VE
€ 1,50 für die ersten zwei Stunden, danach € 0,80 pro Stunde
D-88131 Lindau am Bodensee
GPS: 47°33'26" N, 09°42'03" E
Ca. 1 km ins Ortszentrum
Tag 8
Sa. 12.04.2009
Vormittag: Leicht bewölkt + 23° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 25° C
Abfahrt: 12:45 - Ankunft: 17:15 Uhr
Reisezeit: 04 Stunden 30 Minuten
Lindau (D) - München - Salzburg - Kuchl
2156 - 2492 km (336 km)
Lindau am Bodensee ...
Lindau am Bodensee ...

Lindau am Bodensee verfügt über eine sehenswerte Altstadt auf der gleichnamigen Insel. Obwohl am Morgen doch Touristenmassen (das erste Mal auf dieser Reise …) in die Altstadt strömten, nutzten auch wir einen Besuch und besichtigten das Rathaus und den Hafen …

Nach Mittag ging es dann über München (Autobahn) endgültig Richtung Kuchl und es war wie immer schön – Zuhause an zu kommen …

Reise-Resümee:

Hatte ich – wie bereits erwähnt – ein bisschen Bauchweh vor der Reise, so darf ich jetzt sagen, dass die meisten Befürchtungen völlig unbegründet waren: Arrogante Franzosen –  Nein, aus unserer Sicht ein völlig unbegründetes Vorurteil:  ich habe selten so nette Menschen gesehen, die – bei entsprechend, höflichem und netten Entgegenkommen – sehr freundlich auf einen zugehen: Respekt!

Sicherheit: wenn man bedenkt, dass im Vorjahr am Autobahnparkplatz in unserem heimatlichen Nachbarort viermal Wohnmobile überfallen und ausgeraubt wurden, dann kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich mich an der Côte d‘ Azur genauso sicher gefühlt habe, wie zu Hause ;-)) Ehrlich gesagt, hatten wir nie das Gefühl, dass uns irgend etwas passieren könnte.  

Wohnmobilunfreundlich: Das mag für die Küste im Hochsommer vielleicht gelten – wenn man sich ein bisschen umsieht, findet man geeignete und schöne Stellplätze – auch an der Küste.  

Zusammenfassung:

Die Küste an der Côte d‘ Azur sollte man ruhig einmal gesehen haben – Die Reisezeit im Frühjahr hat sich für uns als ideal heraus gestellt. Der Teil der Provence, den wir bereist haben, war absolut schön und hat uns sehr gefallen. Eine Reise mit genügend Zeitspielraum in den, von uns noch unentdeckten Teil, wäre sicher empfehlenswert. Vielleicht fahren wir ja einmal mit Ziel Lourdes, in umgekehrter Route über die Schweiz kommend – Avignon – Marseille – …. usw. ….

Ich würde zwar nie aus meinem Heimatort wegziehen, aber es gibt schon woanders schöne Flecken auf dieser Erde.  Generell hat sich Frankreich für weitere Wohnmobilreisen absolut empfohlen und irgendwie bekomme ich schon wieder Urlaubsgefühle …

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