Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Azurtour - Teil 1

05. April bis 09. April 2009

Gesamtroute - 05.. bis 12. April 2009

2009 - Azurtour

Gesamtroute:

Kuchl – Finale Ligure (I) – Monaco (MC) – St. Tropez (F) – Verdonschlucht – Moustiers – Sevrier – Schweiz – Lindau (D) – Kuchl – 2492 km

VORWORT

Sollten wir - oder sollten wir nicht ??? Nämlich mit dem Wohnmobil an die Côte d' Azur fahren und ein bisschen in die Provence schnuppern. Auf der einen Seite hört man regelrechte Lobeshymnen über diese Gegend: Herrliche Küste - unverfälschtes Hinterland, Highsociety-Tummelplatz und duftende Lavendelfelder …

Auf der anderen Seite ist es für acht Tage doch eine ziemlich weite Strecke und fast sämtliche Wohnmobil-Reiseführer raten von einer Tour an die französische Mittelmeerküste gänzlich ab: So gut wie keine Stellplätze, überfüllte Dörfer und Städte in der Hauptreisezeit und vor allem sollen sich in dieser Gegend sämtliche dunkle Gestalten und Gauner ein Stelldichein geben und nur auf uns, Wohnmobilisten warten, um uns sämtliche Habseligkeiten zu rauben.

Wir (Heidi und Sepp, Sonja und ich - Rupert) fuhren -zwar mit ein bisschen Bauchweh (zumindest ging es mir so) - aber wir fuhren trotzdem ..

1. Etappe - Côte d’Azur

05.04. – 08.04.2009

Kuchl (A) – Finale Ligure (I) – Menton (F) – La Turbie – Monaco (MC) – Eze (F) – Ramautelle – St. Tropez – 1098 km

Tag 1
So. 05.04.2009
Vormittag: Wechselhaft + 24° C
Nachmittag: Heiter + 26° C
Abfahrt: 07:04 - Ankunft: 18:20 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 16 Minuten
Kuchl (A) - Finale Ligure (I)
0 - 819 km

Anfahrt über die Autobahn Rosenheim (D) nach Innsbruck – Bundesstraße Brenner (B182) – Sternitz (I) – Autobahn (A22) bis Rovereto – am Westufer (SS45) des Gardasees – nach Sirmione.

Fahrt - größtenteils über Autobahn ...
Das ist Urlaub: Italienische Riesenpizza ...

Anfahrt über Rosenheim (D) nach Innsbruck – Kufstein – Innsbruck – Gardasee – Trento – Finale Ligura (durchgehend Autobahn)

Die Anreise – da waren wir uns einig – sollten wir so schnell als möglich hinter uns bringen, um es anschließend etwas gemütlicher angehen zu lassen. Die Strecke war uns bekannt: Dieses mal ging es nicht unter – sondern über die Europabrücke in Tirol – weiter bei idealem Reisewetter nach Italien – links (quasi östlich) am Gardasee (von dem wir nicht einen Tropfen sahen) vorbei – durch eine eher trostlose Gegend bis ans Mittelmeer – nach Finale Ligura. Die Fahrt verlief mit ein paar Pausen ohne größere Schwierigkeiten und die 819 Kilometer waren gut zu bewältigen – auch mit Hilfe von zwei Navi’s …

Der bekannte Stellplatz in Finale Ligure liegt direkt am Meer und empfing uns mit einem stimmungsvollen, prächtigen Regenbogen. Ebenso prächtig war die Pizza im netten italienischen Ort an der Blumenriviera …

Stellplatz Finale Ligure
VE, Brausen (Kaltwasser)
Preis für 24 Stunden: € 15,00
Via Aurelia, I-17024 Finale Ligure
GPS: 44°09'53" N, 08°20'15" E
10 Minuten zu Fuß in die Altstadt
Tag 2
Mo. 06.04.2009
Vormittag: Heiter + 26° C
Nachmittag: Heiter + 27° C
Abfahrt: 09:37 - Ankunft: 17:50 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 13 Minuten
Finale Ligure (I) - Menton (F) - La Turbie (F)
819 - 947 km (128 km)
Sonnenaufgang in Finale Ligure ...
Menton - die franz. Orangenstadt ...

Nur ungern trennten wir uns nach dem Sonnenaufgang und einem kleinen Spaziergang von unserem Übernachtungsplatz – gegen ein wenig relaxen und sonnen wäre nichts einzuwenden gewesen. Aber man wollte ja auch noch andere Sehenswürdigkeiten sehen und so ging es über die Autobahn (viel schöner als entlang der Küste) über Brücken und durch unzählige Tunnel – mit meistens schönen Blick auf die Küste – weiter nach Menton, die erste Stadt (quasi links unten) in Frankreich. Der Besuch von Menton – mit hübschen Hafen und einer sehenswerten Altstadt ist absolut empfehlenswert. Besonders der Ausblick vom Friedhof auf die Küste ist beeindruckend.

Zwischengeschichtl – Französich …

Leider sind wir des Französischen nicht mächtig (bis auf die Zahlen von eins bis zehn, die Sonja und ich in einem Intensivsprachkurs während der Anfahrt auswendig gelernt haben. Naja „Bonjour“ und ein paar andere Wortfetzen gingen auch noch …) und man hörte immer, dass der Franzose arrogant immer nur seine Muttersprache spricht und schon gar nicht Deutsch. Im Gegensatz dazu unterstützte uns ein wirklich sehr freundlicher Kellner mit allen Mitteln bei der Speisenauswahl. Er nahm sogar einer älteren Dame ihr Essen kurz weg, um mir zu zeigen, was er empfehlen könnte. Generell kann man sagen, dass wir während unserer Azurtour nur nette und äußerst hilfsbereite Menschen in Frankreich kennen gelernt haben …

Ein Traumplatz ...
... direkt oberhalb von Monaco ...
... direkt oberhalb von Monaco ...

Nach Menton ging es weiter in Richtung Monaco – unserem nächsten Ziel. Aber vorher galt es noch einen geeigneten Stellplatz zu finden. Fündig wurden wir bei unseren intensiven Reisevorbereitungen im Wohnmobilführer von Ralf Gnéus: „Mit dem Wohnmobil in die Provence und an die Côte d‘ Azur“. In der Nähe von La Turbie – oberhalb von Monaco – auf Wegen, die man ohne Beschreibung nie und nimmer befahren würde. Belohnt wurden wir mit einem absoluten Stellplatzhammer: 

Ein Traum – wir standen direkt oberhalb von Monaco, fast alleine und hatten eine Aussicht – nicht zu beschreiben, besonders in der Nacht …

Eine nette Mutter mit ihrer Tochter (konnten ein bisschen Deutsch) erklärten uns unheimlich nett die ganze Gegend …

Nachtrag: Leider mussten wir bei einem späteren Besuch feststellen, dass „unser“ traumhafter Übernachtungsplatz behördlich geschlossen wurde und – laut Nachbarn – die Zufahrt mit hohen Geldbußen von er Polizei bestraft wurde …

Stellplatz La Turbie
Keine Einrichtungen - traumhafte Aussicht
kostenlos
F-06320 La Turbie,
GPS: 43°44'35" N, 07°24'05" E
Platz nicht mehr verfügbar ....
Tag 3
Di. 07.04.2009
Vormittag: Sonnig + 28° C
Nachmittag: Sonnig + 30° C
Abmarsch: 08:30 - Heimkehr: 18:00 Uhr
Besuchszeit: 08 Stunden 20 Minuten
Besichtigung Monaco
505 Höhenmeter - zu Fuß (? km)
Fußweg nach Monaco ...
Ozeanographisches Museum ...
Farbenpracht und Artenvielfalt ...

Nachdem ich viele Reiseführer gelesen habe – hatte ich nicht wirklich Lust, Monaco zu besuchen: Aber – Das wäre absolut ein Fehler gewesen – wir hätten den herrlichen Stellplatz nie kennen gelernt und auch Monaco selber ist durchaus einen Besuch wert. Gott sei Dank bestand Sepp auf diese Stadt, die wir nach einer Stunde Wanderung erreichten. Erster Programmpunkt war das Ozeanographische Museum (unbedingt ansehen) und danach die Gärten, Kirchen und Gassen der auf einem Hügel liegenden Altstadt.

Unzählige Arten (anscheinend über 4000 – wir haben sie aber nicht gezählt) Formen und Farben im Meeresmuseum, das wirklich sehenswert ist. 

Der alte Hafen von Monaco und der neue Hafen von Monte Carlo ist für seine Luxusyachten und die Formel 1 Strecke (die wir natürlich „begangen“ haben) bekannt.

Zumindest einmal sollte man Monaco, Monte Carlo (Casino) gesehen haben. Danach ging es wieder hoch zu unserem Stellplatz nach La Turbie.

Formel 1 - Denkmal
Der alte Hafen von Monte Carlo ...
Casino Monte Carlo
Sonja in Monte Carlo ...

Müde aber glücklich genossen wir am Abend noch einmal die herrliche Aussicht auf Monaco …

Stellplatz La Turbie
Keine Einrichtungen - traumhafte Aussicht
kostenlos
F-06320 La Turbie,
GPS: 43°44'35" N, 07°24'05" E
Platz nicht mehr verfügbar ....
Tag 4
Mi. 08.04.2009
Vormittag: Leicht bewölkt + 26° C
Nachmittag: Bewölkt + 25° C
Abfahrt: 09:07 - Ankunft: 12:20 Uhr
Reisezeit: 03 Stunden 13 Minuten
La Turbie - Eze - St. Tropez
947 - 952 - 1098 km (151 km)
Morgensonne über Monaco ...
Bergdörfchen Eze

Noch einmal genossen wir in der Früh den herrlichen Ausblick von oben auf Monaco und das Meer …
Danach ging es weiter Richtung St. Tropez. Gar soweit kamen wir aber nicht, denn nach fünf Kilometer besuchten wir das Bergdörfchen Eze. Nachdem wir unsere Reisemobile an der Einfahrtsstraße abgestellt hatten, wanderten wir die engen und steilen Gässchen hinauf. Leider war der botanische Garten mit einer angeblich sehr schönen Aussicht noch geschlossen. Trotzdem haben wir auch diesen Besuch nicht bereut.

Eze

Nun ging die Fahrt weiter teils Autobahn – teils Nationalstraße in Richtung St. Tropez – oder besser gesagt nach Ramatuelle – ca. 12 km von St. Tropez entfernt, wo wir uns auf den dortigen Stellplatz niederließen.

Das Wetter in Ramatuelle war nicht gerade einladend – die stürmische See hatte aber für mich doch auch einen eigenen Reiz und so konnte ich es mir nicht verkneifen ins Meer zu waten. Es war überhaupt nicht kalt, allerdings fast schwarz – vom vielen Seegras, das am nächsten Morgen fast einen Meter hoch am Strand lag ..

Strand von Ramatuelle ...
... das tosende Meer ...

Zwischengeschichtl – Unser Wohnmobil …

Jede Reise hat seine Höhe- aber auch seine Tiefpunkte: Von so einem absoluten Minuspunkt möchte ich nun berichten:

Neben uns – auf dem Stellplatz – hatten wir ein – vorerst – nettes deutsches Ehepaar als Nachbarn. Und zwar nett – bis zu dem Zeitpunkt, als mich die Dame des Hauses fragte, „Wie alt ist denn eigentlich ihr Wohnmobil?“

Das ehemals nette Ehepaar hatte nämlich vor Jahren das gleiche Modell – nicht wie unseres mit Baujahr 1995 sondern sogar Baujahr 1996 – aus „Sicherheitsgründen“ gegen ein neues Wohnmobil ausgetauscht, da sie sich nicht mehr trauten, mit so einem alten Wohnmobil auf Reisen zu gehen.

Unser Wohnmobil – unser Eigentum, quasi ans Herz gewachsen – ist zwar ein etwas älteres Kaliber und wird vielleicht (wenn man es ohne Herzlichkeit betrachtet) optisch von außen keinen Schönheitspreis gewinnen, ABER – es ist fahr- und sicherheitstauglich optimal in Ordnung und entspricht VOLL unseren Anforderungen …  Mit dem ehemals netten, deutschen Ehepaar habe ich aus Solidarität zu unserem Wohnmobil von da an, natürlich kein Wort mehr gesprochen ..

Porte del Diavolo ...
... die Teufelsbrücke ...

Nach dem wir noch den ganzen Nachmittag vor uns hatten, machten wir uns, trotz intensiver Warnung der – ehemals netten weiblichen Hälfte des deutschen Ehepaares – per Rad auf den Weg nach St. Tropez. Die Straße verlief zwar ca. 12 Kilometer lang etwas hügelig auf und ab, war aber ohne Schwierigkeiten zu bewältigen …

St. Tropez selber bot dann außer einiger ansprechender Kunstobjekte das – man kann fast sagen – Übliche: Hafen, Yachten und teure Lokale ..

Nachträglich könnte man fast sagen: Es wäre nicht arg dramatisch gewesen, wenn wir St. Tropez nicht besucht hätte – Yachten sahen wir schon zur Genüge in Monaco (sogar noch größere und teurere – wenn man darauf Wert legt) – das Wetter war nicht besonders – weiters vermissten wir den angeblich berühmten Flair und den Gendarmen von St. Tropez (Lous de Funés) haben wir trotz intensiver Suche auch nicht gefunden …

Aber unsere Damen und Sepp nützten St. Tropez, um endlich shoppen zu gehen und wir können zumindest sagen, dass wir dort waren …

Auf der Fahrt mit dem Rad nach St. Tropez waren uns schon einige Kunstwerke neben der Straße aufgefallen. Auf dem Rückweg zum Stellplatz Ramatuelle hatten wir dann noch Gelegenheit, die Figuren genauer zu betrachten …

Stellplatz Ramautelle
VE, Dusche, WC
€ 6,-- für 24 Stunden
Route de Bon Terasse, F-83350 Ramatuelle
GPS: 43°12'42" N, 06°39'39" E

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