Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Südfrankreich

Schusterreise – 12.03. bis 22.03.2022

Gesamtroute 12. bis 22. März 2022

2021 - Rumänien-Rundreise

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Schweiz – Chauvet Höhle (F) – Avignon – Carmargue – Carcassonne – Lourdes – Ainsa (E) – Espelette (F) – Biarritz – Contis Plage – Dune de Pyla – Eurodisney Paris – Kuchl (A) – 4018 km

VORWORT

Wir sind wieder unterwegs – Die Schusterfamilie. Meine Schwestern: Marie-Luise, Margreth und wir, Sonja und Rupert. Einmal im Jahr – wenn es möglich ist -entdecken wir zusammen kleine Teile von Europa. Die paar Tage nehmen wir uns einfach, um über alte Zeiten zu sprechen (die Fahrt im Wohnmobil eignet sich ideal dafür); an unsere Familie Unterwurzacher zu denken, die seit fünf Generationen in Kuchl lebt und seit ebenso langer Zeit dem Schuhmachergewerbe nachgeht und um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen …

… und wo soll es heuer hingehen? Sonja und ich waren vor 12 Jahren, bei unserer Sommertour durch Frankreich auch nach Lourdes gekommen und hatten dort das berühmte Heilwasser gehortet. Mittlerweile war die Vorräte zur Neige gegangen und so beschlossen wir, nach Lourdes zu fahren. Ein bisschen weit für 10 Tage, aber Margreth war noch nie dort – also stellte ich eine kleine Rundreise zusammen. Ich hielt mich zwar nicht an meinen ursprünglichen Plan (das mache ich fast nie …) aber dazu später mehr …

Daten:
– Österreich: 8,97 Mio. Einwohner, 83.882 km2 Fläche, 107 Einwohner/km2, Wien;
– Frankreich: 67,96 Mio. Einwohner, 632.733 km² Fläche, 123 Einwohner/km², Paris;
– Spanien: 46,4 Mio. Einwohner, .505.970 km² Fläche, 95 Einwohner/km², Madrid;

Reiselektüre/Reisevorbereitung:
Sommertour Frankreich – Teil 1 – REISEBERICHTE UNTERWURZACHER
–  Tipps aus vielen Internetseiten und Foren …

Tag 1
Sa. 12.03.2022
Vormittag: Sonnig + 12° C
Nachmittag: Sonnig + 14° C
Abfahrt: 08:30 Uhr - Ankunft: 19:26 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 54 Minuten
Kuchl (A) - Lac Dronières (F)
0 - 759 km
Abfahrt beim Schwarzeibauern in Golling ....

Es geht los: Kurze (wir haben eine lange Fahrt vor uns …) Verabschiedung von den Daheimbleibenden, danach über München Richtung Vorarlberg, durch die Schweiz (extra Vignette gekauft) ziemlich aufregungslos durch und kurz nach der Grenze zu Frankreich über P4N einen Übernachtungsplatz gesucht. Und die ganze lange Fahrt – man glaubt es kaum – ging uns der Gesprächsstoff nicht aus …

Übernachtungsplatz Lac Dronières
Asphaltierter Parkplatz an einem kleinen See (Fischteich) neben Sportanlagen
WC, Mistkübel
F-74350 Cruseilles, 1500 Rte des Dronières
GPS: N 46,03994° E 06,12136°
Tag 2
So. 13.03.2022
Vormittag: Bewölkt + 12° C
Nachmittag: Wechselhaft + 12° C
Abfahrt: 09:35 Uhr - Ankunft: 18:46 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 11 Minuten
Lac Dronières - Chauvet Höhle - Avignon
759 - 1082 - 1174 km (415 km)
Früh geweckt - durch eifrige Fischer ...
Chauvet Höhle

Nach einer ersten, ruhigen Nacht, werden wir ziemlich frühzeitig geweckt. Es ist Sonntag und den kleinen See bevölkern, mehr oder weniger erfolgreich, zahlreiche Fischer. Macht gar nichts – wir wollen eh weiter ziehen. Aber zuerst ein Spaziergang um den See, ein ausgiebiges Frühstück und danach geht es weiter ins Flusstal der Ardèche zur Chauvet Höhle. Sonja und ich waren da schon mal und wollen dies auch meinen Schwestern zeigen …

Die Chauvet-Höhle befindet sich nahe der Kleinstadt Vallon-Pont-d’Arc in Frankreich im Flusstal der Ardèche. Die 1994 entdeckte Höhle gehört zu den weltweit bedeutendsten archäologischen Fundplätzen mit Höhlenmalereien und Ritzzeichnungen. Wir wollen die originalgetreue Nachbildung besuchen. Die Grotte Chauvet 2 Ardèche bildet einen Teil der benachbarten Chauvet-Höhle in der Gemeinde Vallon-Pont-d’Arc nach, um die dortigen Höhlenmalereien einem breiten Publikum in einer möglichst authentischen Umgebung zeigen zu können, ohne die Originale zu gefährden. Diese Höhlennachbildung ist die größte der Welt. Mit FFP2-Maske nehmen wir an der beeindruckenden Führung teil, die uns über Audio-Guides übersetzt wird. Hinweis: Direkt in der Höhle ist das Fotografieren verboten …

Eintritt: € 17,– pro Person
https://www.grottechauvet2ardeche.com/
GPS: N 44,40606°      E 04,43140°

Die "Schuster-Schwestern" ...

Wir sind uns alle einig: Die Chauvet-Höhle muss man gesehen haben – schon beeindruckend, was unsere Vorfahren für Talente hatten, da kann ich mit meinen mehr als bescheidenen Malkünsten bei weitem nicht mit …

Danach fahren wir weiter nach Avignon, wo wir auf dem Camping du Pont d’Avignon einchecken und eine gesellige Nacht verbringen. 

Camping du Pont d'Avignon
Strom, V/E, Müllentsorgung, Duschen, WC ...
€ 38,70 pro Nacht
F-84000 Avignon, 10 Chem. de la Barthelasse,
GPS: N 43,95679° E 04,80295°
Tag 3
Mo. 14.03.2022
Vormittag: Bewölkt + 15° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 16° C
Abfahrt: 14:45 Uhr - Ankunft: 19:42 Uhr
Reisezeit: 04 Stunden 57 Minuten
Avignon - Saintes-Maries-de-la-Mer - Carcassonne
1174 - 1253 - 1460 km (286 km)
Pont d'Avignon
Eis in Avignon ...
Avignon ...
Avignon

Der Campingplatz liegt direkt an der Rhone und bei unserem Spaziergang in die Stadt sehen wir auch sogleich die berühmte Brücke von Avignon. Sur le pont d’Avignon (deutsch „Auf der Brücke von Avignon“) ist ein französisches Volkslied aus dem 15. Jahrhundert, in dem es um die Pont Saint-Bénézet, bekannt auch als „Pont d’Avignon“, in Avignon geht. Die Brücke wurde immer wieder durch Kriege und Hochwasser zerstört. Irgendwann hat man aufgehört, die Brücke wieder herzurichten und daher reicht sie heutzutage nur mehr zur Hälfte in die Rhone …

Sonja und ich hatten Avignon schon vor ein paar Jahren besucht, aber wir standen damals auf einen Parkplatz, auf dem uns sehr viele Glassplitter kein gutes Gefühl bereiteten. Aus diesem Grund suchen wir dieses Mal einen bewachten Campingplatz auf. Damals liefen wir fast durch die schöne Stadt, um ja wieder schnell zu unserem Wohnmobil zurück zu kommen. Heute lassen wir uns Zeit und spazieren wohlgelaunt durch die historisch wichtige und interessante Stadt: Avignon, eine Stadt in der Provence im Südosten Frankreichs, liegt an der Rhone. Von 1309 bis 1377 war sie Sitz der katholischen Päpste und blieb unter päpstlicher Herrschaft, bis sie 1791 zu Frankreich kam. Zeugnis dieser Geschichte ist der massive Papstpalast, Palais des Papes, im Stadtzentrum, den eine mittelalterliche Mauer umgibt.  …

Avignon ...
Avignon ...
Carmargue

Nach dem Mittagessen in Avignon soll es weiter nach Saintes-Maries-de-la-Mer in der Carmargue gehen. Schon bei der Anfahrt genießen wir schöne Eindrücke: Flamingos, weiße Pferde, schwarze Büffel …

In Saintes-Maries-de-la-Mer werden wir aber bitter enttäuscht. „Unserem“ Stellplatz, direkt am Meer, gibt es nicht mehr. Überall 2-Meter-Balken und Verbotsschilder. Der Ort selber wirkt zu dieser Jahreszeit wie ausgestorben. Nach einem kurzen Spaziergang am stürmischen Meeresufer fahren wir weiter – direkt nach Carcassonne …

Carmargue ...
Carcassonne
Carcassonne bei Nacht ...
Abend in Carcassonne ...

Wir stellen unser Wohnmobil auf den, uns schon bekannten Stellplatz vor den Stadtmauern, ab und machen uns auf den Weg in die wohlbekannte Altstadt von Carcassonne …

Carcassonne,  dessen Festung La Cité, zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, übt einen unwiderstehlichen Anziehungspunkt auf uns aus. Nicht am Tag, wenn unzählige Touristen durch die mittelalterliche Stadt pilgern, sondern am Abend, wenn Ruhe einkehrt, wenn nur mehr wenige Menschen durch die engen Gassen wandeln und sich auch ein paar Einheimische in den Lokalen treffen – so wie wir auch …

Stellplatz Carcassonne
Geschotteter offizieller Stellplatz für Wohnmobile und Reisebusse, Mistkübel, WC
Ca. 10 min bis zur Cite, wir zahlten ca. € 10,-- für die Nacht;
F-11000 Carcassonne, Chemin de Montlegun 13 - 15
GPS: N 43,20523° E 2,37473°
Tag 4
Di. 15.03.2022
Vormittag: Wechselhaft + 14° C
Nachmittag: Nieselregen + 15° C
Abfahrt: 14:00 Uhr - Ankunft: 18:40 Uhr
Reisezeit: 04 Stunden 40 Minuten
Carcassonne - Lourdes
1460 - 1709 km (249 km)
Die Schusterfamilie in Carcassonne ...

Heute steht „Carcassonne bei Tag“ auf dem Programm. Nach dem Frühstück geht es los. Das Wetter ist nicht besonders, es ist noch relativ zeitig in der Früh und so sind noch nicht sehr viele Touristen in der Stadt – außer wir vier. Geschäfte besuchen, die sehenswerte Burg besichtigen (€ 9,50 pro Person), Vormittags ein Kaffeetscherl, Mittags ein französisches Gericht – so vergeht der Vormittag. 

Anschließend geht es über Landstraßen weiter in Richtung Lourdes. Unterwegs kaufen wir bei einem Bauernladen köstlichen französischen Käse ein und verfahren uns kurz vor Lourdes. Schuld daran ist nicht – wie sonst üblich – mein Navi, sondern ich, weil ich nicht bedacht habe, dass wir uns nicht mehr im Osten, sondern im Westen des Nullmeridians (Greenwich/London) bewegen. Wie in solchen Fällen eigentlich immer üblich, biegen wir falsch ab, fahren eine steile und immer enger werdende Straße hoch und bleiben in einer Bauernhofeinfahrt fast stecken. Umdrehen in Ding der Unmöglichkeit – aber ein netter Franzose schüttelt zwar den Kopf, hilft uns aber beim Rückwärtsfahren auf der sehr engen Straße. Danach fährt er den PKW in seiner Einfahrt weg und ermöglicht uns das Umdrehen. Eng – aber mit Hilfe von Sonja und dem netten Franzosen geht es.

Lourdes

Kurz vor 19:00 Uhr erreichen wir Lourdes – oder besser gesagt: Den Campingplatz Berger, ca. 4 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Ein einfacher Platz mit Stellplätzen in der Wiese. Wir nützen die Dusche und sanitären Einrichtungen. Die nette Dame in der Rezeption zeigt uns den Fußweg in den hl. Bezirk, den wir nach einiger Zeit auf uns nehmen, da das hauseigene Taxi heute leider nicht zur Verfügung steht. Nach ca. 40 Minuten erreichen wir gegen 21:00 Uhr den hl. Bezirk von Lourdes. Schön beleuchtet, aber trotzdem liegen die hl. Stätten in stiller Dunkelheit und – das erstaunt uns am meisten – es sind fast keine Besucher da. Wir haben Lourdes, als wir es vor 12 Jahren besucht haben, als „Bienenhaus“ in Erinnerung. Ja klar, damals war es eine andere Jahreszeit und am Tag. Jetzt liegt eine mystische Stimmung über den Plätzen. Wir besuchen die Grotte (keine Wartezeit), bleiben ein paar Minuten auf den vielen, leeren Plätzen davor sitzen und gehen anschließend zu den brennenden Kerzen …

Ich bin tief im Herzen berührt, ich glaube meinen Schwestern und Sonja geht es ebenso …

Anschließend lassen wir uns noch ein Pizza schmecken, bevor wir wieder den langen Heimweg antreten …

Lourdes bei Nacht ...
Die hl. Grotte ...
Wiesenplätze, WC, Duschen, V/E, ca. 4 km zu Fuß in den hl. Bezirk
Gebühr € 16,-- für 24 h und Strom,
F- 65 100 Lourdes, 2 Route de Julos
GPS: N 43,10467° W 00,03207°
Tag 5
Mi. 16.03.2023
Vormittag: Bewölkt + 13° C
Nachmittag: Bewölkt + 13° C
Abfahrt: 15:08 Uhr - Ankunft: 18:11 Uhr
Reisezeit: 03 Stunden 03 Minuten
Lourdes (F) - Ainsa (E)
1709 - 1854 km (145 km)
Lourdes
Lourdes

Heute geht es noch einmal zu Fuß in die Innenstadt von Lourdes. Wir verbringen den ganzen Vormittag im hl. Bezirk, besuchen eine Messe, besichtigen alles Sehenswürdigkeiten, kaufen in einem der vielen Läden (Gott sei Dank dürfen diese Ramschläden ihre Waren nicht im hl. Bezirk verkaufen …) ein paar Kanister, um den Lieben daheim und unserem Pfarrer mit ein paar Liter Heilwasser zu versorgen. Auch heute sind nicht sehr viele Besucher hier und das ist gut so. Nicht gut sind die schweren Wasserkanister, die ich auf Befehl meiner Frau zurück zum Wohnmobil schleppen muss. Gott sei Dank haben wir uns vorher in einem Straßenlokal mit einem kräftigen Mittagessen gestärkt … 

Die drei Schuster-Damen in Lourdes ...

Zwischengeschichtl – „Ausflug nach Spanien“…

Das ist jetzt so richtig ein Zwischengeschichtl, wie es uns Gott sei Dank immer wieder passiert – und daran bin ich nicht ganz unschuldig …

Wir wechseln eigentlich ziemlich oft unsere „geplante Reiseroute“. Das war bei dieser Tour schon in der Camargue der Fall und auch jetzt, nach unserem Lourdes-Besuch, kam mir der Gedanke, dass Spanien ja gar nicht so weit entfernt ist. Genau! Und vor zwölf Jahren besuchten wir bei unserer damaligen Reise das Grenzdorf in den Pyrenäen – Ainsa. Weiters habe ich noch sehr positiv den mittelalterlichen Dorfplatz und noch besser, die köstliche Paella mit Meeresfrüchten in Erinnerung, die wir bei sommerlichen Temperaturen dort verspeist haben. Kurz gegoogelt – 145 Kilometer wären jetzt nicht so weit – meinen Mitfahrern nichts gesagt und ab geht es nach Spanien …

Sei weit, so gut. Als wir dann in den Pyrenäen auf 1800 Meter fast in den Schnee gekommen wären und dann nach einem langen Tunnel die spanische Grenze überschritten, war wohl allen klar, dass wir nicht in Richtung Atlantik wie ursprünglich geplant, sondern in Richtung Spanien unterwegs waren …

Meine Schwestern waren einigermaßen verwundert, nicht über die beigen Schneefelder (Saharasand) sondern eher über meine  unvorhergesehenen Planänderungen. Aber mittlerweile kennen sie ihren Bruder schon ziemlich gut und so machten wir uns nach der Ankunft in Spanien auf den Weg in den mittelalterlichen Stadtkern von Ainsa …

Am bekannten Dorfplatz herrschte Stille. Fast keine Menschen und alle Lokale, bis auf eine Pizzeria, hatten geschlossen. In „unserem“ Lokal – dem „Restaurante Bodegón de Mallacán“ (wenn ich mich richtig erinnere“, indem wir damals die köstliche Paella genossen hatten, brannte im Vorhaus ein Licht, aber es war niemand zu sehen.  Margreth, die Jüngere meiner Schwestern, war gar nicht „gschamig“ (schüchtern) und stieg in den Keller, wo ebenfalls Licht brannte. Dort wurde sie vom Lokalbesitzer überrascht, der sich nach unseren Anliegen erkundigte. „Eigentlich wollten wir ja nicht stören, aber wir wären zum Abendessen extra aus Österreich hierhergefahren und jetzt leider etwas sehr enttäuscht, weil das Lokal geschlossen hätte …“ war meine ungefähre, englische Antwort. „Ningun Problema“ war die ungefähre, freundliche Antwort des Wirtes. Wir müssten nur ca. 30 Minuten Geduld haben, bis er seine Angestellten telefonisch aktiviert … Er führte uns in ein rustikales Gastzimmer, schaltete das Licht ein und erklärte uns sämtliche Bilder mit Königen und prominenten Schauspielern, die an den Wänden hingen und schon mal in diesem Lokal als Gäste waren. Danach kredenzte er uns einen guten Rotwein und verschwand in die Küche. Nach ca. einer halben Stunde tauchten wirklich zwei nette, spanische Kellnerinnen auf und wir verbrachten einen unvergesslichen Abend mit einem Drei-Gänge-Menü, das sich sehen lassen konnte und mit humorvoller Unterhaltung (Wirt und Angestellte). Wir fühlten uns mehr als fürstlich, auch beim Preis – aber das war das Erlebnis wert  …

P.S.: Ich probiere gerne in fremden Ländern die dort heimische Küche und in diesem spanischem Lokal standen „Froschschenkel“ auf der Speisekarte. Sie schmeckten auch nicht schlecht, aber als ich zu über die Zucht und Tötung der kleinen Quaker gelesen habe, ist mir leider nachträglich der Appetit vergangen – Froschschenkel kommen in Zukunft garantiert nicht mehr auf mein Teller …

Pass in den Pyrenäen mit Saharasand ...
"Unser Lokal" in Ainsa ...
Auf der Suche nach dem Wirt ...
Nie wieder !
Die Stadtmauern von Ainsa ...
Ainsa (Spanien)

Nach der Fahrt über die Pyrenäen parken wir direkt oberhal von Ainsa auf dem dortigen offiziellen Stellplatz und spazieren anschließend durch die menschenleeren, engen Gassen.

Nachdem Abendessen verbringen wir eine ruhige Nacht und vielen guten Gedanken an den unvergesslichen Abend … 

Stellplatz Ainsa für Wohnmobile
24 h - € 6,-- (Parkautomat)
Parkplatz, Wiese, Mülleimer, WC an der Stadtmauer (ca. 5 min)
E-22330 Ainsa
GPS: N 42,41903° O 00,13411°
Tag 6
Do. 17.03.2023
Vormittag: Bewölkt + 9° C
Nachmittag: Bewölkt + 10° C
Abfahrt: 09:50 Uhr - Ankunft: 18:10 Uhr
Reisezeit: 08 Stunden 20 Minuten
Ainsa (E) - Espelette (F) - Biarritz
1854 - 2113 - 2140 km (286 km)
Grenztunnel nach Frankreich
Espelette: Schokolade und Gewürz ...
Espelette: ...
Espelette

In der Früh spaziere ich runter in das „neue“ Ainsa, um meine Damen mit frischem Barguette zu verwöhnen. Nach dem Frühstück geht die schöne Fahrt durch ein Tal in Spanien, um dann wieder durch einen Tunnel auf die französische Seite der Pyrenäen zu wechseln. Insgesamt haben wir für das gestrige spanische Essen einen Umweg von ca. 400 Kilometern auf uns genommen – aber man darf das jetzt nicht als Umweg sehen: Das Essen war super, das Erlebnis für uns einzigartig und die Fahrt nach Ainsa undd jetzt nach Espelette führte uns durch interessante Gegenden – also was will man mehr …

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir das unter Feinschmeckern berühmte Dorf Espelette im französischem Baskenland. Der Überlieferung zufolge gelangten im frühen 16. Jahrhundert Pflanzen, aus denen das heute bedeutsame Piment d’Espelette hervorging, ins Nivetal. Sie sollen von einem baskischen Seemann stammen, der Kolumbus auf seinen Reisen begleitete. In Espelette ist der Anbau ab etwa 1650 nachweisbar.

Espelette ist berühmt für seinen Gewürzpaprikaanbau, dessen lokale Variante den Namen der Gemeinde geerbt hat: Piment d’Espelette (auch Espelette-Pfeffer). 

In den zahlreichen Cafés und Restaurants der Stadt werden nach der Ernte, die im August beginnt und sich bis in den Spätherbst hinzieht, die Paprika auf Schnüren aufgefädelt und an den Decken zum Trocknen aufgehängt, die manchmal den ganzen verfügbaren Raum bedecken. Ab dem Monat September wird das Dorf mit Paprikagirlanden auf den Fassaden und Balkons der Häuser geschmückt.

Wir spazieren durch den touristischen Ort, lassen uns in einem Geschäft von der netten Besitzerin in die Geheimnisse des besonderen Paprikas einweihen und decken uns für die nächsten Jahre mit dem wertvollen Gewürz ein …

Strand von Biarritz
Biarritz

Jetzt sind es nur mehr ein paar Kilometer bis nach Biarritz an der Atlantikküste. Wir finden auf einem offiziellen  Stellplatz  im Süden der Stadt noch einen freien Fleck und spazieren von dort ca. 5 Minuten zum Strand, wo stürmischer Wind und hohe Wellen herrschen. Am Abend lassen wir es uns im Wohnmobil bei Wachtel-Spiegeleiern gut gehen …

Aire Municipale Milady - Stellplatz
24 h - € 13,-- (Parkautomat)
Parkplatz, asphaltiert, V/E, Mülleimer, teilw. Strom, öffentliches WC am Strand, (ca. 5 min), ins Stadtzentrum ca. 30 min zu Fuß
Rue de Madrid 65, F-64200 Biarritz
GPS: N 43,46587° W 01,57164°
Tag 7
Fr. 18.03.2023
Vormittag: Bewölkt + 11° C
Nachmittag: Bewölkt + 10° C
Abfahrt: 15:20 Uhr - Ankunft: 18:40 Uhr
Reisezeit: 03 Stunden 20 Minuten
Biarritz - Contis Plage
2140 - 2232 km (92 km)
Strand von Biarritz
Stürmischer Morgen in Biarritz ...
Stürmischer Morgen in Biarritz ...
Biarritz

Biarritz, ein elegantes Seebad an der baskischen Küste im Südwesten Frankreichs, erlangte Bekanntheit, nachdem Vertreter des europäischen Adels im 19. Jahrhundert das Fischerdorf als Urlaubsort für sich entdeckten. Zudem ist die Stadt mit ihren langen Sandstränden bei Surfern beliebt. Es gibt viele Surfschulen. Das Wahrzeichen von Biarritz, das Rocher de la Vierge, ist ein Felsenriff, auf dem  eine Statue der Jungfrau Maria steht. Das Riff ist über eine Fußgängerbrücke zu erreichen, die einen Panoramablick auf den Golf von Biskaya bietet … So wird Biarritz beschrieben und da wollen wir heute zu Fuß hin …

Bei stürmischen Wind spazieren wir meist entlang des Strandes in Richtung Biarritz. Wir beobachten Surfer und viele andere Vögel, spazieren raus zur Statue der Jungfrau Marie, staunen über die tosende Brandung und über ein paar abgehärtete Jungfrauen, die bei diesen Temperaturen ein Bad nehmen, besuchen eine Kirche, aber auch ein paar Geschäfte, laufen durch das rege Treiben in der Markthalle und lassen uns ein gutes Essen, gleich daneben in einem guten Restaurant schmecken, bevor es wieder die gute halbe Stunde zurück zum Wohnmobil geht …

Contis Plage
contis Plage

Nach dem Nachmittags-Kaffee geht es weiter auf Landstraßen nördlich zum Contis Plage an der Atlantikküste. Ein Tipp aus einem Camping-Forum – herzlichen Dank dafür an Edith. Ein kilometerlanger Strand und fast keine Menschen zu dieser Jahres- und Tageszeit. Leider haben auch sämtliche Lokalitäten zu und so verbringen wir einen ruhigen Nachmittag/Abend am öffentlichen Stellplatz …

Contis Plage
Leuchtturm Contis Plage
Contis Plage - Stellplatz
24 h - € 9,-- (Automat)
Parkplatz, geschottert, V/E, Mülleimer, teilw. Strom, öffentliches WC bei einer Kirche, (ca. 5 min), an den Strand ca. 10 min zu Fuß
259 Avenue du Phare, F-40170 Saint-Julien-en-Born
GPS: N 44,09362° W 01,31977°
Tag 8
Sa. 18.03.2023
Vormittag: Sonnig + 20° C
Nachmittag: Heiter + 20° C
Abfahrt: 10:00 Uhr - Ankunft: 21:15 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 15 Minuten
Contis Plage - Dune du Pyla - Eurodisney
2232 - 2320 - 3008 km (776 km)
Feuerwehrkollegen in Frankreich ...
Dune du Pyla

Wieder einmal müssen wir schön langsam auch an die Heimfahrt denken, aber vorher besuchen wir noch die berühmte und größte Wanderdüne Europas: Dune du Pyla. Auf der Fahrt dahin sehen wir Feuerwehrkollegen aus Frankreich bei einem Einsatz – für mich immer wieder interessant, wie Feuerwehrleute woanders arbeiten. Danach geht es zu Fuß auf die Düne. Ich warne noch meine älteren Schwestern, dass es anstrengend wird, auch deshalb, weil die in der Hauptsaison vorhandenen Leiter-Treppen dieses Mal fehlen. So geht es auf dem steilen Sandhaufen einen Schritt hinauf und mindestens einen halben Schritt wieder zurück.  Meine Schwestern und meine Gattin sowieso, schlagen sich hervorragend – nur ich schnaufe dieses Mal wie ein altes Postross – man wird nicht jünger. Dafür entschädigt der grandiose Ausblick auf der kilometerlangen Düne für alles …

Dune du Pyla
Paris bei Nacht ...
Eurodisney Paris

Was soll ich sagen – ich habe wieder einmal die eingeschlagene Route geändert. Es geht nicht nach Colmar, sondern direkt nach Paris. Allerdings sage ich wieder einmal meinen Schwestern nichts. Sie sitzen friedlich auf den hinteren Reihen und freuen sich über den wunderbaren Ausflug zur Dune du Pyla. Warum ich so verschwiegen bin, hat einen guten Grund: Margreth und Marie-Luise würden nie von alleine auf den Gedanken kommen, das Eurodisney Paris zu besuchen. Wir sind schon auf einer früheren Reise daran vorbei gefahren. Jetzt sind aber Sonja und ich und auch unsere Kinder voll auf begeistert von Eurodisney und haben dieses auch schon mehrere Male besucht – allerdings ist das letzte Mal schon wieder einige Zeit her. Also fahre ich still und heimlich weiter Richtung Norden, durchquere Paris im Abendverkehr und bleibe dann vor dem großen Parkplatz bei Eurodisney stehen. In der Zwischenzeit haben meine Schwestern natürlich auch schon bemerkt, dass wir nicht in Richtung Elsass – Colmar unterwegs sind. Ich erzähle meinen Schwestern, dass es drei Möglichkeiten gibt:

  1. Wir übernachten hier und fahren morgen Richtung Heimat weiter.
  2. Wir übernachten hier und Sonja und ich gehen morgen ins Eurodisney.
  3. Wir übernachten hier und wir gehen morgen alle Vier ins Eurodisney …

Ich habe Glück und liebe Schwestern: Sie entscheiden sich aus Geschwisterliebe für Variante 3 und so steht einem Besuch morgen im Eurodisney Paris nichts mehr im Wege (Juchhuuuuu!!!)

Parkplatz - Eurodisney Paris
Eine Übernachtung (0-24h) - € 45,-- (beim Parkeintritt zu bezahlen). Weitere Übernachtung können bei der "Tierpension" (bei den Toiletten zwischen den Rollbändern Richtung Eingang) bezahlt werden.
Parkplatz, asphaltiert, WC und Duschen - praktisch wegen der Nähe zu den Rollbändern (Eingang) - ansonsten überteuert.
Boulevard du Parc, F-77700 Coupvray
GPS: N 48,87699° O 02,78618°
Tag 9
S0. 19.03.2023
Vormittag: Sonnig + 20° C
Nachmittag: Sonnig+ 20° C
Besuch im Eurodisney
Preis pro Person: € 89,--
Eurodisney Paris
Viele Kilometer zu Fuß ...
Eurodisney Paris ...
Eurodisney Paris

Wieder einmal besuchen wir Disneyland – unsere Kinder zu Hause werden vor Neid erblassen. Wir gehen es mit meinen Schwestern gemütlich an und sie fahren sogar mit der Big Thunder Mountain – wer hätte das gedacht. Sonja und ich machen ein paar Extratouren und so verbringen wir einen wunderschönen Tag, der am Abend mit der Jubiläums-Lasershow seinen krönenden Abschluss findet. UND – und das ist das Wichtigste: Meinen Schwestern hat es sogar gefallen …

Jubiläums-Laser-Show
Parkplatz - Eurodisney Paris
Eine Übernachtung (0-24h) - € 45,-- (beim Parkeintritt zu bezahlen). Weitere Übernachtung können bei der "Tierpension" (bei den Toiletten zwischen den Rollbändern Richtung Eingang) bezahlt werden.
Parkplatz, asphaltiert, WC und Duschen - praktisch wegen der Nähe zu den Rollbändern (Eingang) - ansonsten überteuert.
Boulevard du Parc, F-77700 Coupvray
GPS: N 48,87699° O 02,78618°
Tag 10
M0. 19.03.2023
Vormittag: Sonnig + 19° C
Nachmittag: Sonnig+ 20° C
Abfahrt: 09:35 Uhr - Ankunft: 21:10 Uhr
Reisezeit: 11 Stunden 35 Minuten
Eurodisney (F) - Sindelfingen (D)
3008 - 3617 km (609 km)
Tag 11
Di. 20.03.2023
Vormittag: Sonnig + 18° C
Nachmittag: Sonnig+ 20° C
Abfahrt: 09:35 Uhr - Ankunft: 16:40 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 05 Minuten
Sindelfingen (D) - Kuchl (A)
3617 - 4018 km (401 km)
Heimfahrt

Über die Heimfahrt gibt es nicht allzu viel zu berichten. In Frankreich geht es noch gemütlich über Landstraßen Richtung Deutschland, wo wir nach dem Übernachten auf der Autobahn nach Hause tuckern …

Wie immer legen wir einige Kaffeepausen ein oder suchen uns ein gutes Lokal für das Mittagessen. Die Zeit vergeht mit Gesprächen wie im Flug und wir – die Schusterfamilie – hat sich nach diesen schönen Tagen viel zu erzählen …