Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Unter dem Doppeladler - Teil 2

23. Juli bis 01. August 2011

Gesamtroute - 18. Juli bis 01. August 2011

2014 - Skandinavien - Die Elchtour - Gesamtroute

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Linz – Kefermarkt – Maria Schnee – Krumau (CZ)- Schloss Frauenberg – Stadt Pisek – Pilsen – Loket – Karlsbad – Parchen – Gablonz – Schrems (A) – Staatz – Eisenstadt – Pápa (H) – Esztergon – Budapest – Balaton – Insel Krk (HR) – Weißensee (A) – Kuchl – 3032 km

2. Etappe - Österreich - Ungarn - Kroatien

Vom Waldviertel nach Ungarn ...

23.07. – 01.08.2011

Schrems (A) – Staatz – Eisenstadt – Pápa (H) – Esztergon – Budapest – Balaton – Insel Krk (HR) – Weißensee (A) – Kuchl – 1719 km

Tag 6
Sa. 23.07.2011
Vormittag: Leicht bewölkt + 18° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 20° C
Abfahrt: 14:20 - Ankunft: 16:30 Uhr
Reisezeit: 02 Stunden 10 Minuten
Schrems (A) - Staatz
1213 - 1365 km (152 km)
Unterwasserwelt Schrems
Gefräßige Otter ...

Die Nacht am Moorbad Schrems verlief absolut ruhig. Nach dem Frühstück mit selbstgebackenen Brötchen wollten wir die Unterwasserwelt besuchen und Natur pur erleben.

In der Unterwasserwelt Schrems (Eintritt pro Person € 7,50) sieht man wirklich viel aus der Natur der Gegend. Wie schon gesagt: Natur pur – zum Beispiel bei der Fütterung der jungen Otter mit toten Pipihenderl (männlich) …

Viel Freigelände und interessanten Innenräumen – zum Beispiel mit allen heimischen Fischarten (im Bild: Esoc lucius, wie wir – des Lateinischen mächtigen Petrijünger – zu sagen pflegen).

Unterwasserwelt Schrems ...

Danach ging es zu Fuß weiter hinein in die Moorlandschaft, wo wir früher händchenhaltend stundenlang spazieren gingen und heutzutage die neu, erbaute Himmelsleiter (aus großen Fichtenbäumen) erstürmten.

Wir hatten zu unserer Berufsschulzeit Schrems als am Rande der Welt liegenden Ort in Erinnerung, an dem  Mädchen und Jungen nur getrennt Ausgang hatten und an dem man spätestens um 19:00 Uhr wieder in der geschlossenen Anstalt – sprich Heim – anwesend zu sein hatte. Wir haben zwar damals genug Mittel und Wege gefunden, um diesen Freiheitsentzug zu umgehen – aber erst jetzt wurde uns klar, dass es sich in dieser Waldviertler Gegend auch leben lassen kann …

Natur um Schrems ...
Himmelsleiter ...
Aussicht von der Himmelsleiter ...
Natur um Schrems ...
Stärkung vor dem Musical ...
Freiluftbühne Staatz
Aida-Musical
Musik von Elton John und Tim Rice

Gegen 14:20 Uhr ging es wieder weiter zu unserem nächsten Ziel: Die Burg Staatz im nördlichen Weinviertel.

Wir hatten schon vor längerem Karten für das Musical „Aida“ in der Freiluftfelsenbühne Staatz bestellt und leider zu Hause liegen gelassen (man wird ja auch nicht jünger …). Dank unserem Sohn, einer netten Angestellten der Felsenbühne Staatz und dem Internet konnten wir bei der Ankunft in Staatz die Karten ohne Probleme in Empfang nehmen.

Auf eine der größten Open-Air-Bühnen Österreichs werden an vier Wochenenden im Sommer Musicals aufgeführt. Die über 1200 Besucher pro Aufführung werden von heimischen Vereinen und auch der örtlichen Feuerwehr mit Speisen und Getränken bestens versorgt.

Experten wissen, dass ich das Musical „AIDA“ an die gleichnamige Verdi-Oper dramaturgisch anlehnt. Die rockige Musik stammt von dem bekannten Elton John und den Experten ebenfalls bekannten Tim Rice (Jesus Christ Superstar …)

Auf dem kurzen Weg von der Felsenbühne zur Kirche (Übernachtungs-Parkplatz) erzählte uns eine Einwohnerin, dass an den Musical-Wochenenden in Staatz der Ausnahmezustand herrscht. Überall Park- und Halteverbote und Einbahnregelungen sorgen dafür, dass der Besucheransturm in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Ganz Staatz ist auf den Beinen und hilf mit. Besonders stolz sind die Staatzer, dass eine der Hauptdarstellerinnen eine Einheimische ist.

Stellplatz Staatz
Parkplatz neben Kirche
kostenlos, Mistkübel, öffentliches WC
A-2134 Staatz
GPS: N 48,67785°, E 16,49144°
Tag 7
So. 24.07.2011
Vormittag: Leicht bewölkt + 18° C
Nachmittag: Regen + 17° C
Abfahrt: 09:30 - Ankunft: 16:42 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 12 Minuten
Staatz (A) - Eisenstadt - Pápa (H)
1365 - 1499 - 1643 km (278 km)
Ungarn ...
Therme Papa
Therme Papa

 Was fällt einem eigentlich zu Ungarn ein? Pußta, Gulasch, Debreziner, Palatschinke, Monarchie und natürlich die Ungarischen Tänze von Brahms …

An der Grenze durften wir zuerst eine Autobahnvignette erwerben – dieses Mal zahlten wir im EU-Land Ungarn mit Forint (€ 12,–). Bei miesem Wetter schlugen wir den Weg in Richtung „Pápa“ ein, um die dortige Therme zu besuchen.

Wir stellten unser Womo auf dem großen Parkplatz vor der Therme ab. Gleich nebenan ist ein sehr ordentlicher Campingplatz, den wir besichtigten. Nächtigt man hier, bekommt man beim Eintritt ins Bad eine Ermäßigung.

Die Therme selber ist nett, sauber und günstig (ca. 1700 Forint pro Person und vier Stunden). Im Außenbereich wurden gerade neue Kinderbecken und Rutschen fertig gestellt.

Stellplatz Therme Pápa
Mistkübel, WC in der Therme
Restaurant in der Therme
H-8500 Pápa, Várkert u. 5
GPS: N 47,33768°, E 17,47208°
Tag 8
Mo. 25.07.2011
Vormittag: Bewölkt + 18° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 19° C
Abfahrt: 09:15 - Ankunft: 17:00 Uhr
Reisezeit: 07 Stunden 45 Minuten
Pápa - Esztergom - Budapest
1643 - 1795 - 1887 km (244 km)
Der Dom von Esztergom ...
Sehenswerte Kuppel ...
Budapest ...
Befreiungsdenkmal ....
Sonja auf einer der vielen Brücken ...
Budapest

Bevor wir uns Budapest zu Gemüte führten besuchten wir am nächsten Tag noch Esztergom. Wo wir am Parkplatz unterhalb der großen Kathedrale für umgerechnet € 3,85 unser Gefährt abstellten.
Die größte Kirche des Landes und drittgrößte Europas ist Sitz der katholischen Oberhaupts Ungarns und verfügt über das interessante „Christliche Museum“. Außerdem hat man eine herrliche Aussicht auf die Umgebung.

Danach gelangten wir entlang der Donau endlich bis in die ungarische Hauptstadt: Budapest. Ansonsten eher zu den „Wohnmobil-Freistehern“ gehörend, nehmen wir gerne in einer großen Stadt einen Campingplatz als Übernachtungsplatz. In diesem Falle der Campingplatz „Haller“.
Zu Fuß schlenderten wir danach gut eine halbe Stunde ins Zentrum von Budapest und wir waren nicht nur wegen dem immer besser werdenden Wetters begeistert …

Wir erklommen den Gellértberg, auf dessen Anhöhe das weithin sichtbare Befreiungsdenkmal beeindruckt und man eine wunderbare Aussicht auf beide Stadtteile Buda und Pest hat.

Anschließend genossen wir in einem der vielen Innenstadtlokale typisch ungarischen Flair und Küche. Der nette Geiger fidelte mir als Salzburger sogar die kleine Nachtmusik von W.A. Mozart vor.

Nachdem wir noch von einer der vielen, schönen Brücken (Elisabethbrücke, Freiheitsbrücke, Kettenbrücke …) die Aussicht auf das Burgviertel genossen haben, ging es mit der Metro zurück zum Campingplatz Haller.

Budapest bei nacht ...
Budapest bei Nacht ...
Campingplatz Haller
€ 25,--pro Nacht (Womo und zwei Personen)
H-1096 Budapest, Haller ucta 27,
GPS: N 47,47596°, E 19,08348°
10 Minuten mit der Metro ins Zentrum
Tag 9
Di. 26.07.2011
Vormittag: Bewölkt + 18° C
Nachmittag: Bewölkt + 19° C
Abfahrt: 17:26 - Ankunft: 20:54 Uhr
Reisezeit: 02 Stunden 28 Minuten
Budapest - Balaton
1887 - 2131 km (244 km)
Sonja's Bekanntschaft ...

Kaiser Franz Joseph residierte als König von Ungarn mehrere Wochen hier in Budapest. Wir hatten leider nur zwei Tage Zeit, um Budapest zu erkunden …

An unserem zweiten Budapest-Tag ging es vom Campingplatz Haller wieder mit der Metro ins Zentrum, wo wir zuerst die Stephanskirche besuchten. Danach wieder zu Fuß hinauf ins Burgviertel mit den ganzen Sehenswürdigkeiten: Nationalbibliothek,  Clark Adam Platz, Matthiaskirche, Fischerbastei, Parlament, Unterirdische Labyrinth, …

Wir verbrachten einen wirklich intensiven und interessanten Tag in Budpest. Genossen die herrliche Stadt, die ein bisschen an Wien erinnert; speisten wieder vorzüglich (Paprikahenderl) und ich aß das schlechteste Eis (anscheinend mit Caramelgeschmack), das ich je gegessen hatte, während Sonja mit einem älteren Herrn Bekanntschaft schloss …

Gegen Abend packten wir unsere sieben Sachen und weiter ging es auf der gut ausgebauten Autobahn Richtung „Balaton“…

Der größte Binnensee Mitteleuropas ist als Tourismusparadies (was man auch immer darunter verstehen mag) bekannt. Wir erwischten trotzdem ein ruhiges Plätzchen am untersten Zipfel des Balaton und übernachteten auf einem Parkplatz auf einer Anhöhe über dem See.

Da wir auf unserer Rundreise schon wirklich viel gesehen hatten und das Wetter noch immer nicht zu hundert Prozent unseren Erwartungen entsprochen hatte, entschlossen wir uns ein paar Tage im (hoffentlich) sonnigen Kroatien zur Erholung anzufügen …

Stellplatz Balaton
Geteerter Parkplatz direkt oberhalb des Sees
Kostenlos, Mistkübel, Zugang zum See,
Südwestlicher Zipfel des Balaton
GPS: N 46,76959°, E 17,36197°
Tag 10 bis 16
27.07. bis 01.08.2011
Von leicht bewölkt + 12° C
... bis sehr heiß + 32° C
Balaton - Insel Krk - Weißensee - Kuchl
2131 - 2558 - 2935 - 3032 (901 km)

Zwischengeschichtl – Spritverbrauch …

Als wir die Grenze von Ungarn nach Kroatien passierten, neigte sich die Tankanzeige langsam aber sicher dem Ende zu. Kein Grund zur Panik, wir hatten ja noch Sprit für ca. 70 Kilometer und da würde dann schon mal eine Tankstelle daherkommen. Dachten wir zumindest – die Tankstelle kam aber nicht. Von der Autobahn runter konnten wir auch nicht, da wir noch keine kroatische Währung (Kuna) umgewechselt hatten und daher die Autobahnmaut nicht bezahlen hätten können. Die Anzeige der Reichweite wurde immer weniger und mein Unbehagen immer größer. Als wir schließlich frohen Herzens doch noch zu einer Tankstelle kamen, tankte ich bei meinem 80-Liter-Tank genau 78,44 Liter – wir wären ungefähr noch 13 Kilometer bei ebener Fahrbahn gekommen …
In Zukunft werden wir doch eher etwas früher tanken, um Nerven und Anspannung zu schonen.

Mediterranes Essen auf Krk ...
Sonnenuntergang auf Krk ...

Es folgten einige erholsame, geruhsame Tage auf der Insel Krk, in der Nähe von Punat, wo wir das Mittelmeer, das mediterrane Essen und das schöne Wetter genossen. Zum Schluss ging es durch das slowenische Friaul (tiefe Schluchten, enge Paßstraßen …), mit einem kleinen Abstecher zum Weißensee (Kärnten) wieder nach Hause, wo wir nach 16 Tagen wieder gesund und erholt ankamen …

Wir genossen bei dieser Fahrt unser neues Wohnmobil und wieder einmal das ungebunden sein – man kann ganz einfach auf schlechtes Wetter oder sonstige Unannehmlichkeiten reagieren und einfach woanders hinfahren …

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