Reiseberichte der Familie Unterwurzacher

Ostertour Sardinien - Teil 1

15. April bis 20. April 2011

Gesamtroute - 15. April bis 26. April 2011

2011 - Ostertour Sardinien - Gesamtroute

Gesamtroute:

Kuchl (A) – Sterzing (I) – Livorno – Olbia – Budoni – Orosei – Caletta Fuili – Orgosolo – Arbatax – Grotta Su Marmuri – Costa Rei – Cagliari – Fontanamare – Tempio di Antas – Is Arutas -Seneghe – Bosa – Cala Speranza – Alghero – Castelsardo – Terme di Casteldoria –  Cala Sarraina – Capo Testa – Porto Liscia – Olbio – Livorno – Bologna – Kuchl (A) – 2731 km

VORWORT

Einsame Strände (je nach Gegend: Sand, Kiesel, Felsen, Klippen ...), traumhafte Buchten, kristallklares Wasser dunkelblau bis türkisgrün, blühende Vegetation, gebirgiges Hinterland - dem so etwas gefällt, für den ist Sardinien zu Ostern ein Traum und von dieser Traumreise wollen wir dieses Mal berichten.

Unsere bewährte Gruppe bestand - wie fast immer - aus Heidi, Sepp, Sonja und mir (Rupert). Wir hatten im Vorfeld ein paar Bücher mehr oder weniger studiert (besonders Heidi). Grundlage unserer Reise waren die Wohnmobilreiseführer: "Mit dem Wohnmobil nach Sardinien" (Womo-Verlag) und "Die schönsten Routen durch Sardinien" (Reise-Know-How-Verlag)

Also nichts wie los und ab in den sonnigen Süden ...

1. Etappe - Die Anfahrt bis in den Süden von Sardinien ...

Auf dem Weg nach Sardinien ...

15.04. – 20.04.2011

Kuchl (A) – Sterzing (I) – Livorno – Olbia – Budoni – Orosei – Caletta Fuili – Orgosolo – Arbatax – Grotta Su Marmuri – Costa Rei – Cagliari – Fontanamare – 1389 km

Tag 1
Fr. 15.04.2011
Nachmittag: Heiter + 14° C
Abfahrt: 15:00 - Ankunft: 18:25 Uhr
Reisezeit: 03 Stunden 25 Minuten
Kuchl (A) - Sterzing (I)
0 - 259 km
Sterzing ...

Wir starteten mit unseren zwei Wohnmobilen bei unfreundlichem Wetter und dafür um so freundlicher persönlicher Stimmung in Kuchl. Es ging über die Autobahn nach Rosenheim (D), weiter nach Tirol, über den Brenner nach Italien bei immer schöner werdendem Wetter in den ebenfalls schönen Ort Sterzing. Hier fanden wir ein Stellplätzchen nahe einer Gondelbahn. Wir besuchten den malerischen Ort samt beeindruckender Kirche und ließen uns in einem gemütlichen Lokal, Südtiroler Spezialitäten munden. Bei etwas sehr kühlen Temperaturen legten wir uns ins gewohnte Bettchen ..

Stellplatz Sterzing (I)
Parkplatz (auch für Busse)
kostenlos
I-39049 Sterzing, Brennerstraße, Nähe Rossbergseilbahn
GPS: N 46° 54' 11.19", E 11° 25' 48.14"
Tag 2
Sa. 16.04.2011
Vormittag: Wechselhaft + 2° C
Nachmittag: Bewölkt + 9° C
Abfahrt: 07:45 - Ankunft: 18:02 Uhr
Reisezeit: 10 Stunden 17 Minuten
Sterzing - Modena - Livorno
259 - 810 km (551 km)
Fahrt in den Bergen ...
Willkommensbier in Livorno ...

Nur plus 2° C – das ist einfach zu kalt für eine Fahrt in den Süden. Fast ein Schock in die kalte Jean in der Früh zu schlüpfen! Beim morgendlichen Brot-Einkauf hatte ich mich nur halbwegs aufgewärmt und so fuhren wir gleich weiter, um weiter südlich das Frühstück in wärmeren Gefilden einzunehmen.

Nach Schnee und Kurven – abseits der mautpflichtigen Autobahnen – kamen wir wohlbehalten über Lucca, vorbei an Pisa im Fährhafen von Livorno um 18:00 Uhr an. Da wir erst für den nächsten Morgen die Überfahrt gebucht hatten, schmuggelten wir uns an den Wartenden für die Abendfähre (22:30 Uhr) vorbei und betrachteten interessiert das rege Geschehen …

Stellplatz Fährhafen Livorno
Direkt neben dem Gebäude von Moby-Line,
kostenlos, WC
I-57123 Livorno
GPS: N 43° 33' 7.23", E 10° 18' 3.76"
Tag 3
So. 17.04.2011
Vormittag: Sonnig + 28° C
Nachmittag: Sonnig - + 29° C
Fähre Livorno - Olbia (ca. 325 km):
Abfahrt: 08:00 - Ankunft: 15:30 Uhr
Schifffahrt: 07 Stunden 30 Minuten
Abfahrt: 15:30 - Ankunft: 16:30 Uhr
Reisezeit: 01 Stunde
Olbia - Budoni
810 - 855 km (45 km)
Zum ersten Mal in einer Fähre ...
Wir verlassen Livorno ...
Eine frische Brise bei der Überfahrt ...

Zeitig in der Früh um 06:00 Uhr wurden wir geweckt – oder besser gesagt, wir waren vor lauter Erwartung natürlich schon munter, da dies unsere erste größere Reise mit einer Fähre werden würde. Quasi – in der Poleposition – beobachteten wir das Ankommen des großen Schiffes namens „Wonder“ und die Entladung. Ca. 700 PKW’s haben hier Platz – erstaunlich, wie schnell diese und die gesamten LKW’s, Motorräder und Wohnmobile von Bord gelotst werden.  

Mit einigen „avanti“ und „andiamo“ ging es unter der fachkundigen Anleitung des Fährenpersonals danach rasch in das riesengroße Maul der Fähre. Geschlichtet wie die sprichwörtlichen Sardinen ging es nun ca. 325 Kilometer über das Meer in Richtung Sardinien.

An Bord der „Wonder“ verließen wir den Hafen von Livorno. Zuerst ging es die acht Stockwerke von der „Garage“ hoch, bis in das Obergeschoß, wo uns Bar, Restaurant, usw. erwarteten.

Man erzählt sich, dass Gott, als er mit der Erschaffung der Erde fertig war, noch einige Steine, Erde, Blumen, Büsche und Bäume übrig gehabt hat. Aus diesen Zutaten hat er dann die zweitgrößte Mittelmeerinsel „Sardinien“ geformt und wir sahen schon bei der Einfahrt im Hafen, dass ihm diese Sache hervorragend gelungen war.

Sonnenbad ...
Sardinien begrüßt uns - Ankunft in Olbia ...
Sardinien

Das Entladen der Fähre ging genau so schnell und problemlos wie das Einladen. So kamen wir zügig von dem Schiff runter und dank Navi auch ebenso schnell aus Olbia hinaus. Wir hatten uns entschlossen in Richtung Süden – also im Uhrzeigersinn – die Insel zu erkunden. Über die S131 ging es schnell und fast alleine auf der Straße nach Budoni.

Es war von Anfang an herrlich: Schönes Wetter, wunderbare Landschaft und eine unbeschreibliche Blütenpracht …

Herrliche Blütenpracht ...
Zum ersten Mal in einer Fähre ...
Wir verlassen Livorno ...

Wir fanden ein ruhiges Pinienwäldchen, dass wir über eine staubige und mit großen Schlaglöchern bestückten Weg erreichten. Bald wäre Sepp mit seinem Womo steckengeblieben, er hatte den weichen Sand unterschätzt. Aber mit vereinten Kräften lösten wir auch dieses kleine Problem und ließen uns zufrieden und fast alleine – häuslich nieder.

Wir waren glücklich, ein so schönes Plätzchen am Meer gefunden zu haben und genossen die idyllische Abenddämmerung …

Zwischengeschichtl – 50er …

Wir nützen unseren ersten Abend auf Sardinien, um den 50er von Bochei Sepp ein bisschen nachzufeiern. Während der doch langen Anfahrt, haben Sonja und ich ein nettes, ebenso himmellanges Gedicht geschmiedet und dem Sepp vorgetragen. Danach wurde ihm noch die eigens geschaffene „Geburtstagszeitung“ überreicht und ein, zwei Gläschen gehaltvoller Wein getrunken. Mit den besten Wünschen ging der Tag zu Ende und wir freuten uns auf die bevorstehende, weitere Reise …

Stellplatz Spiaggia di Budoni
Pinienwald direkt am Meer, schattig
kostenlos
Ca. 10 min in den Ort
GPS: N 40° 42' 00.3", E 9° 43' 12.5"
Tag 4
Mo. 18.04.2011
Vormittag: Sonnig + 20° C
Nachmittag: Sonnig + 22° C
Abfahrt: 09:20 - Ankunft: 21:40 Uhr
Reisezeit: 12 Stunden 20 Minuten
Budoni - Orosei - Caletta Fuili - Orgosolo - Arbatax
855 - 1076 km (221 km)
Entlang der Ostküste ...

Nach dem ausgiebigem Frühstück ging es von Budoni aus nun weiter Richtung Süden – immer entlang der Küste. Die Straßen durchwegs im ausgezeichneten Zustand und mit unzähligen Kakteen gesäumt.

Unseren ersten Zwischenstopp machten wir an diesem sonnendurchfluteten Urlaubstag am Capo Comino. Man sagt, dass hier die „Südsee“ beginnt. Und genau so kam es uns vor. Zum ersten Mal sahen wir auf Sardinien auch die Granitfelsen am Meer, mit ihren oft skurrilen Öffnungen …

Capo Comino ...

Zwischengeschichtl – 50er …

Zum ersten Mal kamen wir auch mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt. Ein sardischer Schafsbauer sprach uns an und bot uns seine Waren an, die er im Fahrzeug hatte. Wir verstanden ihn zwar nicht, aber sein Lachen war ansteckend und so kauften wir Schafskäse (forte) und je eine Schweins- und eine Schafssalami. Diese Köstlichkeiten waren so gut, dass sie den Urlaub nicht „überlebten“ und schon vor der Heimreise in unseren Mägen landeten.
Es gibt in „Sardegna“ auch einen Schafskäse mit lebenden Maden, dieser wird aber von den Sarden selbst als zweite Wahl angesehen und außerdem mag ich (glaube ich zumindest) lebende Maden nicht so unbedingt. …

Stadtbesichtigung Orosei

Auf dem Weg zu neuen Traumstränden passierten wir „Orosei“. Von der Einwohnerzahl (ca. 7000) her vergleichbar mit „unserem“ Kuchl. Hier unternahmen wir einen kleine Stadtbummel. Man kann alte Ausgrabungen aus der bronzezeitlichen Nuraghenkultur sehen, alte, sehr alte Kirchen besichtigen (die sogar geöffnet haben), eine Imitation des Turiner Grabtuchs bewundern, Marmorarbeiten aus dem nahen Steinbruch begutachten oder einfach vor der weißen Kirche die Seele bei einem erfrischendem Getränk baumeln lassen …

Kirche von Orosei
Nachbildung des Grabtuch's Christi
Orosei

Weiter ging es zurück ans Meer. Wir besuchten den Aussichtspunkt „Caletta Fuili“: Eine felsige Küste, die durch ihre – nur mit Motorbooten erreichbare – berühmten Höhlen (Grotta di Bue marino) bekannt wurde.

Nach dem wir durch eine Straßensperre wegen Steinschlags unsere Wohnmobile auf der zugeparkten Straße mehr oder weniger erfolgreich umgedreht hatten, machten wir uns nach dem Mittagessen zu Fuß auf den Weg.

Nach einigen Kilometern hoch über dem türkisblauem Meer stiegen wir zum Strand über eine Stiege hinunter.

Caletta Fuili
Grotta di Bue marino
Kletterkollegen aus Österreich ...

Die kleine Wanderung hatte sich ausgezahlt: Wir fühlten uns fast, wie im Film „Pirates of the Caribbean“.

„Caletta Fuili“ – nicht nur für Wanderer ein herrliches Fleckchen Erde, auch zahlreiche Kletterer (einige aus Österreich) nützten die steilen Felsen für ihren Sport.

Das kristallklare Wasser lud trotz der frischen Temperatur (ca. 18 ° C) zum Baden ein und in einer Höhle hatte ich das Gefühl, das jeden Moment Johnny Depp alias Captain Jack Sparrow um die Ecke kommen würde … 

Auf dem kurvigen Weg in das Hirtendorf „Orgosolo“ zeigte sich uns auch die Kehrseite Sardiniens: Mit der Müllentsorgung scheint man es nicht ganz so ernst zu nehmen. Schade, dass man oft kleinere oder größere Müllhalden neben der Straße sieht. Autowracks werden einfach irgendwo abgestellt oder über den Abhang hinunter gestoßen und bleiben liegen …

„Orgosolo“ war früher das berüchtigteste Banditendorf inmitten der „Barbagia“, eine der ärmsten Regionen der Insel. Von 1903 – 1917 wütete hier eine gnadenlose „disamistade“ – ein Familienkrieg, der über 50 Menschen zweier verwandter Sippen zum Opfer fielen. Bis heute gelten die Einwohner als besonders stolz, misstrauisch und eigensinnig.

Diesem Eindruck konnten auch wir uns nicht erwehren. Wir hatten schon sympathischere Dörfer auf unseren Reisen kennen gelernt und außer den weltweit bekannten Wandbildern hatte Orgosolo für uns nicht viel zu bieten.

Die an vielen Häusern angebrachten „Murales“ zeigen in naiver Malerei kritisches zu verschiedenen politischen und gesellschaftskritischen Themen.

Auf dem Weg nach Orgosolo ...
Misstrauische Einwohner ...
Wandmalereien: "Murales" ...
Hochebene "Foresta di Montes ..."

Nach Orgosolo wollten wir wieder schnell ans Meer. Auf einer steilen Straße mit vielen Serpentienen verließen wir die Banditen und gelangten bei Einbruch der Dunkelheit auf eine wildromantische Hochebene namens „Foresta di Montes“ mit Schafen und Kühen auf der Straße, verwilderte Hausschweine neben der Straße und freilaufenden Pferden im menschenleeren Land unter jahrhundertealten Korkeichen. Dieser Teil im Hinterland Sardiniens hätte sich absolut einen längeren Aufenthalt verdient, aber leider war es schon fast finster und so fuhren wir weiter zum roten Felsen von Arbatax, wo wir in der Dunkelheit unser Lager aufschlugen …

Stellplatz Roter Felsen "Rocce rosse"
Riesiger Parkplatz direkt am Meer
kostenlos
I-8048 Arbatax, Via Tirreno,
GPS: N 39° 56' 19.3", E 9° 42' 34.9"
Tag 5
Do. 19.04.2011
Vormittag: Sonnig + 22° C
Nachmittag: Sonnig + 22° C
Abfahrt: 10:40 - Ankunft: 17:00 Uhr
Reisezeit: 06 Stunden 20 Minuten
Arbatax - Grotta su Marmuri - Costa Rei
1076 - 1198 km (122 km)
Die roten Felsen von Arbatax ...

Da wir am Vorabend bei Dunkelheit angekommen waren, sahen wir erst am Morgen auf welchem eindrucksvollem Platz wir standen. Der Rote Felsen von Arbatax befindet sich etwas versteckt direkt vor der Hafeneinfahrt des Ortes an der rechten Seite. Er besteht aus blutroten Porphyrspitzen und wurde oft mit den Fialen einer Kathedrale verglichen. Wir genossen den fast leeren, riesengroßen Parkplatz (Erde) und waren nur ein bisschen darüber enttäuscht, dass die angeblich interessante Eisenbahn in die Berge nur zur Hauptsaison fährt. 

Trotz Warnung traten wir gegen Mittag den Weg wieder in die Berge an. Die Fahrt über „Jerzu“ nach „Ulassai“ wird in einem Reiseführer nämlich folgendermaßen beschrieben:

„Der Fahrweg klettert extrem steil in einigen atemberaubenden Serpentinen eine fast senkrechte Felswand hinauf. Das Womo schwitzt, die nicht schwindelfreie Beifahrerin schwitzt eventuell auch, aber man wird für die Mühen belohnt.“

Unsere Beifahrerinnen haben beim Lesen dieser Zeilen schon zu schwitzen begonnen, aber es war dann nur halb so schlimm und für uns „Salzburger Gebirgler“ eine herrliche Fahrt …

Auf dem Parkplatz der „Grotta Su Marmuri“ hat man einen eindrucksvollen Blick auf die umliegende Bergwelt. 

Diese Grotte ist eine der schönsten und die größte Tropfsteinhöhle Sardiniens. Auf den gut begehbaren 1000 Metern im Berginneren wachsen in den imposanten Hallen gewaltige Sintergebilde. Mehrere Seen bzw. Wasserlacken verwandeln die Höhle in ein märchenhaftes unterirdisches Reich, dass uns der sardinische Führer im halbwegs, verständlichen Deutsch in charmanter Weise erklärte.
Eintritt pro Person: € 8,–. Dauer der Führung: 1 Stunde 15 Minuten

Aussicht vom Parkplatz der Grotte ...
Grotta su Marmuri
Sehr schöne Tropfsteinhöhle ...
Fahrt zum Küstenabschnitt Costa Rei ...
Badestrand Santa Giusta

Dem Süden und dem Meer entgegen: So fuhren wir gemütlich an die „Costa Rei“. Dieser Küstenabschnitt befindet sich an der Südostküste ca. 50 km vor der Hauptstadt Cagliari. Turkisblaues, glasklares Wasser ist charakteristisch für diese Küste, die für ihren hellen Sand und ihre Weitläufigkeit bekannt ist.

Nach einer schöne Fahrt – immer wieder ein wenig gebremst durch Schafherden – gelangten wir – ich kann es nicht oft genug sagen – an den nächsten „Traumstrand“ in der Nähe des (derzeit unbewohnten) Feriendorfes „Villa Rei“ …

Die Zufahrt zum Badestrand „Santa Giusta“ ist in der Hauptsaison durch einen Schranken gesperrt (Campieren verboten) und der davor liegende Parkplatz kostenpflichtig. Wir hatten das Vergnügen direkt am Meer zu stehen und die herrliche Landschaft alleine auf weiter Flur zu genießen …

Stellplatz "Santa Giusta"
Direkt neben dem Meer
kostenlos
I-09043 Costa Rei
GPS: N 39° 13' 56.7", E 9° 34' 3.4"
Tag 6
Fr. 20.04.2011
Vormittag: Sonnig + 24° C
Nachmittag: Leicht bewölkt + 20° C
Abfahrt: 10:25 - Ankunft: 20:00 Uhr
Reisezeit: 09 Stunden 35 Minuten
Costa Rei - Cagliari - Fontanamare
1198 - 1389 km (191 km)
Costa Rei

Die Nacht am Strand von „Santa Giusta“ verlief einsam und ruhig. Das einzig „laute Geräusch“, war die Brandung des Meeres. Wir trennten uns nur schwer von der „Costa Rei“ und fuhren nach einem kühlen Bad entlang der romantischen und sehenswerten „Königsküste“ weiter gemütlich Richtung Süden in die Hauptstadt „Cagliari“.

Nach 94 landschaftlichen, schönen Kilometern, die wir mit Pausen in 2 1/2 Stunden zurück legten, erreichten wir auf kleinen Umwegen die Hauptstadt Sardiniens: „Cagliari“.

Entgegen einiger Reiseberichte, die ich im Internet gefunden habe, bin ich der Meinung, dass sich die Hauptstadt Sardiniens durchaus einen Besuch verdient. Großer Hafen (wo wir geparkt haben), enge Gassen (durch die „äußerst gefährlich“ jeglicher Verkehr durchläuft), gemütliche Lokale (lecker Eis) und eine schöne Aussichtsplattform über den Dächern (auf der man köstliche, sardinische Speisen konsumieren kann) machten den Stadtausflug absolut sehenswert.

Cagliari - Hauptstadt von Sardinien
... uns gefällt's
... schöne Aussicht ...
... gutes Essen ...

Zwischengeschichtl – Plan B …

Nach dem Besuch der Hauptstadt sah unser Plan vor, dass wir auch den äußersten Süden Sardiniens erkunden wollten – quasi so nah als möglich an Afrika ran ;-))
Auf der Fahrt nach „Pula“ wurde der Wind stärker, die See stürmischer – hingegen erlahmte der Verkehr vollends. Bei einem Kreisverkehr erklärte uns ein Polizist, dass auf der Strecke ein schrecklicher Verkehrsunfall passiert ist, es würde sicher ein paar Stunden dauern, eine Umfahrung gibt es nicht – also zurück nach Cagliari. Wir fuhren aus dem Kreisverkehr raus und sahen uns den Stau und die Lage zuerst einmal aus der Ferne an. Nach einiger Zeit gaben plötzlich die Polizisten den Kreisverkehr wieder frei und es hatte den Anschein, dass es weiter gehen würde. Also drehten wir kurzer Hand wieder um und fuhren voll Hoffnung in die ursprüngliche Richtung Süden. Sehr weit kamen wir nicht, dann standen wir wieder – gut eine Stunde – bis wir zum nächsten Kreisverkehr kamen, an dem wir ausfuhren und die Gelegenheit nützten, um ein bisschen einzukaufen. Als nach dem Einkauf der Stau derselbe war und die Polizisten von ihrer wahrscheinlichen Kaffeepause zurück gekehrt und die Straße wieder gesperrt hatten, entschlossen wir uns die Fahrt in den Süden abzubrechen und kurzer Hand an die Westküste zu reisen ..

Wehrmauer und Wachtturm ...
... lässiger Sonnenuntergang ...

Die Fahrt an die Westküste ging quer durchs Land auf – wie immer – ausgezeichneten Straßen problemlos vor sich.

Wir hielten uns in Richtung der Stadt „Iglesias“ und trafen am Abend bei „Fontanamare“ wieder auf das Meer, wo uns ein alter Wachtturm (Bild) mit eigenem, überdachten Abluftschacht empfing.

Trotz schlechter werdenden Wetter (wie vorausgesagt) erlebten wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang …

Wunderschöner Sonnenuntergang vor dem berühmten, sardinischen „Pan die Zucchero“ (Zuckerhut). Danach stellten wir uns auf den großen Parkplatz bei Fontanamare zum Nächtigen auf. Nach dem ich in der Dämmerung noch ein kurzes Bad genoss, wurde der Wind immer stärker und schüttelte unsere Wohnmobile in der Nacht gehörig durch. Gegen Mitternacht kamen zum lauten Wind auch noch ebenso laute und viele Jugendliche. Bei diesem Geschrei und Gehupe war an Schlaf nicht wirklich zu denken, aber wir dachten an unsere Jugendzeit zurück …

Stellplatz "Fontanamare"
Großer Parkplatz direkt am Meer
kostenlos mit kleinem Imbißstand
I-09010 Connesa - Fontanamare
GPS: N 39° 17' 21.7", E 8° 26' 16.3"

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