Mein Reisevortrag „Dudelsack und Schottenrock“ bei der Caravan-Messe in Wels 2021
Wenn wir zu einer Camping Messe, in Österreich reisten, egal ob es früher Tulln oder Wels war, dann waren wir einen Tag unterwegs, haben uns das für uns Interessant angesehen und sind dann meistens mehr oder weniger zufrieden nach Hause gefahren.
Dieses Mal sollte es ganz anders werden – Warum? Weil ich ziemlich überraschender Weise ersucht wurde, einen Vortrag zu halten. Ja ok, ich bin es gewohnt Fachvorträge zu halten, aber da besteht in der Regel das vor mir sitzende Publikum aus bekannten Menschen der Gattung Feuerwehrleute. Ein Reisevortrag auf einer Campingmesse – das ist fast Neuland für mich und dementsprechend aufgeregt war die Vorfreude.
Sonja und ich reisten schon am Freitag mit unserem Womo an, schafften es zusammen mit dem ebenfalls aufgeregten (ziemlicher Andrang) aber bemühten Personal einen Stellplatz zu finden und begaben uns anschließend zur Messeleitung. Das Gespräch mit den netten Damen war schon einmal ein sehr guter Anfang, um meine leichte Aufgeregtheit langsam abzubauen. Wir bekamen unsere Unterlagen und mir wurde versichert, dass ein technischer Check meines Vortrages überhaupt kein Problem war – also alles gut …
Nachdem wir durch die Registrierung und die sorgfältigen Coronakontrollen ins Messegelände gelangten, nützten wir den Freitag, um uns einmal ganz gemütlich umzusehen. Das Angebot war auf Grund der aktuellen Lieferschwierigkeiten durch Coroana doch eingeschränkt. Aber das war uns eigentlich schon im Vorfeld bewusst und dass die österreichische Campingmesse noch nie über ein Überangebot an Zubehör geglänzt hat, ist auch eine bekannte Tatsache. Trotzdem fanden wir das Angebot interessant und sehenswert. In erster Linie interessierten uns Wohnmobile, Kastenwagen und Van’s. Da sich der Besucherandrang am Freitag in Grenzen hielt, konnten wir viele Modelle besichtigen, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass unser im Vorjahr angekaufter Bürstner TD 690 Harmony Line – für uns die richtige Entscheidung war. Stresslos zogen wir durch die zwei großen, aber überschaubaren Hallen und nützten im Gegensatz zu unseren früheren Messebesuchen, auch ausführlich die Gelegenheit, die Fach- und Reisevorträge zu besuchen. Hier waren schöne Bilder, z.B. von der Familie Koller, die Australien mit einem Wohnwagen bereiste, aber auch aus Sibirien, Russland, Nationalparks in USA oder bei einem Bericht über die Seidenstraße zu bewundern. Auch bei den Fachvorträgen z.B. von Christian Schurian oder bei einem Vortrag über Reisefotografie konnten wir noch etliches dazulernen. All diese Vorträge hätten sich sicherlich etwas mehr Publikumsinteresse verdient – schade.
Nach einer relative ruhigen Nacht begann für uns am Samstag der zweite Besuchertag. Von zu Hause war Sohn Rupert mit seiner Gattin zur Verstärkung angereist. Dieses Mal war der Besucherandrang extrem. Schon an den Kontrollstellen und beim Eingang bildeten sich lange Warteschlangen. In den Hallen und Gängen wurlte es gehörig und einige Gedanken wegen Corona kamen nicht nur bei uns auf …
Nachdem wir einige nette Bekannte getroffen haben (z.B. Ferdinand Skohautil und sein gesamtes Team …) war es am Nachmittag so weit: Ich durfte vor ca. 150 interessierten Besuchern meinen Vortrag über unsere Schottlandreise 2019 halten. Das anfängliche – doch etwas mulmige Gefühl – verging trotz kleiner technischer Pannen sehr schnell und so konnte ich die folgenden gut 50 Minuten richtig genießen. Besonders freute ich mich über die anschließende – äußerst positive – Resonanz der vielen Besucher, die mir versicherten, dass ein Reisebericht über ein Land in Europa – in meinem Fall: Schottland – in das sich eigentlich eine Reise mit dem Wohnmobil jederzeit lohnt und relativ leicht durchführbar ist, doch sehr attraktiv ist und viele Menschen interessiert. Dies und die vielen Anfragen in den nächsten Tagen per Email rechtfertigen doch den gar nicht so kleinen Aufwand für so einen Vortrag.
Glücklich verbrachten wir mit bekannten und neu kennengelernten Reisemobilisten den Abend bei interessanten Gesprächen zu unserem Hobby im Restaurant (das übrigens eine ganz leckere Ente auftischte …).
Am Sonntag war es dann – für uns: Gott sei Dank – wieder etwas ruhiger. Wir hatten wieder Zeit, Vorträge zu besuchen, interessante Gespräche zu führen und wieder durch die Hallen zu schlendern. Genügte uns früher ein Tag für so eine Messe, so wurde uns dieses Mal an drei Tagen niemals fad und ich möchte mich bei der Messeleitung für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und für den Aufwand – trotz der widrigen Umstände, so eine Veranstaltung auf die Füße zu stellen – ganz herzlich bedanken.